Kommentar
08:00 Uhr, 21.07.2007

Betafaktor.de zu SAP: Hier spielt die Musik

Mit den Q2-Ergebnissen hat es der Software-Konzern SAP AG allen Kritikern wieder mal gezeigt, wo es lang geht. Vor allem beim Nettoergebnis übertraf die Walldorfer die Erwartungen der Analysten deutlich. Dieses kletterte von 415 auf 449 Mio. EUR. Analysten hatten wegen einer erwarteten höheren Steuerlast sowie gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten im Vergleich zum zweiten Quartal 2006 mit einem Gewinnrückgang auf 395 Mio. EUR gerechnet. Vor Steuern belief sich das das Ergebnis auf 608 (i.V. 555) Mio. EUR und lag damit ebenfalls über der Konsensprognose. Operativ erwirtschaftete SAP 577 (524) Mio. EUR, was einer operative Marge von 23,8% entspricht. Damit liegt SAP einen Zehntelpunkt unter dem Vorjahreswert von 23,9%. Verschmerzbar, denn die Analysten hatten ein operatives Ergebnis von 555 Mio. EUR und eine operative Marge von 23,0% prognostiziert.

Selbst SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann verstieg sich zu der Äußerung, dass Q2 »exzellent« gewesen sei. Dazu sollten Sie als Hintergrund wissen, dass im zweiten Quartal die Softwarebranche generell überdurchschnittlich viele Auftragseingänge hat, die dann erst in den nächsten Quartalen in verbuchbare Umsätze abgerechnet werden. Insofern verwundert es uns, dass der Jahresausblick nicht erhöht, sondern nur bekräftigt wurde. Sei’s drum: Kagermann braucht auch noch eine gute Überraschungs-News in der Hinterhand für die Q3-Zahlen. Es hängt wohl auch eher damit zusammen, dass über SAP noch das Damokles-Schwert der Oracle-Klage wegen Dokumentendiebstahls hängt. Denn die Zahlen zeigen auch eines: SAP gewinnt – organisch gerechnet – derzeit gegen Oracle Punkt um Punkt. Das Gros des Oracle-Wachstums dagegen kommt aus Zukäufen. Überlegen Sie mal, was passiert, wenn erst SAP richtig zukaufen würde? Im ersten Halbjahr war SAP der DAX-Underperformer.

Betafaktor.de Fazit:

Hier gibt es jetzt alle Chancen im zweiten Halbjahr zum Outperformer.

Vorsprung durch Informationen. Der Betafaktor.de-Börsenbrief. Informieren Sie sich hier: [Link "www.betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar]

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten