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09:21 Uhr, 10.01.2024

Bauindustrie fordert wegen Wohnungsbaukrise niedrigere Standards

BERLIN (Dow Jones) - Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie fordert angesichts der Krise im Wohnungsbau niedrigere Standards. Bezahlbarer Wohnungsbau werde dringend gebraucht, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Tim-Oliver Müller, zum Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex für den Sektor auf den niedrigsten Stand seit über 30 Jahren. "Über die Hälfte der Wohnungsbauunternehmen klagt über Auftragsmangel."

Die Bauunternehmen könnten bezahlbaren Wohnraum schaffen. Wenn die Bundesregierung in diesem Jahr aber keine neuen Mittel bereitstellen wolle, müsse man Standards absenken, auch im Bereich der Energieeffizienz. Auch müsse man den Weg frei machen für serielles Bauen und Sanieren, die Einführung des digitalen Bauantrags und bundesweit einheitlicher, digitaler Verwaltungsprozesse sowie die Vereinheitlichung der 16 Landesbauordnungen hin zu einer verbindlichen Bundesbauordnung.

"Das alles kann Baukosten senken und kostet keinen Cent. Die Bundesregierung hat jetzt die Chance, klare, eindeutige und mutige Entscheidungen zu treffen", sagte Müller.

Zuvor hatte das Ifo-Institut gemeldet, dass das Geschäftsklima im Bausektor im Dezember nur noch minus 56,8 Punkte erreichte, nach minus 54,4 im Vormonat. Das ist der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung 1991.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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