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12:08 Uhr, 07.11.2001

Bei Multimedia weiter Geduld nötig

Die Multimedia Branche musste bislang in 2001 äußerst schwierige Börsenzeiten meistern. Vor allem eine von den USA ausgehende weltweite Konjunkturabkühlung zog die Ertragssituation der Hochtechnologiewerte erheblich in Mitleidenschaft, welche über Umsatz- und Gewinnrückgänge berichteten und oftmals die bereits nach unten revidierten Prognosen der Analysten noch verfehlten. Mit den schrecklichen Terroranschlägen in den USA, welche die Gefahr einer weltweiten Rezession verstärkten, verdüsterte sich das Szenario nochmals erheblich und es ist davon auszugehen, dass es im laufenden vierten Quartal, der im IT-Bereich normalerweise ertragsstärksten Jahreszeit, zu einer weiteren Situationsverschlechterung kommen wird. Wie in vielen anderen Sektoren wird sich auch bei den ,,High-Techs" eine fundamentale Erholung verzögern und erst in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres im Rahmen einer weltweit verbesserten Wirtschaftslage zu erwarten sein.

Gerade in den Bereichen Medien (rückläufige Werbeeinnahmen) und Unterhaltungselektronik (sich abschwächender Konsum), welche von der wirtschaftlichen Talfahrt deutlich betroffen sind, bleibt die Situation heikel. Auch im Internet-Sektor sind weiterhin relativ große Kursausschläge zu erwarten. Hier stellt sich gerade für kleinere Unternehmen, die nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, um eine längere Schwächephase zu verkraften, die Überlebensfrage. Deutlich besseren Perspektiven sehen sich größere, finanzstarke Gesellschaften gegenüber, doch sind sie ebenfalls noch zahlreichen Problemen ausgesetzt und müssen mit einem umsatz- und gewinnschwachen vierten Quartal rechnen. Im Telekommunikationsbereich hingegen scheint bei Netzbetreibern der Boden erreicht. Schlechte Nachrichten sind bereits in den Aktienkursen enthalten, Erwartungen für das nächste Jahr zurückgenommen worden und massive Kostensenkungsprogramme stützen die Ertragslage. Positiv zu sehen sind insbesondere Mobilfunknetzbetreiber, welche aufgrund sinkender Kundenaquisitionskosten erhebliche Einsparungen vorweisen können und durch ein auch in nächster Zeit niedriges Zinsniveau mit steigenden Ebits aufwarten dürften.

Alles in allem werden wir uns aber noch in Geduld üben müssen, bevor es wieder nachhaltig ,,bergauf" geht.

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