Bayer-Aktie fällt - Washingtoner Gericht rollt PCB-Fall wieder auf
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Bayer-Aktie ist nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts im US-Bundesstaat Washington, einen Prozess um gesundheitliche Langzeitfolgen durch die Chemikalie PCB wieder aufzurollen, am Mittwoch abgestürzt. Am späten Nachmittag wurde sie auf Xetra mit einem Abschlag von 6,7 Prozent notiert.
Im Mai hatte Bayer in der Vorinstanz eine positive Entscheidung bekommen, als ein Berufungsgericht eine erstinstanzliche Entscheidung wegen Fehlern aufgehoben hatte. Kassiert wurde damals Schadenersatz und Strafschadenersatz in Höhe von insgesamt 185 Millionen US-Dollar, den drei Lehrer einer Schule im Großraum Seattle 2021 vor einem Geschworenengericht erstritten hatten.
Bayer sprach von einem normalen Vorgang, dass dieser Fall nun erneut überprüft werde. Der Pharma- und Agrarkonzern rechnet nicht damit, vor dem Supreme Court in Washington ein negatives Urteil zu bekommen. "Das Berufungsgericht hat im Fall Erickson völlig zu Recht Fehler festgestellt und deshalb sollte es auch durch den Washington Supreme Court kein anderes Urteil geben", sagte ein Sprecher des Leverkusener Konzerns. Bayer selbst hat den Supreme Court angerufen, um die Zulässigkeit von Strafschadenersatz nach dem Gesetz des Staates Washington geprüft zu bekommen. Auch diesen Antrag nahm das Gericht an.
Bayer hat die seit 45 Jahren in den USA verbotene Chemikalie PCB, die etwa zur Isolierung in Elektrogeräten eingesetzt wurde, nie selbst hergestellt, wohl aber eine Tochter des von Bayer übernommenen Monsanto-Konzerns. 1977 war diese Produktion eingestellt worden.
Drei Lehrer des Sky Valley Education Center in Monroe machten PCB-bedingte Hirnschäden geltend. Weitere Klagen zu der Schule sind anhängig. Laut dem Bayer-Sprecher kam es bisher in neun Fällen zu einem Prozess.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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