Kommentar
11:32 Uhr, 14.09.2010

Bayer - Aktie mit Geschmack

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Bayer AG
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Dass Erzeugnisse der Bayer AG nicht unbedingt auf der Zunge zergehen und nach Pfefferminze schmecken, dürfte hinlänglich bekannt sein. Umso erstaunlicher, dass diese positiven Eigenschaften gerade bei einem neuen Präparat des Konzerns Schlagzeilen machen. Allerdings dürfte das Mittel wohl nicht für Jedermann in Frage kommen, da es sich hier um eine neue Variante des Potenzmittels Levitra handelt, mit dem die Leverkusener bislang schon 360 Mio. Euro umsetzten, so „diepresse.com". Die Europäische Kommission hat nun für das in den USA bereits unter dem Namen „Staxyn" zugelassene Medikament, das jetzt noch diskreter eingenommen werden kann, auch wenn gerade das oligatorische Glas Wasser fehlt, ihre Genehmigung erteilt.

Auf einem zumindest artverwandten Gebiet musste das Unternehmen dagegen selbst eine Schlappe einstecken. So jetzt nach Aussage des „Aktionärs" ein Gericht einen Antrag Bayers abgewiesen, dem Konkurrenten Watson auch weiterhin die Zulassung einer Nachahmerversion der Verhütungspille Yasmin zu untersagen. Der Weg für ein entsprechendes Generikum ist damit frei. Keine gute Kunde, wenn man bedenkt, dass mit dem wohlklingenden Präparat zur Geburtenkontrolle im vergangenen Jahr weltweit Umsätze von 1,28 Mrd. Euro generiert werden konnten. Immerhin fiel eine weitere Entscheidung am „grünen Tisch" zugunsten Bayers aus, wurde doch laut „Dow Jones News" von einem US-amerikanischen Gericht „die Rechtmäßigkeit von Patentvergleichen zwischen Medikamenten- und Generikaherstellern bestätigt, die von Arzneimittelhändlern in Zweifel gezogen worden war. Hintergrund war dabei die gütliche Einigung mit US-Generika-Produzenten Barr Parmaceuticals hinsichtlich des Verzichts auf eine Patentanfechtung bei dem Antibiotikum „Cipro".

Neue hoffnungsvolle Nachrichten kommen auch gerade aus der Agrochemiesparte des Konzerns Bayer CropScience. So wurden zumindest die erst Ende Juli gesenkten Prognosen für das Gesamtjahr auf einer Pressekonferenz bekräftigt, auch wenn es nach dem Rekordumsatz im vergangenen Jahr für das enttäuschend verlaufene erste Halbjahr nach Aussage von dem zum Monatsende scheidenden Chef Friedrich Berschauer „nichts zu beschönigen gebe". Immerhin sei jetzt wieder eine Normalisierung eingetreten und auch „die mittel- bis langfristigen Aussichten für das Geschäft seien nach wie vor positiv". So will man „mit innovativen Pflanzenschutzmitteln, hochwertigem Saatgut und verbesserten Pflanzeneigenschaften die Wachstumsstrategie im Bayer-Agrochemiegeschäft weiter fortsetzen.

Die Bayeraktie hat sich nach Meinung des „Aktionärs" trotz der nicht immer nur positiven Nachrichten „zuletzt recht ordentlich entwickelt und ist mit einem KGV für 2011 von 11 noch immer moderat bewertet. Nächstes Kursziel sei die Marke von 52 Euro. Noch etwas positiver zeigen sich die Analysten von Kepler, M.M. Warburg und der Berenberg Bank im Rahmen ihrer Kaufempfehlungen für den Titel mit Kurszielen von 55, 56 und 61 Euro.

Anleger können mit zwei gerade „frisch" aufgelegten CLASSIC-Aktienanleihen von Macquarie Oppenheim auf die Bayer-Aktie setzen. Das konservativere Produkt bietet mit einem Basispreis bei 46,50 Euro einen Puffer von über neun Prozent nach unten, während Produkt Nummer zwei mit 50,50 Euro eine Basis nur leicht im Geld besitzt. Für die Rückzahlung des vollständigen Nennwerts am Laufzeitende jeweils im August 2011 ist es wichtig, dass der DAX-Titel bei Fälligkeit nicht unter den jeweiligen Marken notiert, da es ansonsten zur Aktienandienung kommen würde. Die maximalen Renditen bewegen sich bei der defensiveren Variante bei 7,18 Prozent bzw. 7,56 Prozent p.a., sowie bei dem etwas spekulativeren Papier bei 9,99 Prozent bzw. 10,54 Prozent p.a.

7,50 % p.a. Bayer CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ25YB
Laufzeit: 26.08.2011
Preis: (13.09.2010) Geld / Brief: 99,41 % / 99,61 %
10,75 % p.a. Bayer CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ25YC
Laufzeit: 26.08.2011
Preis: (13.09.2010) Geld / Brief: 99,58 % / 99,78 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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