Beige Book - Expansion setzt sich fort
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1. Wie die US-Notenbank in ihrem neuesten Überblick über die Wirtschaftsbedingungen in den einzelnen Regionen, dem so genannten Beige Book1, berichtet, setzte sich der Aufschwung in den letzten Monaten weiter fort.
2. Das Verhalten der Konsumenten zeigte sich über die Distrikte hinweg uneinheitlich. Die Autoverkäufe stagnierten fast überall.
3. Dagegen wies die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor einheitlich nach oben. Das verarbeitende Gewerbe macht sich Sorgen über steigende Preise für Energie und andere Zwischengüter. Das Dienstleistungsgewerbe berichtete von einer starken Aktivität. Was die Einstellungssituation angeht, so werden temporär Beschäftigte vermehrt in permanente Arbeitsverhältnisse übernommen.
4. Der private Wohnungsmarkt ist weiterhin robust, jedoch mit Zeichen für eine leichte Abkühlung. Die Aktivität im gewerblichen Wohnungsmarkt ist zwar immer noch schwach - zum Teil sinken sogar die Mieten -, scheint aber erste Aufwärtstendenzen an den Tag zu legen.
5. Die Kreditvergabe an die Unternehmen ist stark, wohingegen die Dynamik bei den Konsumentenkrediten und Hypotheken nachlässt. Die Kreditqualität ist insgesamt als gut zu bezeichnen.
6. Die Unternehmen berichten von energiepreisgetriebenem Kostendruck, der auch teilweise weitergegeben wird. Die Konsumenten scheinen dies zum Teil zu tolerieren. Die Preisüberwälzungsspielräume scheinen aber im Einzelhandel geringer zu sein als im verarbeitenden Gewerbe. Die Kontakte der Feds of Boston und Chicago berichten von höheren Restaurantpreisen - ein Haupttreiber der Kerninflation - in Reaktion auf höhere Nahrungsmittelpreise.
7. Die Arbeitsmärkte entwickeln sich freundlich, in manchen Distrikten herrscht wieder ein Mangel an Facharbeitern. Der Lohnkostendruck bleibt aber insgesamt weiter verhalten, auch wenn höhere Sozialversicherungsbeiträge in einigen Distrikten Kostendruck erzeugen. Nur der Distrikt Chicago berichtet von einer größeren Lohnkostendynamik. Zeitarbeitsfirmen in den Distrikten Boston und Dallas klagten über Anstiege der Beiträge für die Kranken-, Abfindungs- und Arbeitslosigkeitsversicherung.
8. Alles in allem zeichnet dieses Beige Book das Bild eines "normalen" Aufschwungs: eine steigende Aktivität führt langsam, aber stetig zu höherem Kosten- und Preisdruck. Wir erwarten daher eine weitere Fortsetzung des Zinserhöhungszyklus. Ende 2005 sollte das Leitzinsniveau bei 3,75 % liegen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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