Kommentar
18:00 Uhr, 21.06.2022

Notfallplan Gas: Bundesregierung will Alarmstufe ausrufen - Supreme Court lehnt Glyphosat-Berufungsantrag von Bayer ab

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  • Rezessionssorgen in den USA
  • Entlassungswelle bei Tesla
  • Putin kündigt weitere Aufrüstung an
  • EU und Russland: Konflikt um die Exklave Kaliningrad
  • EU: Neue Sanktionen gegen Russland im Gespräch
  • BDI: Rezession bei russischem Gasstopp
  • USA verhandeln über Ölpreis-Obergrenze
  • Nordex mit hohem Verlust im ersten Quartal

Markt

  • Die Erholungsbewegung am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag möglicherweise schon wieder an ihre Grenzen gestoßen. Per Xetra-Schlusskurs legte der DAX um 0,20 Prozent auf 13.292,40 Punkte zu, während sich die US-Indizes stärker präsentierten. Die heutige Erholungsbewegung brachte den deutschen Leitindex zwischenzeitlich bis an die Marke von 14.450 Zählern, ehe die Gewinne wieder abbröckelten. Ein IG-Marktanalyst warnte angesichts der Stabilisierung, dass die Anleger „auf der Hut sein sollten", da der Aufwärtsschwung nur von kurzer Dauer sein könnte. Dafür spricht ihm zufolge vor allem das Hauptthema an den Märkten: die immense Inflation und das Gegensteuern der Notenbanken mit Zinserhöhungen. „Um der galoppierenden Inflation Herr zu werden, bleibt nichts anderes übrig, als die Zinsen schneller als gedacht anzuheben. Hoffnung bietet aktuell nur der Glaube, dass die Europäische Zentralbank (EZB) einen Mittelweg finden wird."
  • Angesichts der hohen Nachfrage in der Hauptreisezeit ziehen die Ölpreise weiter an. Laut UBS-Analyst Giovanni Staunovo signalisieren die jüngsten Daten über die Flugaktivität und die Mobilität auf den US-Straßen weiterhin eine solide Ölnachfrage an. Da das Angebotswachstum in den kommenden Monaten hinter dem Nachfragewachstum zurückbleibe, rechne er weiterhin mit höheren Ölpreisen", so Staunovo.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Bayer will es einfach nicht gelingen, in den USA Rechtsklarheit in Sachen Glyphosat zu erreichen. Mit seinem geplanten Glyphosat-Berufungsverfahren vor dem Obersten Gericht der USA ist der Leverkusener Agrarchemiekonzern jedenfalls gescheitert. Der Supreme Court teilte am Dienstag mit, den Bayer-Antrag auf Berufung im Fall des kalifornischen Klägers Edwin Hardeman nicht anzunehmen. Bayer darf nun noch auf eine zweite Chance in einem weiteren verlorenen Fall hoffen, für den ebenfalls ein Antrag auf Überprüfung des Urteils beim Supreme Court eingereicht worden war.
  • Der US-Cornflakes-Anbieter Kellogg spaltet sich in drei separate Unternehmen auf. Diese werden sich jeweils auf Snacks, nordamerikanische Getreideprodukte und pflanzliche Produkte konzentrieren, wie der US-Konzern am Dienstag mitteilte. Kellogg teilte zudem mit, dass seine US-amerikanischen, kanadischen und karibischen Cerealien- und pflanzlichen Geschäftsbereiche zusammen etwa 20 Prozent seines Nettoumsatzes im Jahr 2021 ausmachten.
  • Der Elektroauto-Hersteller Tesla wird in den kommenden Monaten 10 Prozent seiner Angestellten entlassen. Das entspricht etwa 3 bis 3,5 Prozent der Gesamtbelegschaft. Das stellte Firmenchef Elon Musk am Dienstag klar. Musk wiederholte, dass er mit einer Rezession in den USA in nächster Zeit rechne. Die Entlassungswelle betrifft wohlgemerkt nur Gehaltsempfänger, nicht aber Lohnarbeiter.
