Kommentar
17:45 Uhr, 11.08.2020

Trump erwägt Steuersenkungen - BioNTech und Pfizer peilen weiter Impfstoffzulassung für Oktober an

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Erster Corona-Impfstoff: Russland prescht vor
  • ZEW-Konjunkturerwartungen: Licht und Schatten
  • Berlin prüft weitere Unternehmensbeteiligungen
  • Uni John Hopkins: Weltweit 20 Mio. Corona-Infizierte
  • Pompeo kritisiert Verhaftungen in Hongkong
  • Hellofresh hebt Jahresprognose erneut an
  • Bayer mit Übernahme in Großbritannien

DAX

  • Der ZEW-Konjunkturindex brachte heute nochmals frischen Schwung in den Markt. Zuvor lief der DAX schon stark, das überraschend robust ausgefallene Konjunkturbarometer sorgte dann aber noch für einen weiteren positiven Unterton, den den Leitindex zeitweise bis auf knapp unter 13.050 Punkte bugsierte. Allerdings konnte das Börsenbarometer das Niveau nicht halten und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 2,04 Prozent bei 12.946,89 Punkten. Nach Einschätzung der Ökonomen des ZEW ist die Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturbelebung wieder größer geworden. Das Barometer ihrer Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten stieg im August auf 71,5 Punkte von 59,3 Zählern im Juli. Die befragten Finanzmarktexperten schätzen die aktuelle konjunkturelle Lage aber weiterhin trübe ein. „Die Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturbelebung ist wieder größer geworden, die Lageeinschätzung verbessert sich bisher allerdings nur schleppend“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Eine Überraschung hatte heute der russische Präsident Wladimir Putin parat. Russland hat nach verkürzter Testphase als erstes Land der Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Der Impfstoff wurde allerdings bisher nur an wenigen Menschen getestet. Der Automarkt in China erholt sich unterdessen weiter und insbesondere die umweltfreundlicheren Elektroautos sind wieder gefragt. Davon profitieren die Aktien aus dem deutschen Automobilsektor.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Das Mainzer Biopharma-Unternehmen BioNtech und sein US-Partner Pfizer wollen für ihren möglichen Corona-Impfstoff weiterhin im Oktober den Antrag auf Marktzulassung stellen. Die Biontech-Mitarbeiter hätten es geschafft, die Studie in Rekordzeit zu starten, sagte Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin. Ende Juli hatte eine weltweite Studie zu dem möglichen Impfstoff mit bis zu 30.000 Teilnehmern begonnen. Für die klinische Untersuchung der Phasen II/III - Ziel ist die Überprüfung und der Nachweis der Wirksamkeit, sowie die Bestimmung der geeigneten Dosis - war der Wirkstoff BNT162b2 als Hauptkandidat ausgewählt worden.
  • Sowohl United Internet als auch die Mobilfunktochter 1&1 Drillisch gehen im laufenden Jahr nun von einem leichten Umsatzwachstum aus. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, dürften ihre operativen Ergebnisse aber nach wie vor stagnieren. Allerdings sei die Prognose wegen der Corona-Pandemie weiterhin mit Unsicherheit behaftet, hieß es in beiden Mitteilungen.
  • Laut „Wall Street Journal“ verhandelt Amazon mit der Simon Property Group, dem größtem Mall-Betreiber in den USA, über leere Einzelhandelsflächen. Amazon würde die stadtnahen Räumlichkeiten von Sears und JC Penney übernehmen wollen, um die gut gelegenen Flächen als Außenlager zu benutzen.
  • Für den Elektrotruck-Hersteller Nikola ist es ein großer Erfolg: Das Unternehmen hat mit Republic Services einen Deal über die Lieferung von Elektro-Lastwagen geschlossen. Konkret hat das zweitgrößte Müllentsorgungsunternehmen der USA 2.500 elektrisch betriebene Müllfahrzeuge bei Nikola bestellt. Einer Pressemitteilung von Nikola zufolge soll zudem die Option bestehen, die Order auf 5.000 Müllwagen zu erhöhen.
  • Die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft haben im Streit um den Status der Fahrer auf ihren Plattformen eine juristische Niederlage kassiert. Ein Richter in Kalifornien ordnete per einstweiliger Verfügung an, dass die Fahrer in dem US-Bundesstaat gemäss einem Gesetz von 2019 als Mitarbeiter statt als unabhängige Unternehmer betrachtet werden müssen. Der Richter setzte die Verfügung um zehn Tage aus, damit Uber und Lyft Widerspruch einlegen können.
