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23:23 Uhr, 30.11.2010

Benzin wird wieder teurer

Inflation kommt: +25% bis zum Sommer?

Die Öl-Lagerbestände in den OECD-Industrieländern hätten im dritten Quartal eigentlich aufgebaut werden müssen - sie sind aber kontra-zyklisch weiter entleert worden. Für Benzin lässt sich eine gewisse Verknappung auf dem US-amerikanischen Markt ausmachen. Öl sollte in Richtung 100 Dollar oder sogar darüber marschieren - die Dynamik erzeugt der Mineralölmarkt.

Barclays umschreiben es im jüngsten wöchentlichen Rohstoff-Marktrückblick schön:

"Die globalen Überschusskapazitäten sind in diesem Jahr gefallen und es ist wahrscheinlich dass sie im kommenden Jahr nur noch etwas über 5% liegen werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir einen volatileren Markt und stärkere Backwardation in Kürze."

Das kurze Ende dürfte preislich also anziehen, während weiter in der Zukunft liegende Preise fallen oder relativ dazu niedrig bleiben. Für Long-Positionen also ein ideales Umfeld.

Nach einem Tiefpunkt der US-Benzinnachfrage im Juli 2008 hat sie sich wieder langsam aber stetig erholt - von einem höheren Niveau. Der Nachfrageeinbruch bei Benzin war 2008 nur -3,2%, während die gesamte Mineralölnachfrage in diesem Jahr um 6% eingebrochen war.

Mit dem steigenden Ölpreis dürfte auch der Benzinpreis weiter anziehen - Kursziele lassen sich für nächstes Jahr bis 2,80 Dollar ableiten - gegenüber aktuell 2,24 Dollar - also gut 25% Platz nach oben:

Wie stark diese Entwicklung die Preise beim Tanken in Deutschland beeinflussen werden, hängt vor allem vom Euro ab. Wenn der weiter schwach bleibt, dürfte uns die Preissteigerung voll treffen...

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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