  • Tech-Milliardär Elon Musk sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg zu seinen Übernahmeplänen des Kurznachrichtendienstes Twitter: „Es gibt weiterhin einige ungelöste Fragen bei der Offerte“. Das betreffe die Zahl der Falsch- und Spamkonten. aber auch den Anteil von Schulden an dem Deal. Derweil empfiehlt das Twitter-Management in einem neuen SEC-Dokument den Aktionären, für das Übernahmeangebot von Musk in Höhe von 54,20 Dollar je Aktie anzunehmen.
  • Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die Alphabet-Tochter Google wegen dessen Kartendiensten eingeleitet. „Wir gehen Hinweisen nach, wonach Google die Kombination seiner Kartendienste mit Kartendiensten Dritter einschränkt“, so Kartellamtspräsident Mundt.
  • Steigende Zinsen und Immobilienpreise bringen die Verbraucher laut dem US-Hausbaukonzern Lennar Corp. dazu, den Kauf von Immobilien zu überdenken. Dennoch ließen die höheren Immobilienpreise den Nettogewinn des US-Häuslebauers im zweiten Quartal, das am 31. Mai endete, auf 1,32 Mrd. Dollar ansteigen, nach 831,4 Mio. Dollar vor Jahresfrist.
  • Die Airline JetBlue hat ihr Übernahmeangebot für Spirit um zwei Dollar auf 33,50 Dollar je Aktie erhöht. Spirit will bis Ende des Monats entscheiden, ob es an der Fusion mit der Frontier Group (ULCC) festhalten oder das Angebot von JetBlue annehmen will.
  • Mondelez kauft den Energieriegelhersteller Clif Bar & Co. für 2,9 Mrd. Dollar, wobei je nach Finanzergebnis weitere Zahlungen möglich sind. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet.
  • QatarEnergy unterzeichnete am Dienstag einen Vertrag mit Exxon Mobil über die Erweiterung des North Field East - des weltweit größten LNG-Projekts. Die Expansion wird Katars Position als weltweit führender Flüssiggas-Exporteur stärken.
  • Die Kupferhütte Aurubis stößt bei der Suche nach Alternativen zum Einsatz von Gas in der Produktion auf Hürden. Je nach Standort würden verschiedene Szenarien durchgespielt, um Gasmengen einzusparen, bis hin zu einem kompletten Verzicht darauf, so ein Sprecher.
  • Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet wegen der Lieferengpässe dieses Jahr mit einem schwächerem Wachstum in der Robotik- und Automationsbranche. So steht nun nur noch ein Umsatzplus von 6 Prozent auf 14,4 Mrd. Euro nach einem Zuwachs von 13 Prozent im Vorjahr auf dem Zettel.
  • Der Gas-Verbrauch der deutschen Chemieindustrie kommt auf einen Anteil von rund 15 Prozent. Die Einsparmöglichkeiten sind laut dem Branchenverband VCI extrem begrenzt. Von den 135 Terawattstunden Gas könnten nur ein bis zwei durch alternative Brennstoffe ersetzt werden.
  • Sparkassen, Genossenschaftsbanken und private Banken wollen laut Handelsblatt gemeinsam die ehemalige EC-Karte für Onlinezahlungen nutzbar machen – und damit dem US-Bezahldienst Paypal in Deutschland etwas entgegensetzen. In einem ersten Schritt soll die Girocard im Onlinebezahlverfahren Giropay hinterlegt werden können. Sie wäre dann auch für Online-Käufe einfacher zu nutzen
  • Der Windanlagenbauer Nordex hat im ersten Quartal schwere Verluste erlitten. Kosten für die Neuausrichtung des Unternehmens bei der Fertigung, eine witterungsbedingt schwächere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoffkosten führten zu einem Konzernverlust von 151 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum verzeichnete Nordex ein Minus von knapp 55 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis vor Neuausrichtungskosten (Ebitda) lag mit 52 Mio. Euro im roten Bereich, nach einem Gewinn von 10,4 Mio. Euro vor Jahresfrist. Der Umsatz fiel um 25 Prozent auf 933 Mio. Euro. Der Auftragseingang lag ohne das Servicegeschäft bei 903 Mio. Euro und damit leicht unter dem Vorjahreswert. Die Ende Mai gesenkte Prognose bestätigte Nordex.
  • Der Flugzeugbauer Airbus will das Geschäft mit Großraum-Transportern für das Militär und zivile Anwendungen ausbauen. „Mit dem Ausfall der Antonow-Flotte ist jetzt ein Vakuum in dem Bereich für Großraum-Transportflugzeuge entstanden. Wir wollen uns mit der Beluga in diesem Markt bewähren", sagte der Chef der Airbus-Rüstungssparte, Michael Schöllhorn, der dpa.
  • Um die Braunkohle-Kraftwerke länger laufen lassen zu können, hat der Energieversorger RWE die laufende Verrentung von denjenigen Mitarbeitern gestoppt, die mit der Stilllegung von Braunkohle-Blöcken eigentlich in den Vorruhestand gehen sollten. Das umfasse mehrere hundert Stellen, sagte eine RWE-Sprecherin in einem Interview. Der absehbar höhere Personalbedarf werde dadurch gedeckt, dass Mitarbeiter stellenweise erst später als bisher geplant über das sogenannte Anpassungsgeld in den vorgezogenen Ruhestand gehen können. Des Weiteren soll der Personalbedarf über Einstellung von Ausgebildeten und vom externen Arbeitsmarkt gedeckt werden. RWE Power verfügt über drei 300-Megawatt-Kraftwerksblöcke, die derzeit in der Sicherheitsbereitschaft sind und relativ zügig wieder hochgefahren werden können.
  • Uniper könnte Schwierigkeiten haben, die mit seinen Kunden unterzeichneten Verträge zu erfüllen, wenn Moskau die Gaslieferungen weiter drosselt, berichtet Bloomberg. CEO Maubach: „Wir erfüllen jetzt die Verträge, die wir mit unseren Kunden abgeschlossen haben, doch inwieweit wir das weiterhin tun können, weiß ich nicht."
  • Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub will in den kommenden zwei Jahren für bis zu 200 Mio. Euro eigene Aktien zurückkaufen. Die Papiere sollen dann eingezogen werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms sollen vom 27. Juni an insgesamt bis zu 6 Millionen Aktien akquiriert werden, davon jeweils zur Hälfte Stamm- und Vorzugsaktien von Fuchs.

Konjunktur & Politik

  • Die Bundesregierung will offenbar in den kommenden Tagen mit der sogenannten Alarmstufe die zweite Stufe von insgesamt drei Stufen des Notfallplans Gas ausrufen. Dies berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Kreise der Energiewirtschaft. Durch die Ausrufung der Alarmtstufe könnte Erdgas für alle Verbraucher unmittelbar und erheblich teurer werden, schreibt die Zeitung. Die Versorger seien am Montag auf den bevorstehenden Schritt vorbereitet worden und sollten "davon ausgehen", dass die Ausrufung der Alarmstufe innerhalb von fünf bis zehn Tagen erfolge, sagte demnach Staatssekretär Patrick Graichen den Vorstandsmitgliedern des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Mai verlangsamt, wie der aktuelle Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) signalisiert. Der Indikator fiel von revidiert 0,40 Punkten im Vormonat auf 0,01 Zähler zurück, wie die Chicago Fed mitteilte. Ein CFNAI von über Null signalisiert ein Wirtschaftswachstum über dem historischem Trend.
  • Elon Musk, Nouriel Roubini und Goldman Sachs warnen vor dem wachsenden Risiko einer Rezession in den USA, obwohl die meisten Ökonomen die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses in diesem Jahr als gering einschätzen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs etwa sieht nun eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession abrutscht. In der vorherigen Prognose gingen die Analysten von einer 15 prozentigen Wahrscheinlichkeit aus.Inzwischen hat sich auch US-Präsident Joe Biden in die Debatte eingemischt und nach einem Gespräch mit dem ehemaligen Finanzminister Lawrence Summers erklärt, dass eine Kontraktion nicht „unvermeidlich" sei.
  • Finnlands Präsident Saili Niinistö glaubt nicht, dass es noch vor dem NATO-Gipfel in Madrid in der kommenden Woche zu einer Annäherung im Streit um eine NATO-Mitgliedschaft mit der Türkei kommen wird.
  • Zwei in der Ukraine gefangen genommene Amerikaner befinden sich in der von Russland unterstützten Separatistenregion Donezk in der Ostukraine, meldete die Nachrichtenagentur Interfax.
  • Die von Deutschland zugesagte Panzerhaubitze 2000 befindet sich nach ukrainischen Angaben nun im Besitz des dortigen Militärs. Sie sei endlich Bestandteil des 155-Millimeter-Haubitzenarsenals der ukrainischen Artillerie, schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag auf Twitter.
  • Laut Kreml-Herrscher Wladimir Putin wird Russland seine Streitkräfte weiter verstärken. „Wir werden unsere Streitkräfte unter Berücksichtigung potenzieller militärischer Bedrohungen und Risiken weiterentwickeln", sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen russischer Militärakademien. „Neben den auf dem Schlachtfeld schon erprobten Waffen sind die ersten Luftabwehrkomplexe S-500 angekommen, für die es weltweit kein Pendant gibt", sagte Putin. Zudem sollen die neuen Sarmat-Interkontinentalraketen, die zehn nukleare Sprengköpfe tragen können, bis Ende des Jahres in den Dienst gestellt werden.
  • Um die russische Exklave Kaliningrad ist zwischen Russland und der Europäischen Union ein neuer Krisenherd entbrannt. Das frühere ostpreußische Königsberg liegt an der Ostsee zwischen den EU- und NATO-Staaten Litauen und Polen. Litauen verbietet unter Verweis auf neue EU-Sanktionen seit Samstag den Transitverkehr von Gütern in die russische Exklave. Auch die einzige Zugstrecke zwischen Russland und Kaliningrad ist betroffen. Nikolai Patruschew, ehemaliger KGB-Spion und Sekretär des russischen Sicherheitsrates (einer der wichtigsten Verbündeten von Präsident Putin), warnte Litauen, dass Russland auf einen Stopp des Transits von EU-sanktionierten Waren nach Kaliningrad so reagieren würde, dass die Bürger des NATO- und EU-Mitglieds „Schmerz spüren“ werden. Litauens „feindseliges“ Verhalten zeige, dass Russland dem Westen nicht trauen könne, so Patruschew. Der EU-Gesandte in Moskau, der deutsche Diplomat Markus Ederer, forderte Russland am Dienstag auf, „eskalierende Schritte und Rhetorik" im Zusammenhang mit den von Moskau als „antirussisch" bezeichneten Beschränkungen des Warentransits zwischen Kaliningrad und dem Rest Russlands zu unterlassen.
  • Die Europäische Union und China planen in den kommenden Wochen zwei hochrangige Treffen, aber die Gespräche müssen echte bilaterale Themen ansprechen und greifbare Vorteile bringen, sagte Nicolas Chapuis, der EU-Botschafter in China. Die Beziehungen verschlechterten sich zuletzt, nachdem die EU chinesische Beamte wegen des Vorwurfs von Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang sanktioniert hatte. Auch Europa musste in letzter Zeit seine Beziehungen zu China überdenken, beunruhigt durch Russlands Krieg gegen die Ukraine.
  • Aus Sicht von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn rechtfertigt der Inflationsschub die Abkehr der EZB von ihrer lockeren Geldpolitik. „Angesichts der stark steigenden Inflation hat es gute Gründe gegeben, die Normalisierung der Geldpolitik zu beschleunigen“, hieß es laut Reuters in einer Mitteilung der finnischen Notenbank.
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner nähert sich trotz stark gestiegener Zinskosten dem Ziel, die Schuldenregel wieder einzuhalten. Eine Lücke von 11 Mrd. Euro muss er laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung noch schließen. Noch vor wenigen Tagen war die Lücke mit mehr als 25 Mrd. Euro mehr als doppelt so groß.
  • Die EU-Staaten diskutieren über neue Sanktionen gegen Russland und haben dabei auch erstmals Gold im Blick, wie Reuters berichtet. "Wir werden weitermachen mit Sanktionen", heißt es demnach im jüngsten Entwurf für die Abschlusserklärung des EU-Gipfels diese Woche. Dies schließe die konsequente Umsetzung bestehender Sanktionen sowie die Schließung von Schlupflöchern ein. Zudem sollen weitere Sektoren gesichtet werden, die sanktioniert werden könnten, auch Gold. Es sei aber noch nicht klar, ob damit Goldexporte nach Russland, Importe aus Russland oder beides gemeint sein soll. Gold ist ein wichtiger Vermögenswert für die russische Zentralbank.
  • Laut dem Gouverneur der ukrainischen Region Luhansk, Serhiy Gaidai, ist die Lage entlang der Front "extrem schwierig". Die russische Armee habe einige Gebiete eingenommen und genügend Reserven für eine neue Großoffensive gesammelt.
  • Millionen Menschen in Großbritannien müssen sich auf ungemütliche Reisebedingungen einstellen. Die Bahngewerkschaft RMT will den Schienenverkehr lahmlegen. Zehntausende Bahnbeschäftigte streiken für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Dafür wollten sie nicht nur am Dienstag, sondern auch Donnerstag und Samstag die Arbeit niederlegen.
  • Die Israeli müssen zum fünften Mal innerhalb von dreieinhalb Jahren zur Wahlurne gehen. Nach nur einem Jahr ist die Koalition aus acht Parteien gescheitert. Regierungschef Naftali Bennett kündigte seinen Rücktritt an. Außenminister Yair Lapid soll interimistisch seinen Posten übernehmen. Nächste Woche muss die Knesset der Auflösung zustimmen.
  • Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat seine Wachstumsprognose für dieses Jahr gekappt und erwartet nun nur noch ein Wachstum in Deutschland um rund 1,5 Prozent, wie der BDI am Dienstag mitteilte. Zu Jahresbeginn war die Industrie von einem Plus um etwa 3,5 Prozent für 2022 ausgegangen. „Der Industrie macht die doppelte Krise aus der russischen Invasion in die Ukraine und den Auswirkungen der Covid-Pandemie zu schaffen", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Er erwartet eine Erholung im Sinne einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau vor der Corona-Pandemie frühestens zum Jahresende. Voraussetzung sei, dass russisches Gas weiterhin Westeuropa erreiche. „Eine Unterbrechung hätte katastrophale Auswirkungen auf die produzierende Industrie und würde unsere Wirtschaft unweigerlich in die Rezession schicken", so Russwurm.
  • US-Finanzministerin Janet Yellen zufolge ist die US-Regierung in Gesprächen mit Partnern und Verbündeten weltweit darüber, wie sie Russlands Energie-Einnahmen beschränken und zugleich negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verhindern könnten. Dabei gehe es um Preisobergrenzen oder eine Preisausnahme, die mehrere Auswirkungen hätten, sagte Yellen am Montag. Diese würden westliche Sanktionen auf russische Energieträger verstärken, den Preis für russisches Öl nach unten drücken und somit die Einnahmen für die russische Regierung senken. Gleichzeitig werde es möglich, dass mehr Öl auf den internationalen Markt gelange.
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Im Mai sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber April kalender- und saisonbereinigt um 1,1 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Im Mai wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 57,7 Mrd. Euro exportiert.
  • Der Umsatz im Gastgewerbe in Deutschland ist im April im Vormonatsvergleich kalender-, saison- und preisbereinigt um 2,6 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 3,6 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Daten mitteilte. Gegenüber April 2021, in dem es starke Einschränkungen für Hotels und Gastronomie gab, hat sich der reale Umsatz im Gastgewerbe mehr als verdoppelt (+138,4 %). Im vergangenen April lag der Gastgewerbeumsatz aber real noch um 24,0 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.

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