  • Das Cannabis-Unternehmen Tilray hat seine Zahlen zum vergangenen Quartal vorgelegt. Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich demnach auf minus 0,65 US-Dollar. Analysten hatten einen Verlust von 0,331 US-Dollar je Papier erwartet. Im Vorjahresquartal verbuchte Tilray noch ein negatives EPS in Höhe von 0,360 US-Dollar.
  • Die Sanktionen der USA gegen den chinesischen Elektronikkonzern Huawei haben Folgen: Das Unternehmen habe bald nicht mehr ausreichend Prozessoren für die Smartphone-Herstellung, sagte Richard Yu, Chef der Sparte für Verbraucherprodukte, auf einer Konferenz in China. US-Chiphersteller wie Qualcomm dürfen bereits keine Produkte mehr an Huawei liefern. Nun stellen auch Auftragsfertiger die Zusammenarbeit ein.
  • Der Musikstreaming-Anbieter Tencent Music ist im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Die Zahl der Nutzer sei um 52 Prozent auf 47,1 Mio. gestiegen, teilten die Chinesen mit. Der Umsatz erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 17,5 Prozent auf umgerechnet 995 Mio. Dollar. Der Konzern steigerte seinen Nettogewinn um 1,3 Prozent auf 135 Mio. Dollar.
    Der Ölkonzern Occidental Petroleum muss für das zweite Quartal 6,6 Milliarden US-Dollar abschreiben wegen des starken Ölpreisverfalls.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will sein Geschäft rund um Frauengesundheit mit einer Übernahme in Großbritannien erweitern. Die Leverkusener setzen dabei auf ein Mittel gegen Wechseljahrbeschwerden des Biotechunternehmens Kandy Therapeutics zur Behandlung häufiger Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschweiß. Neben einer Vorauszahlung von 425 Mio. US-Dollar können für sog. Meilensteinzahlungen zusätzlich bis zu 450 Mio. Dollar fließen. Umgerechnet wären das dann bis zu knapp 830 Mio. Euro für diese Übernahme.
  • Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch im Vergleich zum Vorjahr um 28,9 Prozent auf 59,7 Mio. Euro erlitten, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Jungheinrich hatte schon im Juli vorläufige Zahlen zum ersten Halbjahr und niedrigere Ziele für das Gesamtjahr veröffentlicht. Diese bestätigte der Konzern am Dienstag. „Die Covid-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in einem beispiellosen Ausmaß getroffen", sagte Unternehmenschef Lars Brzoska. Diesem globalen Ereignis habe sich auch die Logistikbranche nicht entziehen könne.
  • Der Motorenhersteller Deutz hat im zweiten Quartal coronabedingt schwere Rückgänge erlitten. Unter dem Strich stand ein Verlust von 42,3 Mio. Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Deutz noch einen Gewinn von 24,4 Mio. Euro erzielt. Bereits im ersten Quartal hatten die Kölner wegen der Pandemie einen Fehlbetrag ausgewiesen. Der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent auf 280,2 Mio. Euro ein, der Auftragseingang um rund 39 Prozent auf 266,9 Mio. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei minus 38,1 Mio. Euro, nach plus 22,1 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
  • Der Anbieter von Kochboxen, Hellofresh, verzeichnete ein starkes zweites Quartal, in dem sich Bestellungen und Umsatz im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelten. Der Konzernumsatz wuchs im Vorjahresvergleich um 123 Prozent und erreichte damit einen Höchstwert von 972,1 Mio. Euro. Trotz vorübergehender Kapazitätsengpässe konnte HelloFresh neue Kunden gewinnen. Dadurch wuchs die Anzahl der aktiven Kunden im Vorjahresvergleich um 74 Prozent auf 4,18 Mio. Das bereinigte EBITDA der Gruppe erreichte mit 153,6 Mio. Euro ebenfalls einen neuen Höchstwert. Die bereinigte EBITDA Marge belief sich auf 15,8 Prozent. Zum wiederholten Mal erhöhte das Unternehmen seine Jahresprognose. Beim Umsatz werde jetzt ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 75 bis 95 Prozent erwartet, teilte der Konzern weiter mit. Zuvor hatte Hellofresh ein Plus von 55 bis 70 Prozent angestrebt. Die um Sondereffekte bereinigte Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei 9 bis 11 Prozent liegen (zuvor 8-10 %).
