Bei Infineon wird es jetzt gefährlich
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So schnell kann es gehen: Noch im Mai hatte sich der Halbleiterhersteller Infineon zuversichtlicher zu den Geschäftsaussichten geäußert. Nun werden die Münchner wieder vorsichtiger: Wegen der gegenwärtigen Unwägbarkeiten der Weltkonjunktur liegt die Geschäftsentwicklung unter den Erwartungen. Daher rechnet der Konzern für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2011/12, das im Juni endete, mit einem im Vergleich zum vorangegangenen Jahresviertel leicht rückläufigen Umsatz und einer Gesamtsegmentergebnismarge von rund 12 %. Zuvor hatte die Gesellschaft noch Werte auf dem Niveau des vorangangenen Quartals vorhergesagt. Damals hatte Infineon einen Erlös von 986 Mio. EUR und eine Marge von 14,6 % erzielt. Auch für das Schlussviertel ist Infineon nun vorsichtiger: Umsatz und Gesamtergebnismarge sollen gegenüber dem dritten Quartal nur ungefähr konstant bleiben.
Börsianer zeigten sich angesichts der negativen Nachricht wenig erfreut: Sie schickten den Aktienkurs am Tag der Gewinnwarnung um fast 12 % in den Keller. Auch danach ging es weiter bergab, als etliche Analysten mit Herabstufungen und reduzierten Kurszielen auf die Gewinnwarnung reagierten. Beispielsweise senkte Commerzbank-Analyst Thomas Becker seine Schätzungen. Zudem stufte er die Aktie von „Add“ auf „Hold“ herab und senkte das Kursziel von 8,20 auf 6,00 EUR. Ähnlich reagierten die Experten von JPMorgan, HSBC und Cheuvreux. Die NordLB geht davon aus, dass die mittelfristig guten Perspektiven für den Chiphersteller in den Hintergrund rücken dürften. Stattdessen liege der Fokus nun auf der kurzfristigen Entwicklung, die maßgeblich vom ungewisseren Konjunkturumfeld bestimmt werde.
Doch nicht alle Experten sind pessimistisch gestimmt. Das Analysehaus Warburg Research etwa senkte zwar das Kursziel von 8,30 auf 7,00 EUR, beließ die Einstufung aber auf „Buy“. Den Kursrutsch der Aktie hält der Analyst für übertrieben. Auch Barclays rechnet mit einer Erholung der Notiz, sobald Klarheit über die künftige Margenentwicklung herrsche. Sein Anlageurteil lautet daher weiterhin „Overweight“ bei einem Kursziel von 7,75 EUR. Sollten die Analysten Recht bekommen, könnte der Ausverkauf der Infineon-Aktie bald beendet sein. Aktuell droht aber noch Gefahr: Der Titel testet gerade die wichtige charttechnische Unterstützungszone um 4,90/5,00 EUR.
Sofern die Infineon-Aktie nicht nachhaltig unter diesen Bereich fällt, können mutige Anleger mit Inline-Optionsscheinen hohe Renditen einfahren. Unter den bis September laufenden Warrants, welche die Société Générale im Angebot hat, ragt ein Papier mit den KO-Levels 4,25/7,25 EUR heraus. Mit 41,6 % ist zum oberen KO-Level für genügend Abstand gesorgt. Auch der Puffer von 17,0 % zum unteren KO-Level ist auf den ersten Blick komfortabel. Anleger sollten jedoch beachten, dass diese Marke nach einem Bruch der Unterstützungszone 4,90/5,00 EUR durchaus in Gefahr geraten könnte. Denn das nächste massive Bollwerk ist erst um 4,00 EUR zu finden – dieses hatte sich im Jahr 2010 aufgebaut. Im Erfolgsfall generiert der Inliner eine Rendite von 14,6 %.
Bei längerfristigen Engagements in Inline-Optionsscheinen sollte darauf geachtet werden, dass der untere KO-Level noch unterhalb der Marke von 4,00 EUR angesiedelt ist. Ein bis Dezember 2012 laufender Inliner mit den KO-Levels 3,90/7,60 EUR erfüllt diese Voraussetzung. Sofern die Infineon-Aktie bis zum Laufzeitende stets innerhalb dieser beiden Kursmarken bleibt, können Anleger mit dem Papier einen Ertrag von 35,1 % einfahren. Selbst bei einem ebenfalls bis Dezember 2012 laufenden Inliner mit dem unteren KO-Level von 3,60 EUR beträgt die Renditechance noch 27,2 %. Auf der Oberseite bleibt hier Luft bis 7,20 EUR.
Drei interessante Inline-Optionsscheine auf Infineon
"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."
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