Kommentar
12:40 Uhr, 20.12.2011

Bayer mit Befreiungsschlag

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Bayer
    Aktueller Kursstand:  
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Unternehmen wie Bayer bewegen sich mit ihren Produkten häufig im Spannungsfeld zwischen Erfolgsstory und Schadensbegrenzung. Dies zeigen auch die aktuellsten Nachrichten. So hat der Pharmakonzern für den Gerinnungshemmer Xarelto laut „Dow Jones News“ die EU-Freigabe für zwei weitere Indikationen, nämlich zur Prävention von Schlaganfällen und zur Behandlung von tiefen Venen-Thrombosen erhalten, was dem Produkt ein Alleinstellungsmerkmal für gleich drei Indikationen in allen 27 EU-Staaten beschert. Xarelto gilt als großer Hoffnungsträger mit prognostizierten Umsätzen von über zwei Mrd. Euro. Laut einem kanadischen Wissenschaftler „besitzen die neuen Zulassungen sogar das Potential, die Verschreibungspraxis in Europa zu verändern“, so „dpa-AFX“ weiter. Auf der anderen Seite hat man laut „pressetext.com“ durch die Zahlung einer Summe von 750 Mio. US-Dollar einen langjährigen Rechtsstreit von Bayer CropScience mit US-Farmern beigelegt, in dem es um Spuren von gentechnisch verändertem Reis in Lieferungen von kommerziellem Langkornreis ging, was zu Importbeschränkungen insbesondere von EU-Ländern führte. Obwohl man sich in dem Streitfall keiner Schuld bewusst war, hat man bei Bayer aus Imagegründen dem Vergleich zugestimmt und bereits Rückstellungen gebildet.

Darüber hinaus hatte Bayer schon Ende Oktober gerade durch die gute Entwicklung in den Bereichen Agrarchemie und Medikamente positive Quartalszahlen vorgelegt, so „pressetext.com“, steigerte der Konzern das EBITDA in Q3 doch um 8,5 Prozent auf mehr als 1,8 Mrd. Euro. Das vierte Quartal wird von LBBW-Analyst Heinz Scheunemann nur wenig schwächer erwartet. Auch sei die Beilegung des Rechtsstreits schon im Kurs eingepreist, so der Experte weiter. Er hält deshalb an seiner Kaufempfehlung für die Bayer-Aktie mit einem Kursziel von 58 Euro fest. Auch der „Aktionär“ bestätigte seine positive Einschätzung mit einer Zielmarke von 60 Euro, zumal „das Unternehmen auch im Falle einer Rezession weiterhin hochprofitabel bleibe“.

Andere Analysehäuser zeigen sich für Bayer ebenfalls relativ optimistisch, darunter mit den Einstufungen „Outperform“, „Overweight“ und „Buy“ sowie Kurszielen von 58,50, 60 und 59 Euro Cheuvreux, Morgan Stanley und die Deutsche Bank, für dessen Analyst Tim Race die Aktie Anlegern die einmalige Chance bietet, „in eine günstig bewertete, risikoarme und wachstumsstarke Medikamenten-Pipeline zu investieren“. Allerdings sieht er wegen des Auslaufens wichtiger Patente 2012 zunächst als Übergangsjahr. Bei der Credit Suisse hat Luisa Hector Bayer in ihrer Branchenstudie mit einer Kurserwartung von 56 Euro gerade von „Neutral" auf „Overweight" hochgestuft und sieht den Titel zusammen mit Novartis und Roche als „Top-Pick“. Unbeeindruckt dessen hält man laut „dpa-AFX“ bei Equinet und Independent Research die Bayer-Aktie nur für eine Halteposition mit einem Kursziel von 50 bzw. 51 Euro.

Wer bei der Bayer-Aktie ebenfalls nur eine Seitwärtsentwicklung erwartet, kann mit einer Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim mit einem stattlichen Puffer von über 33 Prozent in den DAX-Wert einsteigen. Erst wenn die bei 30 Euro fixierte Barriere zu einem beliebigen Zeitpunkt während der nur noch 6-monatigen Laufzeit erreicht oder unterschritten wird, ist die Rückzahlung des Nennwertes in Gefahr. In diesem Fall müsste die Aktie alternativ bei Fälligkeit wieder mindestens in Höhe des Basispreises von 43 Euro notieren, da es ansonsten zu einer Aktienandienung kommen würde. In Anbetracht des hohen Puffers kann sich die maximale Rendite von 5,31 Prozent bzw. 10,72 Prozent p.a. durchaus sehen lassen.

15,00 % p.a. Bayer 30 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim/ MQ4H8W

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (19.12.2011)

Geld / Brief: 101,85 % / 102,05 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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