Kommentar
18:10 Uhr, 09.09.2021

DAX rettet sich ins Plus - US-Anträge auf Arbeitslosenhilfe fallen auf Krisentief - EZB nimmt bei PEPP Fuß vom Gas

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Ford beendet Produktion in Indien
  • Razzia bei Bundesministerien: Ermittlungen gegen Geldwäsche-Stelle
  • US-Regierung warnt vor Zahlungsausfall im Oktober
  • Beige Book: US-Wachstum schwächt sich ab
  • ifo: Steuerpläne der Parteien schaffen Jobs, belasten aber den Staatshaushalt
  • Chinas Erzeugerpreise schießen steil nach oben
  • USA: Zahl der Opfer nach Hurrikan erhöht
  • RWE-Aktionär fordert Abspaltung des Kohlegeschäfts

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag wenig verändert aus dem Handel gegangen. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 15.623,15 Punkte. Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten EZB-Zinsentscheids hatten die Kurse noch deutlich nachgegeben, im Nachgang erholten sie sich aber wieder. Die EZB kündigte an, ihre Anleihenkäufe im Rahmen des Pandemieprogramms PEPP im vierten Quartal moderat gegenüber den beiden Vorquartalen zu reduzieren. Das Gesamtvolumen des PEPP-Programms mit 1,85 Billionen Euro und die Laufzeit bis mindestens Ende März 2022 wurde hingegen bestätigt. Wie es mit dem Notfallprogramm weitergeht, will die EZB im Dezember entscheiden. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche sanken unterdessen auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch der Pandemie.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der österreichische Unternehmer Michael Tojner ist vorerst nicht mehr an Teilen der Airbus-Tochter Premium Aerotec interessiert. „Wir bemühen uns derzeit nicht mehr um Premium Aerotec und beenden damit diese vielen Diskussionen", sagte Tojner der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir wollen jetzt erst einmal Druck aus dieser brisanten Situation nehmen. Wenn Premium Aerotec bei Airbus bleibt, ist das auch okay", zitiert das Blatt Tojner weiter. „Und sollte es Ende 2022 oder Anfang 2023 doch neue Gespräche geben, dann sind wir gerne wieder Gesprächspartner."
  • China hat offenbar die Zulassung aller neuen Online-Spiele ausgesetzt. Peking wolle damit die Spielsucht junger Leute eindämmen, berichtete die Zeitung "South China Morning Post" am Donnerstag. Die Entscheidung sei bei einem Treffen zwischen den chinesischen Behörden und den Unternehmen Tencent und NetEase getroffen worden. Unklar sei, bis wann die Aussetzung dauern wird.
  • Ein Zusammenschluss von United Airlines, Delta Air Lines, American Airlines und weiteren US-Fluggesellschaften will Reuters zufolge das freiwillige Ziel der Branche zum Einsatz von nachhaltigem Kraftstoff erhöhen. Bis zum Jahr 2030 sollen drei Mrd. Gallonen (rund 11,35 Mrd. Liter) nachhaltigen Flugkraftstoffs verwendet werden. Der Branchenverband Airlines for America hatte sich im März das Ziel von 2 Mrd. Gallonen bis 2030 gesetzt.
  • Der US-Videospielhändler Gamestop berichtete für das zweite Quartal zwar ein Umsatzplus von rund einem Viertel und konnte den Verlust fast halbieren. Analysten hatten aber mehr erwartet. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um gut ein Viertel auf 1,18 Mrd. Dollar zu. Den Verlust verringerte GameStop von 111,3 auf 61,6 Mio. Dollar. Gamestop hatte im Februar durch außergewöhnliche Kursturbulenzen an der Börse Schlagzeilen gemacht.
  • Microsoft hat einige seiner Azure-Cloud-Kunden vor einer Sicherheitslücke gewarnt, die Hackern den Zugriff auf ihre Daten ermöglicht haben könnten. Die von der IT-Sicherheitsfirma Palo Alto Networks gemeldete Schwachstelle sei behoben worden und es lägen keine Beweise dafür vor, dass Hacker in das System eingedrungen seien, teilte das Sicherheitsteam von Microsoft mit.
