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18:52 Uhr, 24.06.2005

Baumwolle: Preisvorteil gg. synthetischen Geweben

Der Preisvorteil von Baumwolle gegenüber synthetisch herstellten Gewebearten – hier sei besonders Polyester genannt – erhöht sich angesichts der anhaltend hohen Rohölpreise. Rohöl ist der primäre Rohstoff zur Herstellung von synthetischen Geweben. Im April 2005 war Baumwolle mit dem Faktor 0.8 günstiger als Polyester. Vor 18 Monaten betrug der Faktor noch 1.4. Die Nähereien und verarbeitenden Unternehmen in der Textilindustrie stellen daher kurzfristige Kapazitäten auf Baumwolle um. Dieser Trend werde solange anhalten, wie ein hoher Ölpreis besteht. Angesichts der kurzfristig nicht behebbaren Engpässe bei den Ölraffinerien, die als Hauptursache für die steigenden Ölpreise ausgemacht werden, ist von einem zunächst weiter hohem Ölpreis auszugehen. Gleichzeitig befinden sich die Baumwollpreise aktuell am Boden.

Spekulationen über den Ausgang der chinesisch-US-amerikanischen Gespräche über den Textilhandel sorgten zuletzt jedoch für eine mäßige Aufwärtsbewegung bei den Baumwollpreisen. In dieser Woche schloss der Baumwollpreis auf dem höchsten Niveau seit dem 18. Mai. Im Juni bildeten die Baumwollpreise einen Boden auf Höhe des Niveaus der Preise vom Februar 2005 aus.

Die Handelsgespräche der USA mit China über Textilimporte halten an. Händler beobachten den Verlauf der Gespräche genau. Je nach dem, wie China in den Gesprächen abschneiden wird, könnte es zu einem weiteren Anstieg der chinesischen Nachfrage nach Baumwolle auf dem Weltmarkt kommen. Eine Mäßigung der Weltnachfrage Chinas könnte zu erwarten sein, wenn China deutliche Importrestriktionen einführen muss und wird.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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