Berichtssaison läuft positiv an
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In der vergangenen Woche konnten die Weltaktienmärkte per Saldo leicht zulegen. Größter Outperformer war der japanische Topix-Index mit einem Plus von 1,7%. Während der DAX 1% gewann, legten der S&P 500 um 0,8% sowie die NASDAQ um 0,7% zu. Der europäische Aktienmarkt bewegte sich dagegen kaum.
In den USA brachte die Gewinnberichterstattung vorwiegend positive Überraschungen. Deutlich bzw. etwas über den Erwartungen berichteten AMD, General Motors, Lucent, Motorola, JP Morgan Chase, Merril Lynch, Schlumberger, Ebay, United Technologies, Pfizer, Johnson & Johnson sowie Citigroup. Im Rahmen der Erwartungen lagen die Zahlen von Bank One, 3M, Fannie Mae, Amgen und Siebel. Enttäuschende Zahlen bzw. Ausblicke kamen von Ford und Microsoft. "Im Zuge dieser bisher so gut verlaufenen Berichterstattung, bei der bisher rund zwei Drittel der Unternehmen positiv zu überraschen wussten, erreichte der S&P 500 am Mittwoch den höchsten Stand seit April 2002", sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. "Die Ankündigung Eastman Kodaks, weltweit 20% der Stellen zu streichen, brachte der Aktie deutliche positive Impulse. Und auch die volkswirtschaftlichen Daten fielen in der Breite gut aus", ergänzt der USA-Experte. So lagen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 341.000 erneut unter der 350.000-Marke. Der ABC-Verbrauchervertrauens-Index konnte sich deutlich verbessern. Der US-Immobilienmarkt boomt weiter, was sich an der Zahl der Hausbaubeginne und der Zahl der Baugenehmigungen zeigt.
In Europa kletterten sowohl der DAX als auch der Euro Stoxx 50 am Freitag auf den höchsten Stand seit Mitte 2002. Novartis, Siemens, SAP und Infineon legten gute bis sehr gute Zahlen vor. Die Bankengruppe Santander berichtete im Rahmen der Erwartungen. Der Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo bietet für seinen Rivalen Aventis. Damit entstünde der zweitgrößte Pharmakonzern der Welt. Der Reisekonzern TUI avancierte am Mittwoch zum Tagesgewinner, nachdem er bekanntgegeben hatte, sich von den Logistik-Aktivitäten seiner Tochter Hapag-Lloyd zu trennen. Der ZEW-Konjunkturindikator für Euroland konnte nochmals signifikant zulegen, während der gleiche Indikator für Deutschland etwas zurückging. November-Produktionszahlen für Euroland fielen eher enttäuschend aus. In Großbritannien wuchs das BIP im vierten Quartal deutlich um 0,9%, die Einzelhandelsumsätze für Dezember lagen über den Erwartungen. Das italienische Konsumentenvertrauen und die französischen Konsumausgaben für Dezember enttäuschten. Deutlich zulegen konnten sowohl der Frühindikator als auch das Konsumentenvertrauen in Belgien.
In Japan schätzt die japanische Regierung die Wirtschaftslage besser ein als zuvor, nicht zuletzt aufgrund eines stärkeren Wachstums von Produktion und Exporten sowie eines Anziehens des privaten Konsums. Die Aktie von Mitsubishi konnte deutlich zulegen, nachdem die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung angekündigt worden war, die die Hoffnungen auf eine baldige Kapitalerhöhung nährten. Sowohl der Index für den Dienstleistungssektor als auch der Index für die Gesamtindustrieaktivität fielen schwächer aus als erwartet. Der Frühindikator markierte mit 50 Punkten den Stand, den der "Konsensus" prognostiziert hatte. Die japanische Notenbank lockerte die Geldpolitik, indem sie den Zielwert für die freien Liquiditätsreserven erhöhte.
Ausblick:
In den USA wird weiterhin die Berichtssaison die Stimmungslage an den Aktienmärkten dominieren. "Die Aktienkurse an den internationalen Börsen dürften vor allem dann ihren Aufwärtstrend fortsetzen können, wenn die Zahl der positiven Überraschungen hoch bleibt", sagt ADIG-Experte Klaus Breil. Unter anderem berichten in den USA Microsoft, MC Donalds, Caterpillar, Merck, Du Pont, Procter & Gamble, Boeing, Exxon Mobile, Honeywell und Walt Disney. An Makrodaten stehen das Verbrauchervertrauen des Conference Board, die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan, der Chicago Einkaufsmanagerindex und das BIP-Wachstum für das vierte Quartal zur Veröffentlichung an. "Beim Chicago Einkaufsmanagerindex rechnen wir nochmals mit einer moderaten Steigerung, das BIP-Wachstum sollte im Bereich zwischen 4,8% und 5,5% liegen", so Breil.
In Europa werden deutsche Konsumentenpreise, das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland, Geldmengenzahlen für Euroland, Konsumklimata in Großbritannien und Deutschland, deutsche Einzelhandelsumsätze und Unternehmens- sowie Verbrauchervertrauen in der Eurozone veröffentlicht. Von den Unternehmensberichten stehen BMW, Lafarge, Accor, Adidas-Salomon, ST Microelectronics, H&M, Saint-Gobain bzw. Puma an. Mit Spannung erwartet wird das für den 29. Januar geplante IPO des Internetanbieters Iliad an der Pariser Börse. Es dürfte eine gewisse Signalwirkung für den europäischen IPO-Markt aufweisen.
In Japan rückt der Geschäftsklimaindex für kleinere und mittlere Unternehmen, der Shoku Chukin, in den Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Des weiteren stehen Produktionszahlen und Einzelhandelsumsätze für Dezember sowie Arbeitsmarktdaten und Inflationszahlen auf dem Programm. Bei den Inflationszahlen kann weiterhin davon ausgegangen werden, dass die Deflation - gemessen an der Jahresveränderungsrate der Teuerung - Ende diesen Jahres auslaufen wird. In dieser Woche berichten u.a. Hitachi, NEC, Canon, Nippon Steel, Softbank, Fujitsu, Sony, Seiko, Toshiba und Fuji. Mit der Shinsei-Bank steht für Februar ein IPO mit einem Volumen von rund 1,5 Mrd. Dollar an. Dies könnte in Japan der Auftakt eines starken IPO-Jahres werden, da mit den Chipherstellern Resenas und Elpida sowie dem Energieunternehmen Electric Power Development weitere Kandidaten in den Startlöchern stehen.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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