Kommentar
13:06 Uhr, 11.11.2005

Bayer – erneut deutlich über den Erwartungen

Der Leverkusener Bayer-Konzern gliedert sich in die drei Geschäftsfelder Gesundheit (Bayer HealthCare), Ernährung (Bayer CropScience) und hochwertige Materialien (Bayer MaterialScience). Das traditionsreiche Unternehmen, das seit 1881 als Aktiengesellschaft existiert, konnte mit seinen am 9. November vorgelegten Zahlen zum 3. Quartal den Markt positiv überraschen. So vermeldete Konzernchef Werner Wenning einen Umsatzanstieg um 19,1 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro. Der Überschuss zog auf 493 Mio. Euro nach zuvor 52 Mio. Euro an. Darin enthalten ist ein Sonderertrag aus veränderten Pensionsverträgen in Höhe von 179 Mio. Euro. Das EBIT vor Sondereffekten betrug 691 Mio. Euro nach 343 Mio. Euro im Vorjahresquartal und hat sich damit mehr als verdoppelt. Dabei konnten sich alle Teilkonzerne verbessern, wobei die größten Ergebnisbeiträge auf die Segmente HealthCare und MaterialScience zurückzuführen sind. Positiv ist, dass Bayer im Rahmen der Bekanntgabe dieser Zahlen zugleich die eigene Prognose für 2005 zum zweiten Mal in diesem Jahr anhob. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten solle statt um bisher veranschlagte 40 nun um rund 50 Prozent ansteigen.

Weiteres zukünftiges Wachstum strebt das Unternehmen weiterhin nicht nur organisch, sondern auch durch mögliche Aquisitionen an, wobei der Fokus voraussichtlich im Gesundheitsgeschäft liegen dürfte. Hier scheint auf lange Sicht auch das größte Wachstumspotenzial zu schlummern. Dabei besitzt man auch in der eigenen Pipeline einige viel versprechende Produkte. Insbesondere das Thrombose-Präparat „Faktor Xa“, das zum Blockbuster avancieren könnte und in Zusammenarbeit mit Johnson & Johnson auf den Markt gebracht werden soll, ist hierbei ein Hoffnungsträger.

Von Seiten der Unternehmensbewertung erscheint die Aktie trotz des bereits gut gelaufenen Aktienkurses mit attraktiven Bewertungsrelationen behaftet. So liegt das KGV 06 nach den Konsensusschätzungen bei knapp 13. Daher könnte mittel- und langfristig noch weiterer Kursspielraum vorhanden sein.

In charttechnischer Hinsicht befindet sich die Aktie der Bayer AG in einem intakten langfristigen Aufwärtstrendkanal. Die entsprechende untere Begrenzungslinie des Trendkanals verläuft derzeit bei rund 28 Euro. Dort befindet sich auch in etwa die steigende 200-Tagelinie, die zusätzlich als Unterstützung im Fall eines Kursrückschlags fungieren könnte. Das Papier konnte sich von dieser Unterstützungszone Ende Oktober dynamisch abstoßen und den Aufwärtstrend somit bestätigen. Nach Bekanntgabe der Q3-Zahlen am 9. November beschleunigte sich der aufwärts gerichtete Bewegungsimpuls unter auffällig hohem Handelsvolumen zunächst erneut. Der nächste bedeutsame Widerstand lässt sich beim Jahreshoch im Bereich 31,24 Euro ausmachen. Investoren könnten in Betracht ziehen, auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends mit einem Wave XXL zu setzen. Ein Stop-Loss knapp unterhalb der 28-Euro-Marke erscheint hierbei erwägenswert. Risikoaverse Anleger sollten zumindest aus Timing-Gesichtpunkten heraus erwägen, zunächst auf einen Kursrücksetzer nach dem vergangenen deutlichen Anstieg zu warten und sodann antizyklisch einzusteigen.

WAVE XXL auf Bayer
WKN DB8 158
ISIN DE000DB81587
Art Call
BzV 0,1
Basispreis 24,40 Euro
Stop-Loss 25,60 Euro
Laufzeit ohne Laufzeitbegrenzung
Aktueller Kurs 0,72 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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