  • InfluencerInnen dürfen nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) im Internet bei Fotos mit Produkten ohne einen Hinweis auf Werbung auf Firmen verweisen, wenn es nicht zu werblich wird. Das betrifft etwa sog. Tap Tags bei Fotos auf Instagram, über die Nutzer auf die Profile von Herstellern oder Marken weitergeleitet werden.
  • Der US-Autobauer Ford will seine Autoproduktion in Indien einstellen und rechnet deswegen mit milliardenschweren Belastungen. Ford habe in Indien über die vergangenen zehn Jahre operative Verluste in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar angehäuft und die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen sei schwächer als gedacht, sagte CEO Jim Farley. Der Umbau werde vor Steuern mit insgesamt rund 2 Mrd. Dollar negativ zu Buche schlagen. Künftig will Ford in dem Land nur noch importierte Autos verkaufen.
  • Die September-Keynote von Apple, dieses Jahr am 14.09., steht im Zeichen des neuen iPhone-Modells. Auch in diesem Jahr dürfte der Verkaufsschlager wieder im Fokus stehen. Gerüchten zufolge könnte Apple vier neue Modellvarianten präsentieren. Doch der Konzern dürfte noch einiges mehr an Neuerungen präsentieren. Es wird eine neue Apple Watch und der Air Pods 3 erwartet.
  • 80 Milliarden Euro will der US-Chiphersteller Intel in den kommenden zehn Jahren ausgeben, um acht Chip-Fabriken in Europa hochzuziehen. In jedem Werk sollten später rund 1500 Mitarbeiter arbeiten, sagte CEO Pat Gelsinger im Interview mit der FAZ. „Auf jeden Mitarbeiter kommen dann zwischen fünf und zehn Arbeitsplätze bei Zulieferern Dienstleistern etc. hinzu.“ Knapp ein Dutzend Standorte seien noch im Rennen, auch mehrere aus Deutschland.
  • Der britische Billigflieger easyJet will sich am Kapitalmarkt frische Liquidität beschaffen. Mit der Ausgabe neuer Aktien will die Airline 1,2 Mrd. Pfund einsammeln. Das entspricht rund einem Drittel des bisherigen Börsenwerts. Außerdem hat sich easyJet für die kommenden vier Jahre eine neue Kreditlinie über 400 Mio. Dollar gesichert. Derweil hat sich die Fluggesellschaft ein Übernahmeangebot eines Kaufinteressenten nach eigenen Angaben abgelehnt. Bloomberg zufolge soll es sich dabei um die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air gehandelt haben.
  • Die deutsche Tourismusbranche hat sich im Juli etwas erholt. In den Beherbergungsbetrieben in Deutschland wurden 48,2 Mio. Übernachtungen in- und ausländischer Gäste gezählt. Das waren 6,0 Prozent mehr Übernachtungen als im Juli 2020, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Betriebe profitierten wie bereits im Juni davon, dass das coronabedingte Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste ab Mai schrittweise aufgehoben worden war.
  • Der Pharmakonzern Roche schluckt den deutschen Partner TIB Molbiol Group. Mit der Übernahme von TIB Molbiol wird den Angaben zufolge das Portfolio an molekulardiagnostischen Lösungen von Roche um eine Vielzahl von Assays für Infektionskrankheiten erweitert, wie beispielsweise die Identifizierung von SARS-CoV-2-Varianten. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2021 erwartet, wie Roche am Donnerstag mitteilte. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
  • Der Saugroboter-Spezialist iRobot kann sich künftig mechanische Haushaltshelfer, die Arme haben, vorstellen. „Wir sind an einem Punkt, an dem wir die Umgebung, in der wir agieren, allmählich soweit verstehen, dass wir so etwas machen können", sagte iRobot-Chef Colin Angle der dpa. Auch in der Industrie rätsele man aber noch, was die Aufgabe eines ersten Haushaltsroboters mit Armen sein werde, schränkte er ein. Eine zentrale Frage sei auch, wie viel die Verbraucher bereit wären, für eine solche Innovation zu zahlen.
  • Bei dem Energiekonzern RWE ist der aktivistische Investor Enkraft Capital eingestiegen und fordert eine Abtrennung des umstrittenen Geschäfts rund um die Braunkohle. Es sei „nicht nachvollziehbar, warum Vorstand und Aufsichtsrat noch nicht proaktiv einen Plan vorgelegt haben, die Braunkohleaktivitäten ambitionierter und schneller zu reduzieren sowie noch kurzfristiger vom zukunftsgerichteten Geschäft der RWE zu separieren", zitiert Reuters aus einem Brief des Investors an RWE-Chef Markus Krebber. RWE hat bestätigt, ein Schreiben von Enkraft mit Fragen zur Strategie erhalten zu haben. Wie jedem Investor sei angeboten worden, ein Gespräch über die Strategie zu führen. Mit einer Aktion am Braunkohlekraftwerk Neurath im Rheinland haben Umweltaktivisten am Donnerstag einen schnelleren Kohleausstieg gefordert. Auf einen Kühlturm des Kraftwerks ließen sie den Schriftzug „Braunkohle ist tödlich - Für unsere Dörfer und unser Klima" ausrollen. In Neurath stehen die beiden größten Braunkohleblöcke des Energiekonzerns RWE.
  • Nach den Worten von Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist eine schnelle Energiewende wichtigste Bedingung, dass der Wandel in der Autoindustrie gelingt. „Es bedarf Lösungsansätzen für wichtige Themen, die zügig politisch geklärt werden sollten", sagte er der dpa am Rande der Messe IAA Mobility. „Das gilt vor allem für die Rahmenbedingungen der Elektromobilität, beispielsweise wie künftig genügend Grünstrom produziert werden kann. Dazu gehört auch, zügig aus der Kohleverstromung auszusteigen."
  • Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA will seinen Wachstumskurs mit hohen Investitionen antreiben. „Unsere Ambition ist, das weltweit führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen des 21. Jahrhunderts zu werden", sagte die Vorstandschefin Belen Garijo laut Mitteilung anlässlich des Kapitalmarkttags des Unternehmens. Merck will seinen Umsatz bis 2025 auf etwa 25 Mrd. Euro steigern, dies entspreche einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von mehr als sechs Prozent pro Jahr. Dabei sollen rund 80 Prozent des geplanten Zuwachses die drei Unternehmensbereiche beisteuern. Geplant ist zudem, die Investitionen im Zeitraum von 2021 bis 2025 um mehr als 50 Prozent gegenüber der vorangehenden Fünfjahresperiode zu steigern.
  • Der erst kürzlich festgenommene in den Wirecard-Skandal verwickelte Geschäftsmann James Henry O’Sullivan soll gegen eine Kaution in Höhe von 150.000 Dollar wieder freikommen. Das hat ein Bezirksgericht in Singapur, wo der Brite gefasst wurde, entschieden. Dem 46-Jährigen wird vorgeworfen, Millionengeschäfte in Asien vorgetäuscht und so zur Aushöhlung von Wirecard beigetragen zu haben. O’Sullivan hatte zwar keine offizielle Funktion bei Wirecard, gilt allerdings als enger Vertrauter des untergetauchten Jan Marsalek.

Konjunktur & Politik

  • Die "New York Times" berichtet heute über rekordhohe Energiepreise in Europa, die derzeit trotz der im Sommer normalerweise schwachen Nachfrage auftreten. Die Großhandelsrpeise hätten sich im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie verfünffacht. Auch Bloomberg thematisiert die enorm inflationäre Situation und verweist auf die Erdgaspreise in Spanien, die mittlerweile so hoch wie noch nie sind und die Energiekosten für Haushalte um 40 Prozent im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten verteuern.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 1,5 Millionen Barrel auf 423,9 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 2,5 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) vom Vorabend hatten ein Minus von 2,9 Millionen Barrel gezeigt. Die US-Ölproduktion sank gegenüber dem Vorwoche um 1,5 Millionen auf 10,0 Millionen Barrel pro Tag.