  • Für den Berliner Online Modehändler Zalando lief es in der Corona-Krise glänzend. Zalando hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 45,5 auf 122,6 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wurde mit 211,9 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg um 27,4 Prozent auf gut 2 Mrd. Euro.
  • Der Energiekonzern Uniper hat seine Jahresprognose leicht erhöht. Der Konzern erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 800 Mio. und einer Mrd. Euro. Zuvor lag die untere Grenze noch bei 750 Mio. Euro. Der Gewinn soll zwischen 600 und 800 Mio. Euro liegen. Hier lag der untere Wert zuvor bei 550 Mio. Euro.
  • Europas größte Kupferhütte Aurubis hat die Auswirkungen der Corona-Krise ganz gut weggesteckt und hält an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest. Eine gute Rohstoffversorgung sowie im Jahresvergleich mehr Produktionsmöglichkeiten kompensierten unter Einbeziehung des jüngst übernommenen Metallrecyclers Metallo eine niedrigere Kupfernachfrage, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Daher werde für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2019/20 ein weiterhin operatives Vorsteuerergebnis zwischen 185 und 250 Mio. Euro erwartet.
  • Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac plant, auch in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von Curevac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, will das Unternehmen im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen. Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.
  • Die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen haben sich auch Anfang August nur langsam aus dem Corona-Tief bewegt. In der vergangenen Woche wurden rund 9.600 Passagiere mehr als in der Vorwoche gezählt, als der Rückgang im Jahresvergleich fast 79 Prozent betragen hatte, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Fraport zählte an Deutschlands größtem Airport rund 353.438 Fluggäste und damit 77,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Experten gehen davon aus, dass der Passagierverkehr erst in einigen Jahren wieder das Niveau aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erreichen wird.
  • Die Unternehmensberatung Accenture rechnet in der Untersuchung „How Banks Can Prepare for the Looming Credit Crisis” damit, dass europäische Banken in diesem Jahr Kredite in Höhe von bis zu 415 Mrd. Euro abschreiben müssen. Damit seien die möglichen Verluste fast doppelt so hoch wie während der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009.
  • Nach ersten vorläufigen Ergebnissen wird der Konzernumsatz der Baumarktkette Hornbach sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr voraussichtlich um knapp ein Fünftel steigen, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Der Automobilhersteller Volkswagen warnt Indiens Regierung davor, immer höhere Mauern gegenüber China zu errichten. Der VW-Chef in Indien, Gurpratap S. Boparai, sprach von einem „alten sozialistischen Modell", wenn kritische Komponenten aus China weiter aufgehalten würden. „Wollen wir von hier exportieren, brauchen wir bestimmte Einfuhren wie Elektronik", sagte Boparai der FAZ.
  • Der chinesische Automarkt ist auf Erholungskurs. Das zeigen die neuesten Daten des Branchenverbandes PCA (China Passenger Car Association). Im Juli seien 1,63 Mio. Pkw, SUVs und kleinere Nutzfahrzeuge an die Kunden gegangen, meldete PCA. Das sei ein Plus von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Konjunktur & Politik

  • Die Erzeugerpreise in den USA sind im Juli gefallen, allerdings schwächer als Analysten erwartet hatten. Im Jahresvergleich seien die Preise auf Herstellerebene um 0,4 Prozent gesunken, teilte das Arbeitsministerium mit. Im Juni und Mai waren die Preise noch jeweils deutlich stärker gefallen. Experten hatten für Juli einen Rückgang um 0,7 Prozent erwartet.
  • US-Präsident Donald Trump erwägt als Corona-Hilfe eine Absenkung der Steuer auf Kapitalgewinne und eine niedrigere Einkommenssteuer für die Mittelschicht. Niedrigere Steuern auf Kapitalerträge würden eine Menge Jobs schaffen, sagte Trump am Montag auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
  • Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden wird laut „New York Times“ in Kürze seine Stellvertreterkandidatin bekanntgeben. Der Parteitag der Demokraten beginnt kommende Woche. Biden hat angekündigt, dass er eine Frau nominieren will.
  • US-Finanzminister Steven Mnuchin äußerte sich zuversichtlich, in dieser Woche das neue Corona-Fiskalpaket auf die Beine zu stellen.
