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13:20 Uhr, 12.01.2012

Baumwolle: Das ist jetzt spannend

160 Jahre Geschichte in einem Chart ;-)

Baumwolle ist traditionell ein Substitut zu Polyester, dessen Main-Input Öl ist, das teuer ist. Baumwolle ist aber relativ günstig.

Seit mindestens dreißig Jahren befang sich Baumwolle zwischen 40 und 85 Cents. An dieser Spanne konnten sich die Produzenten und Abnehmer orientieren, da sie wenn dann nur für kurze Zeit und nur um wenige Cents über- oder unterschritten wurde.

2011 änderte sich die Situation schlagartig - plötzlich standen 220 Cents auf dem Kurszettel. Produzenten verweigerten Lieferungen, da der Preis zu niedrig war, und Abnehmer mussten sich an den Terminbörsen eindecken. Sie erzeugten damit die doppelte Nachfrage, die gar nicht benötigt wurde. Die Luftnummer flog auf und der Preis sackte ab - bis auf 84,35 Cents am 14. Dezember.

Aus TA-Sicht jetzt aber interessant: Es entsteht an diesem ehemaligen, Jahrzehnte gültigen Widerstand bei 85 Cents jetzt ein Morning-Star-Umkehrmuter. Das sollte man nicht ignorieren. 85 Cents könnten zu einer neuen Unterstützung werden!

Das würde bedeuten: Die Preise von Baumwolle könnten nun damit beginnen, einen Boden auszubilden und dann erneut deutlich anzusteigen.

KURZFRISTIG – und das könnte die Bodenbildung begünstigen, verdichten sich die Berichte darüber, dass die indische Baumwollernte schlechter als erwartet ausfallen. Weltweit muss die Ernte aber möglichst überall überdurchschnittlich gut ausfallen, denn China beginnt bereits wieder im großen Stil, Baumwolle zu kaufen, um strategische Lagerbestände aufzubauen. China will sich damit gegen zukünftige Preisspitzen absichern. Löst China damit aber nicht eben diese Preisspitzen aus?

Baumwolle kommt jetzt auf die Beobachtungsliste. Das ist interessant, was da passiert.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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