  • Ermittler am Donnerstag in Berlin in zwei Ministerien der Bundesregierung eine Razzia durchgeführt: das Finanzministerium von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz und das Justizministerium. Hintergrund sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen die Geldwäsche-Zentralstelle des Zolls (FIU). Dabei seien auch Unterlagen beschlagnahmt worden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Die Staatsanwälte gehen seit Februar 2020 einem Verdacht auf Strafvereitelung im Amt bei der FIU nach. Die Zentralstelle soll Hinweise von Banken auf Geldwäsche nicht an Polizei und Justiz weitergeleitet haben.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) schaltet angesichts der gut laufenden Konjunktur bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufe einen Gang runter. Der EZB-Rate entschied bei seiner Sitzung am Donnerstag, dass der Ankauf von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP im vierten Quartal dieses Jahres „moderat" geringer ablaufen soll als derzeit. Zuletzt hat die EZB über PEPP monatlich etwa 80 Mrd. Euro an Wertpapieren erworben. Der Leitzins im Euroraum bleibt zudem auf dem Rekordtief von null Prozent. Die Notenbank erwartet für das laufende Jahr nun ein Wirtschaftswachstum von 5,0 Prozent, wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte. Im Juni hatten die Währungshüter noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 4,6 Prozent vorhergesagt. Im kommenden Jahr wird die Wirtschaft im Währungsraum nach der neuesten EZB-Vorhersage um 4,6 Prozent zulegen (Juni-Prognose: 4,7 Prozent). Die Teuerung im Euroraum dürfte in diesem Jahr bei 2,2 Prozent liegen. Im Juni war die Notenbank noch von einem Anstieg von 1,9 Prozent ausgegangen. Für 2022 rechnen die Währungshüter nun mit einer jährlichen Preissteigerung von 1,7 Prozent (Juni-Prognose: 1,5 Prozent).
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA gingen in der Woche zum 4. September im Wochenvergleich um 35.000 auf 310.000 zurück, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit der Woche zum 14. März 2020. Die wöchentlichen Anträge bewegen sich allerdings immer noch auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie. Damals wurden pro Woche nur gut 200 000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt.
  • Bei anhaltendem Aufschwung kann die US-Notenbank Fed laut dem Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams, noch dieses Jahr den geldpolitischen Krisenmodus herunterfahren. Es bedürfe jedoch weiterer Fortschritte auf dem Weg zum Vollbeschäftigungsziel der Notenbank. Er werde die hereinkommenden Daten zum Arbeitsmarkt und die Folgen für den Konjunkturausblick daraufhin sorgfältig auswerten.
  • In den USA sind die Verbraucherkredite im Juli verhaltener gestiegen als im Vormonat. Im Vergleich zum Vormonat habe die Kreditvergabe um 17,0 Mrd. Dollar zugelegt, teilte die Fed mit. Im Vormonat hatte die Kreditvergabe um revidiert 37,9 Mrd. Dollar zugelegt.Dem interessierten Politikbeobachter kommt das bekannt vor: Den Vereinigten Staaten droht ohne eine Anhebung der Schuldengrenze in diesem Herbst der Zahlungsausfall. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte in einem Schreiben an die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi: „Im Laufe des Monats Oktober“ werde der Regierung das Geld ausgehen, schrieb Yellen. Einen genauen Tag für den drohenden Zahlungsausfall könne man nicht nennen. Sollten die Vereinigten Staaten tatsächlich zahlungsunfähig werden, drohe der US-Wirtschaft und den Finanzmärkten „irreperabler Schaden“, so Yellen weiter. Man wisse aus der Vergangenheit, welchen Schaden es anrichten könne, mit einer Anhebung der Schuldengrenze zu warten, betonte sie.
  • Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, plädiert für eine Verschärfung von Corona-Beschränkungen. Es werde kaum reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. „Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dort, wo es nicht praktikabel wäre, Ungeimpfte auszuschließen, wie etwa im Öffentlichen Nahverkehr, müsse dann zumindest eine strengere 3G-Regel gelten. „Ungeimpfte müssten dann einen aktuellen PCR-Tests vorweisen. Ein einfacher Schnelltest dürfte nicht mehr ausreichen", sagte Montgomery. Eine solche erweiterte 2G-Regel könne der nötige Anreiz sein, sich impfen zu lassen.