  • Die Analysten von Goldman Sachs sind optimistischer und erwarten einen zugelassenen Impfstoff in den USA bis Jahresende. In der Folge wurde die BIP-Prognose für die US-Wirtschaft per 2021 von 5,6 Prozent auf 6,2 Prozent erhöht.
  • Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem Einbruch in Folge der Corona-Krise wieder in Fahrt. Der (WAI) für die Kalenderwoche bis zum 9. August liegt bei plus 0,9 Zählern teilte die Bundesbank am Montag mit.
  • Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin als erstes Land der Welt eine Impfung gegen das Coronavirus auf den Markt gebracht. „Das russische Vakzin gegen das Coronavirus ist effektiv und bildet eine beständige Immunität", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Die Registrierung sei am Dienstagmorgen erfolgt, hieß es. Eine seiner beiden Töchter habe sich schon impfen lassen, sagte Putin. Der Impfstoff wurde bisher nur an wenigen Menschen getestet. Ihn in einem so frühen Stadium zuzulassen, widerspricht internationalen Kriterien. So stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klar: „Jeder Impfstoff muss natürlich alle Versuchsreihen und Tests durchlaufen, bevor er genehmigt und ausgeliefert wird." Es gebe klare Richtlinien für die Entwicklung von Impfstoffen. Israel hat Interesse an dem russischen Impfstoff gegen das Coronavirus bekundet. Wenn man zu der Überzeugung gelange, dass es sich um ein ernsthaftes Produkt handelt, werden man versuchen Verhandlungen aufzunehmen, so der israelische Gesundheitsminister.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im August gegenüber dem Vormonat wieder deutlich an, nachdem sie im Juli leicht zurückgegangen waren. Die Konjunkturerwartungen liegen aktuell bei 71,5 Punkten - 12,2 Punkte mehr als im Juli, wie das Mannheimer ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich hingegen verschlechtert. Der Lageindikator beträgt minus 81,3 Punkte und liegt damit 0,4 Punkte unterhalb des Vormonatswertes. „Die Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturbelebung ist wieder größer geworden, die Lageeinschätzung verbessert sich bisher allerdings nur schleppend“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. „Die Einschätzungen zu den Branchen zeigen, dass die Expertinnen und Experten von einer breiten Erholung vor allem der binnenwirtschaftlichen Sektoren ausgehen. Anlass zur Vorsicht geben jedoch die nach wie vor sehr schlechten Ertragserwartungen für die Bankenbranche sowie die Versicherer mit Blick auf das kommende halbe Jahr“, zeigt sich Wambach besorgt.
  • Laut einer Umfrage des Branchenverbands Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga unter 7.200 Teilnehmern sehen sich circa 60 Prozent der Betreiber von Hotels, Restaurants und Kneipen durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht.
  • Deutschlands Maschinenbauer befürchten einen verzerrten Wettbewerb, weil die Exporte der Konkurrenten in deren Heimatländern zunehmend gefördert werden. Das gelte insbesondere für China, USA, Russland und die EU-Staaten, erklärte der Branchenverband VDMA am Dienstag in Frankfurt. „Im Ergebnis wird der Wettbewerb durch die Exportförderung zulasten des Maschinenbaus in vielen G20-Ländern verzerrt", sagte VDMA-Außenwirtschaftsexperte Ulrich Ackermann. Laut einer Untersuchung der Universität St. Gallen im Auftrag des VDMA erschweren beispielsweise technische Regulierungen in Märkten wie Brasilien, China und den USA den Marktzugang und treiben die Kosten für ausländische Lieferanten in die Höhe. Hohe Einfuhrzölle von mehr 8 Prozent im Maschinenbau wurden in Brasilien, China und Indien festgestellt.
  • Noch-Juso-Chef und SPD-Linker Kevin Kühnert wird den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz nach eigener Aussage unterstützen. Die Partei warnte er vor destruktiven Debatten. Kühnert verwies am Dienstag auf eine Machtoption, die sich der SPD bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr biete. Ziel sei eine Mehrheit links der Mitte. „Vielleicht ist es dann eben auch ein Olaf Scholz, der mehr als jemand anderes dazu in der Lage wäre, so ein Bündnis zu ermöglichen und tatsächlich auch mehrheitsfähig zu machen", sagte Kühnert.
