Bayer legt offizielles Übernahmeangebot für Schering vor
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Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat heute die offizielle Angebotsunterlage zur Übernahme der Schering AG vorgelegt. Wie bereits am 23. März 2006 angekündigt, bietet das Unternehmen 86 Euro je Schering-Aktie. Das entspricht einem Transaktionswert von rund 16,5 Milliarden Euro. Die Erhöhung gegenüber dem bislang kommunizierten Wert von 16,3 Milliarden Euro resultiert im Wesentlichen daraus, dass die Schering AG in der Zwischenzeit zur Erfüllung von Mitarbeiteroptionen im Eigenbestand gehaltene Aktien ausgegeben hat bzw. während der Angebotslaufzeit voraussichtlich noch ausgeben wird.
Die Offerte kann ab sofort bis einschließlich 31. Mai 2006 angenommen werden und liegt um rund 61 Prozent über dem ungewichteten 12-Monats-Durchschnittskurs und rund 39 Prozent über dem Schlusskurs der Schering-Aktie vor dem Auftreten erster Übernahmespekulationen. Die Weitere Annahmefrist läuft voraussichtlich vom 9. bis 22. Juni 2006, 24 Uhr MESZ - allerdings nur dann, wenn die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent bereits bis zum 31. Mai 2006 erreicht wird. Schering-Anteilsinhaber können sich deshalb nicht darauf verlassen, das Bayer-Angebot in jedem Fall auch in der Weiteren Annahmefrist annehmen zu können.
Aktionäre, die sich nicht für die Annahme des Übernahmeangebots entscheiden, behalten ihre Schering-Aktien. Diese werden auch nach der Transaktion bis auf weiteres an der Börse handelbar bleiben. In Abhängigkeit von der Annahmequote können allerdings Liquidität und Handelbarkeit der Schering-Aktie beeinträchtigt werden.
Ziel von Bayer ist, die Schering AG zu 100 Prozent zu übernehmen. In Abhängigkeit von der Übernahmequote wird der Konzern ein Delisting der Schering-Aktie an den deutschen Wertpapierbörsen in Erwägung ziehen.
Zur Finanzierung der Übernahme stehen Bayer Barmittel in Höhe von rund drei Milliarden Euro zur Verfügung. Darüber hinaus hat der Konzern mit der Credit Suisse und der Citigroup eine Überbrückungsfinanzierung sowie einen Konsortialkredit von jeweils sieben Milliarden Euro vereinbart. Zur Ablösung der Überbrückungsfinanzierung sind verschiedene Eigen- und Fremdkapitalmaßnahmen sowie Desinvestitionen geplant. Durch die erfolgreiche Platzierung einer am 1. Juni 2009 fälligen Pflichtwandelanleihe wurden bereits rund 2,3 Milliarden Euro erlöst. In dieser Höhe wird die Überbrückungsfinanzierung nicht in Anspruch genommen. Insgesamt sollen die Eigenkapitalmaßnahmen ein Volumen von bis zu vier Milliarden Euro erreichen. Der Erlös aus dem geplanten Verkauf von H.C. Starck und Wolff Walsrode aus dem Bereich Bayer MaterialScience soll ebenfalls zur Rückführung der Überbrückungsfinanzierung verwendet werden.
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