Bayer: Supreme Court holt im Glyphosat-Streit Ansicht der US-Regierung ein
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DOW JONES--Die von Bayer angestrebte Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA zum Thema Glyphosat dürfte noch auf sich warten lassen. Wie der Konzern mitteilte, hat der Supreme Court den Generalanwalt (Solicitor General) um eine Stellungnahme der amerikanischen Regierung zum Fall Durnell gebeten. Bayer hatte im April über seine Tochtergesellschaft Monsanto die Überprüfung des Falls, bei dem es um die angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters geht, beim Gerichtshof beantragt.
Sobald der Solicitor General seine Stellungnahme eingereicht hat, werde der Supreme Court in der Sitzungsperiode 2025 bis 2026 über die Annahme des Falls entscheiden, so Bayer. Wenn das Gericht den Fall annimmt, könne auch ein Urteil in der Sache noch in der nächsten Periode fallen, die im Juni 2026 endet. "Ein positives Urteil in der grundlegenden Frage der Roundup-Rechtsstreitigkeiten - ob Bundesrecht Klagen wegen angeblich fehlender Warnhinweise auf Basis des Rechts einzelner Bundesstaaten ausschließt - könnte dazu beitragen, die Rechtsstreitigkeiten signifikant einzudämmen", so Bayer. Unter dem Namen Roundup wird das Herbizid vermarktet.
"Wir sehen das als ermutigenden Schritt und freuen uns darauf, die Position der Regierung zu erfahren", sagte CEO Bill Anderson.
Im Fall Durnell wurden dem Kläger in einem Verfahren in Missouri 1,25 Milliarden Dollar zugesprochen. Eine Berufungsantrag von Bayer wurde abgewiesen. Auch die Prüfung durch den Supreme Court von Missouri wurde abgelehnt. Daraufhin wandte sich Bayer an das Oberste Bundesgericht der USA.
Der DAX-Konzern hatte sich die Rechtsstreitigkeiten mit der Übernahme des US-Agrarriesen Monsanto im Jahr 2018 eingehandelt. Zigtausende Amerikaner haben mit Hilfe großer Anwaltskanzleien in Klagen geltend gemacht, dass ihre Krebserkrankung auf den Einsatz von Glyphosat zurückgeht. Bayer weist das zurück und verweist darauf, dass Behörden weltweit das Mittel als sicher eingestuft haben.
Alle Versuche, die Klagewelle einzudämmen, sind bislang gescheitert. Bayer hat bislang etwa 10 Milliarden Dollar für Vergleiche und Anwälte gezahlt. 63.000 Fälle sind noch anhängig, für die Rückstellungen in Höhe von 5,9 Milliarden Dollar gebildet wurden. Erst im März hatte eine Jury in Georgia erstinstanzlich eine Milliardenstrafe gegen Bayer verhängt.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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