Kommentar
16:07 Uhr, 26.04.2016

US-Verbrauchervertrauen leicht rückläufig - Twitter, Apple enttäuschen, eBay nachbörslich im Plus

USA: Aufträge für langlebige Güter legen weniger als erwartet zu - Apple und Twitter werden nach Zahlen abgestoßen

  • Apple enttäuscht bei Umsatz und Gewinn
  • US-Verbrauchervertrauen fällt im April auf 94,2 Punkte
  • Fiat Chrysler: Überraschend dickes Gewinnplus im ersten Quartal
  • Procter & Gamble spürt schwächere Nachfrage nach Kosmetika
  • Lockheed Martin weitet dank guter Verkäufe seinen Umsatz aus
  • T-Mobile US erhöht nach starkem Jahresstart Prognosen deutlich
  • Eli Lilly bekommt den starken Dollar zu spüren
  • Bundesregierung bekräftigt Unterstützung der Autoindustrie beim Thema E-Mobilität
  • Stabilus kündigt Übernahme zur Stärkung des Industriegeschäfts an
  • DuPont startet mit deutlich mehr Gewinn ins neue Jahr
  • VW-Affäre: Fast alle Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene beteiligt
  • Aixtron startet schwach ins neue Jahr
  • Lufthansa streicht streikbedingt zahlreiche Flüge
  • Bayer übertrifft die Gewinnerwartungen
  • Thyssenkrupp kommt bei U-Boot-Auftrag nicht zum Zug
  • Salzgitter stellt Jahresziele unter Bedingungen

DAX

  • Der Deutsche Aktienmarkt hat am Vormittag einen unspektakulären Handel vollzogen. Der DAX begann freundlich und verharrte den gesamten Verlauf bis Mittag leicht im Plus rund um die Marke von 10.330 Punkten. Im Mittagshandel gab der Index seine Anfangsgewinne auf und drehte zwischenzeitlich ins Minus. Am Nachmittag tritt der DAX unter der Marke von 10.300 Punkten auf der Stelle. Viele Anleger warten auf die Zinsentscheidung in den USA am Mittwochabend und halten sich mit Engagements zurück. Die viel beachteten Rohölpreise, die als Konjunkturindikator gelten, konnten am heutigen Dienstag zunächst stabil zulegen, drehten am Nachmittag aber wieder ins Minus.

Unternehmensnachrichten

  • eBay hat im ersten Quartal mit einem Gewinn von 47 je Aktie Analystenschätzungen um 2 Cents übertroffen. Der Umsatz lag mit 2,14 Milliardn US-Dollar im Rahmen der Erwartungen.Für das zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn pro Aktie zwischen 40 und 42 Cents (Konsens 44 Cents) und einem Umsatz von 2,14-2,19 Milliarden US-Dollar (Konsens 2,14 Milliarden US-Dollar).
  • Twitter verdient im ersten Quartal 15 Cents je Aktie und schlägt damit die Gewinnerwartungen um 5 Cents. Der Umsatz gibt zum Vorjahr um 36,5 % auf 595 Millionen US-Dollar nach und enttäuscht die Hoffnungen von 607,55 Millionen US-Dollar. Im zweiten Quartal sieht Twitter einen Umsatz von nur $590-610 Millionen US-Dollar, was deutlich unter den gegenwärtigen Schätzungen von 677,39 Millionen US-Dollar liegt. Die Aktie bricht nachbörslich stark ein.
  • Apple enttäuscht bei Gewinn und Umsatz. Das EPS liegt bei 1,90 US-Dollar (Konsens 2,00 US-Dollar), der Umsatz sinkt zum Vorjahr um 12,8 % auf 50,56 Milliarden US-Dollar (Konsens 51,98 Milliarden US-Dollar). Der iPhone-Absattz geht wie erwartet um 10 Millionen auf 51,2 Millionen Stück zurück. Für das dritte Quartal prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von nur 41-43 Milliarden US-Dollar. Die bisherigen Schätzungen gingen noch von 47,35 Milliarden US-Dollar aus. Die Erhöhung der Dividende und die Ausweitung der Buybacks helfen nichts – die Aktie bricht nachbörslich stark ein.
  • Der Autohersteller Fiat Chrysler ist trotz leicht gesunkener Verkäufe mit einem überraschend starken Gewinnanstieg auf 478 Mio. Dollar ins Jahr gestartet. Ein Jahr zuvor verdiente Fiat Chrysler lediglich 27 Mio. Dollar.
  • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat zum Jahresauftakt bei steigenden Umsätzen einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss sank um 17 Prozent auf 440 Mio. Dollar. Hauptgrund waren die Probleme in Venezuela, für die Eli Lilly 203 Mio. Dollar Belastung verbuchte.
  • Der US-Mischkonzern 3M hat wegen schwacher Nachfrage und dem starken Dollar zu Jahresbeginn einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 7,41 Mrd. Dollar verzeichnet.
  • Der Rüstungskonzern Lockheed Martin hat dank der Übernahme des Helikopter-Herstellers Sikorsky den Umsatz im ersten Quartal um 16 Prozent auf 11,7 Mrd. Dollar nach oben geschraubt.
  • Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble muss wegen einer mauen Nachfrage nach Kosmetikprodukten und dem starken Dollar einen Umsatzrückgang um 7 % auf 15,76 Mrd. Dollar hinnehmen.
  • T-Mobile US rechnet nach dem ersten Quartal beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nun aufs Jahr gesehen mit 9,7 bis 10,2 Mrd. US-Dollar. Zuvor hatte die Spanne bei 9,1 bis 9,7 Mrd. US-Dollar gelegen. Auch bei den Kunden will die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom höher hinaus und peilt netto 3,2 bis 3,6 Mio. neue Vertragskunden an (bisher: zwischen 2,4 und 3,4 Mio.).
  • Der Energiekonzern E.ON will nach der Abspaltung seines Großkraftwerksgeschäfts weiterhin verlässlich eine Dividende ausschütten. 40 bis 60 Prozent des um Sondereffekte bereinigten Überschusses sollen künftig an die Aktionäre ausgezahlt werden. Die neue Tochter Uniper, in die E.ON die Kohle-, Gas- und Wasserkraftwerke sowie den Energiehandel ausgliedert, will ihre Dividende künftig aus dem Free Cashflow bestreiten. Für 2016 plant Uniper eine Dividende von 200 Mio. Euro.
  • An den Manipulationen bei Volkswagen waren vermutlich fast alle Führungskräfte unterhalb der Vorstandsebene beteiligt. Das geht nach einer Recherche von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung aus einer internen Befragung von Mitarbeitern hervor. In den internen Ermittlungen wurden bislang aber keine Belege dafür gefunden, dass auch der Konzernvorstand verstrickt gewesen sei oder frühzeitig davon erfahren habe. Das gilt auch für Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn.
  • Der Hersteller von Gasdruckfedern Stabilus hat die Übernahme von Unternehmensteilen der schwedischen SKF-Gruppe für insgesamt 339 Mio. US-Dollar angekündigt. Damit soll das Industriegeschäft gestärkt werden.
  • Der vor der Fusion mit Dow Chemical stehende US-Chemiekonzern DuPont hat im ersten Quartal einen Gewinnanstieg auf 1,23 Mrd. US-Dollar, nach 1,03 Mrd. im Vorjahr, erzielt. Je Aktie belief sich der Überschuss auf 1,39 US-Dollar (Vj: 1,13 Dollar). Der Umsatz ging um 6 Prozent auf 7,4 Mrd. US-Dollar zurück.
  • Der Laborgerätehersteller Stratec hat wegen eines schwachen Auslandsgeschäfts im ersten Quartal einen Umsatz und Gewinnrückgang erlitten. Ein Partner von Stratec sei in Asien beim Instrumentengeschäft hinter seinen Plänen zurückgeblieben, hieß es zur Begründung. Laut aktueller Prognose will Stratec den Umsatz in den Jahren 2014 bis 2017 durchschnittlich jährlich um 6 Prozent steigern.
  • Der Spezialmaschinenbauer Aixtron verzeichnete im ersten Quartal 2016 einen Umsatzeinbruch um fast 50 Prozent auf 21 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich auf -14,7 Mio. Euro, nach -9 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Ausblick für 2016 wurde bestätigt. Demnach soll der Umsatz zwischen 170 und 200 Mio. Euro liegen und damit eher unterhalb des Vorjahreswerts von 197,8 Mio.
  • Die Software AG steigerte nach endgültigen Zahlen im ersten Quartal das Nettoergebnis um 57 Prozent auf 29,5 Mio. Euro. Der Ausblick für 2016 wurde bestätigt
  • Im Rennen um einen milliardenschweren Auftrag aus Australien hat Thyssenkrupp einen Rückschlag erlitten. Der australische Premierminister Turnbull sagte, die Produktion von U-Booten werde mit dem staatlichen französischen Schiffbaukonzern DCNS umgesetzt. Das über mehrere Jahrzehnte gestreckte Projekt hat ein Volumen von rund 35 Mrd. Euro und umfasst den Bau von 12 U-Booten.
  • Der Pharmakonzern Bayer hat einen erfolgreichen Jahresauftakt verzeichnet. Im ersten Quartal erhöhte sich der Umsatz dank neuer Medikamente um 0,5 Prozent auf knapp 12 Mrd. Euro. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen hätte der Zuwachs 3,2 Prozent betragen. Der operative Gewinn (Ebitda) verbesserte sich um 15,7 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro, der Überschuss um 13,3 Prozent auf 1,51 Mrd. Euro.
  • Die Lufthansa hat für Mittwoch wegen eines Streiks der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di an sechs deutschen Flughäfen Flugausfälle für den Tag angekündigt. Ver.di hat zu Ausständen an den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover aufgerufen.
  • Der Stahlkonzern Salzgitter hat im ersten Quartal 2016 einen Einbruch beim Vorsteherergebnis von 51,8 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 3,1 Mio. Euro zu verkraften, wie das Unternehmen am Montag per Ad-hoc-Mitteilung bekanntgab. Der Umsatz erreichte in den ersten drei Monaten des Jahres 1,9 Mrd. Euro, nach 2,3 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum.

Konjunktur & Politik

  • Das in den USA vom US-Wirtschaftsverband Conference Board für den Monat April ermittelte Verbrauchervertrauen ist auf 94,2 Punkte gefallen. Volkswirte hatten eigentlich einen Wert von 95,8 Zählern nach 96,2 Punkten im Monat zuvor erwartet.
  • Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA sind im März um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Experten hatten eine kräftigere Erholung nach dem Einbruch um 3,0 % im Vormonat erwartet. Ohne Berücksichtigung der schwankenden Aufträge für Transportgüter fielen die Bestellvolumina im März sogar um 0,2 Prozent.
  • Die deutschen Unternehmen sind weniger zuversichtlich beim Exportwachstum. Die ifo-Exporterwartungen sanken von 6,3 im Vormonat auf 4,0 Saldenpunkte im April.
  • Vor dem „Autogipfel“ im Kanzleramt hat Bundesverkehrsminister Dobrindt die geplante Unterstützung der Autoindustrie beim Thema Elektromobilität bekräftigt. Demnach will die Bundesregierung die Autofahrer mit einer Kaufprämie von 4.000 bis 5.000 Euro zum Umstieg auf Elektro-Autos bewegen. Der Anreiz soll dabei zeitlich und nach Art des E-Antriebs gestaffelt werden. Zudem soll es mehr schnelle Ladesäulen und Steuervorteile geben. Die Automobilbranche soll sich jedoch zur Hälfte an den Gesamtkosten von rund 1,2 Mrd. Euro beteiligen. Dazu sollen die Konzerne zuletzt noch nicht bereit gewesen sein.
Termine des Tages:
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex Februar
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor April (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Richmond Fed Manufacturing Index April
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board April

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