Nachricht
16:30 Uhr, 14.03.2008

Bear Stearns-Pleite: Gold über 1000$

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Der Goldpreis steigt im laufenden Handel auf über 1000 Dollar. Grund ist ein weiterer Rückgang des US-Dollars. Ein Dollar kostete heute zeitweise erstmals in der Geschichte weniger als einen Franken, und das erste Mal seit 1995 weniger als 100 Yen. Mit einem Euro konnten heute schon 1,5686 Dollar gekauft werden – ein neuer Rekord.

Auslöser für die neue Dollarschwäche und die Preissteigerungen bei Gold sind neue Hiobsbotschaften von der Kreditkrise, die auch die Aktienmärkte weltweit in die Tiefe reißt. Der DAX verlor binnen wenigen Minuten um 220 Punkte und notiert nun auf einem kritischen Niveau. „Unterhalb von 6.384 finden sich Unterstützungen erst wieder bei 6.130/6.199“, so Rocco Gräfe, DAX-Trader bei Godmode-Trader.de. „Hier besteht akute Crashgefahr.“

Die US-Großbank J.P. Morgan Chase & Co. hat gemeinsam mit der Federal Reserve Bank of New York der Investmentbank Bear Stearns eine zeitlich begrenzte Finanzierungshilfe zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung werde in der notwendigen Weise für eine Dauer von 28 Tagen gewährleistet. Während dieser Zeit werden zudem Bemühungen für eine permanente Finanzierung gesetzt.

Bei Bear Stearns hat sich die Liquididät über die vergangenen Tage eigenen Angaben zufolge wesentlich verschlechtert. Die zeitlich begrenzte Finanzierung diene der Hilfe für eine Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb.

Marktteilnehmer in den USA sehen eine wachsende Wahrscheinlichkeit dafür, dass die US-Notenbank ihren Leitzins in der Sitzung in der nächsten Woche um 100 Basispunkte senken wird, um die schwächelnde Wirtschaft zu stärken.

Die März Fed Fund Futures stiegen kurzzeitig auf 40% und preisen damit eine ebenso hohe Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 100 Basispunkte zur Sitzung des Offenmarktausschusses in der nächsten Woche ein.

EU-Präsient Jean-Claude Juncker forderte die Finanzmärkte am Freitag auf, sich nicht allzusehr auf kurzfristige Entwicklungen zu fokussieren und somit den Blick für mittel- und langfristige Entwicklungen zu verlieren.

"Wir können die Finanzmärkte nur dazu auffordern, ihren Fokus nicht auf kurzfristige Informationen zu lenken, und den Blick für langfristige Entwicklungen zu verlieren.

"Seien wir doch einmal ehrlich. Diese Finanzkrise, die in den USA begonnen hat, ist noch nicht vorüber. Ich denke sie wird uns noch ein paar weitere Monate begleiten."

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten