Bayer – Geschäfte laufen. Rechtsstreit bremst!
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Über 20 Prozent liegt die Aktie von Bayer im laufenden Jahr im Plus. Damit entwickelte sich das Papier deutlich besser als der DAX®. Gleichwohl lag das Life-Science-Papier Ende 2021 knapp 68 Prozent unter dem Allzeithoch von 2015. Die langfährige Talfahrt ist eng verknüpft mit der Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto. Seit Jahren tobt ein Rechtsstreit um Monsantos Herbizid Glyphosat. Er verschlang bereits Milliarden Euro und drückte auf den Aktienkurs. Mit rund 56,6 Milliarden Euro sind die Leverkusener heute weniger wert als 2016 für Monsanto bezahlt wurde.
Der Life Science Konzern Bayer gliedert sich in drei Teilbereiche: Crop Science, Pharmceuticals und Consumer Health. Im ersten Quartal 2022 steuerte das Geschäft mit Pflanzenschutz- und Saatgutprodukten knapp 58 zum Gesamtumsatz bei – ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Seit Jahren belastet allerdings der Streit über angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter die Aktie. In den zurückliegenden Monaten konnte Bayer eine Reihe von juristischen Entscheidungen für sich gewinnen. Dennoch wurden bereits Milliarden Euro für mögliche Schadensersatzansprüche zurückgestellt. Eine mögliche finale Entscheidung in diesem Jahr würde diesen Unsicherheitsfaktor aus dem Weg räumen. Ob es, wie Baumann erwartet, dieses Jahr tatsächlich soweit ist, bleibt zunächst offen. Vergangene Woche scheiterte Bayer mit einem geplanten Berufungsverfahren vor dem Obersten US-Gericht. Der Life-Science-Konzern muss somit 25 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen. Die jüngsten Zahlen zeigen allerdings: Das Geschäft mit Saatgut- und Pflanzenschutzprodukten brummt. Mitte Februar kamen weitere positive Nachrichten aus dem Segment. So erwartet das Unternehmen einen Umsatz von bis zu einer Milliarde Euro allein in Nordamerika für ein neuartiges Saatgut für niedrig wachsenden Mais.
Etwa 31 Prozent des Gesamtumsatzes generierte Bayer zuletzt mit Pharmaprodukten. Flagschiffprodukte sind aktuell das Augenmittel Eylea und das Blutgerinnungsmedikament Xeralto. Der Umsatz von Eylea stieg in Q1 um über 15 Prozent. Bayers neuer Hoffnungsträger ist allerdings Nubeqa. 2021 steuerte Nubeqa zur Behandlung von Prostatakrebs erstmals ganzjährig zum Umsatz bei. Im ersten Quartal des Jahres wurden rund 77 Millionen Euro erlöst – ein Anstieg von rund 72 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mittelfristig könnte das Medikament nach Angaben von Bayer zum Blockbustermedikament werden und einen Jahresumsatz von rund drei Milliarden Euro generieren. Ebenfalls hohe Erwartungen haben die Leverkusener an das Mitte 2021 in den USA zugelassene Kerendia zur Behandlung von Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und Diabetes Typ 2. Im Februar folgte hier die EU-Zulassung.
Aktuell stecken 42 Medikamente in der klinischen Phase. Zehn davon sind bereits in Phase III. Seit 2020 geht Bayer bei der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente auch neue Wege. Mit der Übernahme von Asklepios Biopharmaceutical stieg der Konzern in den Bereich der Zell- und Gentherapie ein. Seither folgten eine Reihe von Kooperationen und der Aufbau einer breit angelegten Zell- und Gentherapieplattform. Im Fokus stehen hier aktuell Behandlungen gegen Herzinsuffizienz, Parkinson und Krebs. Entsprechende Medikamente sind jedoch erst in Phase I. Bis zu einer möglichen Zulassung ist also noch Geduld gefragt. Die sich füllende Produktpipeline sorgt dafür, dass eine Vielzahl von Analysten mittelfristig positiv für die Aktie gestimmt sind. Gleichwohl sehen sie, solange keine finale Entscheidung im Glyphosat-Streit gefallen ist, das Risiko eines deutlicheren Rücksetzers.
Chart: Bayer
Widerstandsmarken: 58,60/60,80/67,70 EUR
Unterstützungsmarke: 49,60/56,50 EUR
Die Aktie von Bayer bildet seit 2015 einen Abwärtstrend. Seit dem Tief bei EUR 44 im Dezember 2021 legte das Papier jedoch deutlich zu und bildete im Bereich von EUR 67,70 zunächst ein Doppel-Top. Ende vergangener Woche wurde die 31,8 %-Retracementlinie bei EUR 56,50 getestet. Heute kann die Aktie wieder Boden gutmachen. Bei rund EUR 60,80 findet die Aktie einen Kreuzwiderstand. Gelingt der Ausbruch über das Level ist die Aktie zurück im kurzfristigen Aufwärtstrend. Bis dahin muss allerdings mit weiteren Rücksetzern bis EUR 49,60 gerechnet werden.
Bayer in Euro; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 07.07.2020– 27.06.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de
Bayer in Euro; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Betrachtungszeitraum: 28.06.2014– 27.06.2022. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: tradingdesk.onemarkets.de
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Basiswert | WKN | Emissionspreis | Barriere |
Zinssatz | Finaler Bewertungstag |
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*Zeichnungsfrist bis 14.07.2022 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag; Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 27.06.2022; 14:50 Uhr
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Basiswert | WKN | Verkaufspreis in EUR | Barriere in EUR | Cap (obere Kursgrenze) in EUR | Finaler Bewertungstag |
Bayer | HB5889 | 82,41 | 47,50 | 100,00 | 16.12.2022 |
Bayer | HB588X | 85,16 | 50,00 | 125,00 | 17.03.2023 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 27.06.2022; 14:55 Uhr
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Der Beitrag Bayer – Geschäfte laufen. Rechtsstreit bremst! erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).
Autor: Richard Pfadenhauer, HypoVereinsbank onemarkets