Benzin fürs Depot

Benzin-Konzerne verfügen über eine ähnliche Marktmacht wie die Wiesn-Barone auf dem gerade wieder stattfindenden Münchner Oktoberfest. Beide können sich gewiss sein, das die Nachfrage nach ihren „Energiespendern“ nicht abebben wird. Den Preisen sind deshalb kaum Grenzen nach oben gesetzt, zumal sich auf der Anbieterseite immer wieder irgendwelche für den Kunden nur schwer nachvollziehbare Argumente als Rechtfertigung für den ständigen Preisanstieg finden lassen. Auch saisonale Faktoren oder Währungseinflüsse kommen dabei als Erklärungsversuche immer wieder gerade recht. Wer sich dagegen nur an der Entwicklung des Ölpreises orientiert, muss ziemlich schnell desillusioniert feststellen, dass sich hier zwischenzeitliche Entspannungen nur geringfügig und verspätet entlastend auf den „täglichen Wahnsinn“ an der Zapfsäule auswirken, während Anstiege beim Ausgangsprodukt sofort gnadenlos an den Autofahrer weitergegeben werden. Eine Rückkehr zu einem deutlich niedrigeren Preisniveau dürfte deshalb so gut wie ausgeschlossen sein.

Auch Anleger können zumindest indirekt von steigenden Benzinpreisen profitieren, indem sie auf den an der NYMEX gehandelten New York Harbor RBOB Gasoline Future setzen. Wer beispielsweise vor drei Jahren in ein Delta-1-Produkt eingestiegen war, kann sich jetzt schon über einen Zugewinn von über 100 Prozent freuen. Die Société Générale bietet neben den auch bei anderen Emittenten vorrätigen einfachen Trackern mit (SG0D0D) und ohne Währungssicherung (SG0D0C) ganz aktuell auch zwei weitere Produkte, die sich für den sicherheitsorientierteren Anleger eignen.

So kann noch bis 2. November die Benzin-Bleifrei-Anleihe gezeichnet werden, die mit einem vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende in sechs Jahren ausgestattet ist. Der Investor partizipiert hier linear eins zu eins an einem Anstieg des Futures bis zu einem Niveau von 155 Prozent des Startniveaus. Um das Wechselkursrisiko zum US-Dollar braucht er sich bei dem Zertifikat keine Gedanken machen, da hier nur die prozentuale Veränderung der Schlusskurse zwischen dem Beginn und dem Ende der Laufzeit zählt. Sollte es zu keiner positiven Wertentwicklung gekommen sein, greift automatisch der 100-prozentige Kapitalschutz des Nennwertes, der allerdings nicht den 3-prozentigen Ausgabeaufschlag einschließt. In diesem Fall heißt es für den Investor aber dennoch - „außer Spesen nichts gewesen“.

Ist für die Erzielung einer Rendite beim Garantie-Produkt also schon eine entsprechende Aufwärtsbewegung des Basiswertes vonnöten, so lässt sich mit der gerade emittierten Protect-Aktienanleihe auf den Gasoline-Future auch bei einer Seitwärts- bis leichten Abwärtsentwicklung ein attraktiver Gewinn einfahren. Die Laufzeit des währungsgesicherten Papiers beträgt nur ein Jahr und eignet sich deshalb auch sehr gut für den mittelfristig orientierten Anleger. Statt einem Kapitalschutz sichert hier ein 20-prozentiger Puffer bis zu einer Barriere von 2,67 US-Dollar für die Gallone stichtagsbezogen zur Fälligkeit die Rückzahlung des Nennwerts ab. Erst wenn diese Marke am Ende unterschritten werden sollte, muss sich der Investor den entstandenen Verlust eins zu eins zurechnen lassen. Unabhängig davon zahlt das Papier einen fixen Kupon von acht Prozent p.a. aus, der im tatsächlichen Verlustfall Abschläge entsprechend abmildern könnte.

Der BörseGo Tipp:

Ein Investment in den Benzin-Future hätte sich in den vergangenen Jahren durchaus gelohnt und könnte sich auch weiter auszahlen. Je nach dem individuellen Rendite-Risiko-Profil können Anleger dabei über ein Delta-1-Produkt mit oder ohne Währungssicherung, bzw. sogar mit teilweisen oder vollständigen Kapitalschutz operieren. Der Depotanteil sollte allerdings nicht über die Höhe einer Beimischung hinausgehen.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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