  • In Weißrussland (Belarus) bleibt es nach der Präsidentenwahl unruhig. Das Wahlergebnis für den Diktator Alexander Lukaschenko von knapp 80 Prozent erscheint immer mehr Bürgern in der Hauptstadt Minsk als Provokation. In den sozialen Medien wird von schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten berichtet. In Minsk soll das Gebäude des Geheimdienstes angegriffen worden sein. Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja hat nun das Land verlassen und hält sich im EU-Land Litauen auf. Die 37-Jährige sei nun in Sicherheit, teilte der litauische Außenminister Linas Linkevicius am Dienstag mit. Der Minister hatte sich am Montagabend angesichts der Gewalt in Belarus besorgt gezeigt um die Sicherheit von Tichanowskaja. Sie beansprucht den Sieg bei der Präsidentenwahl vom Sonntag für sich.
  • Die im März von der Bundesregierung beschlossenen Hilfen für Unternehmen haben dazu geführt, dass eine große Zahl von Unternehmen, die überschuldet sind, keinen Insolvenzantrag stellen müssen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will überschuldeten Unternehmen nun noch mehr Zeit verschaffen und die Antragspflicht für Firmeninsolvenzen bis März 2021 weiter aussetzen. Insolvenzverwalter warnen laut „Handelsblatt“ aber vor Schäden durch Zombie-Unternehmen, die ihre fälligen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen könnten, aber trotzdem am Leben gehalten würden. Denn geschützt seien auch Firmen, die nicht durch die Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten sind.
  • Nach der Rettung der Lufthansa prüft die Bundesregierung, ob der Staat sich noch an weiteren Konzernen beteiligen sollte, wie das „Handelsblatt“ berichtet. 14 Unternehmen hätten bereits ausdrücklich Bedarf an einer Rekapitalisierung angezeigt, heißt es in einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen. Insgesamt hätten 60 Unternehmen Interesse an Mitteln aus dem Wirtschafts-Stabilisierungsfonds bekundet. In diesem sind 100 Mrd. Euro für direkte Unternehmensbeteiligungen reserviert.
  • Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von knapp drei Wochen von 15 Mio. auf über 20 Mio. gestiegen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Die meisten Fälle werden aus den USA mit mehr als 5 Mio. Infektionen gemeldet, Brasilien folgt mit über 3 Mio. und Indien mit gut zwei Mio. Weltweit sind mehr als 73.’000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts binnen eines Tages 966 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Fälle stieg damit auf 217.293. Vier weitere Menschen starben an oder mit einer Coronavirus-Infektion. Insgesamt sind es nun 9.201.
  • US-Außenminister Mike Pompeo hat die jüngsten Verhaftungen in Hongkong kritisiert. „Sie sind ein weiterer Beleg dafür, dass die Freiheit in der früheren britischen Kronkolonie bröckelt“, schrieb er auf Twitter. Wenige Wochen nach Erlass des sog. Sicherheitsgesetzes nahmen die Behörden am Montag den Medien-Unternehmer Jimmy Lai fest, der als entschiedener Kritiker Chinas gilt.
  • Die Coronakrise hat im Sommer das Interesse am Inlandstourismus verstärkt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts auf Basis von Daten von Google Trends für die Jahre 2018 bis 2020. Bundesweit ist das für viele beliebte Urlaubsziele zu beobachten – einige erreichten sogar doppelt so viele Suchanfragen wie in den Vorjahren. Für ausländische Urlaubsorte ist das nicht der Fall, bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise Kroatien oder die Türkei. Anhand der Daten ist für Urlaubsziele wie die Nordsee, die Sächsische Schweiz oder den Schwarzwald das durch Covid-19 bedingte Urlaubertief aus den ersten Monaten des Jahres überwunden. Bei der Ostsee, dem Spreewald sowie bei Deutschlands großen Seen wie dem Bodensee, dem Chiemsee und der Mecklenburgischen Seenplatte zeigt sich lasut ifo Institut sogar ein doppelt so starkes Suchvolumen.
  • Die Bruttomonatsverdienste der Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind im zweiten Quartal durchschnittlich um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung mitteilte. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Beschäftigten reduzierte sich im Durchschnitt um 4,7 Prozent. Der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hatte negative Effekte auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie der Arbeitszeit, wenngleich das Kurzarbeitergeld die Einkommensverluste für die Beschäftigten zum Großteil abfederte, so das Bundesamt. Die Bruttostundenverdienste wurden nicht durch die Kurzarbeit beeinflusst. Sie stiegen um durchschnittlich 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

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