Analyse
08:54 Uhr, 02.09.2014

Bei 160 kann man den Bund Future aber shorten, oder?

Welche Bewertung ist die Richtige, in einer Finanzwelt, die dermaßen durch die Geldpolitik verzerrt wird, wie die heutige?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.277,58 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 151,42 % (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.277,58 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 151,42 % (Indikation)

Ich bin mir nicht sicher ob es zielführend ist, sich die Frage zu stellen, ab welchem Kurs ein Basiswert zu shorten ideal wäre. Auch bei den zehnjährigen deutschen Bundesanleihen ist das der Fall. Sie rentieren mit unter einem Prozent, gegenüber 2,3 % im Falle der US-Staatsanleihen. Die Zentralbanken haben sich für eine Strategie entschieden, deren Ausgang unklar ist, auch da historische Bezugsgrößen fehlen. Ich traue den Zentralbanken alles zu, um ihr Experiment zu Ende zu führen. Daher weiß ich auch nicht wie ich Anleihen bewerten soll. Damit bin ich nicht alleine. Denn maßgeblich ist nicht mehr die Bonität der Staaten, es ist die Kredibilität der EZB die entscheidet, wo der BuFu morgen stehen wird. Mario Draghi sagte in Jackson Hole, die Staaten innerhalb der Eurozone, die ihre Hausaufgaben nicht machen, werden durch hohe Arbeitslosigkeit bestraft. Das ist ganz offensichtlich der Fall. Ein Draghi, der über den Arbeitsmarkt spricht, ist aber ein Notenbanker, der sein Mandat über die Sicherung der Preisstabilität zum aktiven Arbeitsmarkt-Targeting erweitern will. Merkel hat ihn wahrscheinlich nicht einfach nur aus Spaß angerufen, nachdem er wieder in Europa war. Und er musste danach Wolfgang Schäuble anrufen. Das klingt nach einem Einlauf und der Aufforderung, sich auch bei Schäuble zu entschuldigen. Beiden ist er mit seinen QE-Andeutungen in Washington klar in den Rücken gefallen. Die BNP schreibt, dass die Kapitalmärkte die Wahrscheinlichkeit für QE-Maßnahmen am Donnerstag bei 50 % sehen. Ist das gerechtfertigt.

1 Kommentar

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  • Investor
    Investor

    ​Im Grunde geht es um die EU Integration .... weiterbestehen als Staatenbund oder wie Draghi und andere andeuten, als EU-Staat .... mit einheitlicher Wirtschafts-, Finanz-, Steuer- und Arbeits- und Sozialpolitik.

    Deutschland legt stärkeren Wert auf den Staatenbund während Frankreich lieber einen EU Staat hätte. Ich denke, die Ukraine Krise und die Rolle Russlands zeigen alle in Richtung EU Staat.

    Den Bund Future würde ich noch nicht bei 160 shorten. Bei Deflation wird eine Rückzahlung in der Zukunft mehr Wert als das Geld heute. Damit können 160 deutlich übertroffen werden.

    13:40 Uhr, 02.09.2014

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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