  • Die deutsche Außenhandelswirtschaft hat ihre Exporte im Juli weiter gesteigert. Kalender- und saisonbereinigt gab es ein Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Exporte sind damit den 15. Monat in Folge gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 12,4 Prozent höher. Die Importe fielen im Juli hingegen um 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 16,6 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 1,6 Prozent und die Importe um 5,9 Prozent höher.
  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen kalender- und saisonbereinigt im August gegenüber Juli um 2,2 Prozent gesunken. ImVergleich zum Vorjahresmonat August 2020 ist der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex um 0,8 Prozent gestiegen. Der Index liegt damit in etwa auf dem Niveau vor der Krise, nimmt man den Jahresdurchschnitt vor der Krise (März 2019 bis Februar 2020) als Maßstab.
  • Die Reformpläne der Parteien zur Einkommensteuer führen zu mehr Beschäftigung, haben aber unterschiedliche Auswirkungen auf die Staatsfinanzen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des ifo Instituts. Der Beschäftigungszuwachs sei bei den Plänen der FDP am höchsten; sie würden demnach 330.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Bei den Plänen der Linken würden 229.000 neue Stellen geschaffen, bei der Union 100.000. Bei der SPD 66.000 und bei den Grünen 24.000. „Zwar entstehen durch die zusätzlichen Arbeitsplätze mehr Steuereinnahmen. Diese reichen aber nicht, um das Finanzloch im Staatshaushalt auszugleichen, das bei den Reformplänen der Parteien entsteht“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragung. Bei den Steuerplänen der FDP würde der Staat auch nach der Berücksichtigung der Refinanzierungseffekte laut ifo Institut 60 Mrd. Euro weniger pro Jahr einnehmen. Die Reformpläne der Linken führen zu knapp 22 Mrd. Euro geringeren Steuereinnahmen. Bei der Union sind es 18 Mrd. Euro, bei der SPD 9 Mrd. und bei den Grünen 2 Mrd. Euro.
  • CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak befürchtet im Falle eines künftigen Bundeskanzlers Olaf Scholz ein Auseinanderbrechen der Europäischen Union. „Herr Scholz und die SPD wollen künftig sogar eine Sozialunion schaffen. Das bedeutet, dass deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch ihre Steuern und Sozialabgaben im Prinzip für Sozialleistungen in anderen Ländern blechen sollen. Europa wird dann mit deutschem Geld überschwemmt", sagt Ziemiak laut Reuters dem Nachrichtenportal t-online. Länder wie Österreich und die Benelux-Staaten würden das nicht mittragen. "Wenn Olaf Scholz in die Lage käme, so etwas umzusetzen, dann zerreißt es Europa."
  • Der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat die Steuerpläne seiner Partei im Deutschlandfunk verteidigt. 95 Prozent der Steuerzahler sollen entlastet werden, formulierte er als Ziel. „Das sind diejenigen, die als Singles weniger als 100.000 Euro im Jahr verdienen und als Paare weniger als 200.000." Da würden sich wohl die meisten wiederfinden. Walter-Borjans hat sich zudem für die Schuldenbremse als Instrument einer „soliden Finanzierung von Haushalten“ ausgesprochen.
  • Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich laut der US-Notenbank Fed etwas verlangsamt. Die Wirtschaft sei im Zeitraum von Anfang Juli bis August mit einem moderaten Tempo gewachsen, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Konjunkturbericht Beige Book. Zuvor hatte die Fed noch von moderatem bis robustem Wachstum gesprochen.
  • Die Produzentenpreise in China sind im August im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Dies war der stärkste Zuwachs seit August 2008. Experten hatten einen Zuwachs auf dem Juli-Niveau von 9,0 Prozent erwartet. Die Zunahme der Verbraucherpreise sank zugleich auf 0,8 Prozent (Juli: 1,0).
  • Nach dem Hurrikan "Ida" haben die Behörden im US-Bundesstaat Louisiana die Zahl der Todesopfer nach oben korrigiert. Das Gesundheitsamt erklärte, bis einschließlich Montag seien nochmals elf Menschen infolge des Wirbelsturms gestorben. Damit weist die offizielle Bilanz nun 26 Todesopfer aus, zuletzt waren es 15 gewesen.

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