Kommentar
11:00 Uhr, 04.02.2010

BASF kommt bei Krisenbewältigung voran

Erwähnte Instrumente

  • CLASSIC-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Die Aktie der BASF gehörte nach ihrem deutlichen Absturz 2008 im vergangenen Jahr mit zu den stärksten Titeln im DAX und konnte so das verlorene Terrain zum Großteil wieder zurückerobern. Auf Jahressicht ging es dabei um fast 90 Prozent nach oben. Nach einer Topbildung bis auf ein Niveau von 44,85 Euro zu Beginn des neuen Jahres kam es im Verlauf des Januars aber zu stärkeren Gewinnmitnahmen, die das Papier wieder an die 40-Euro-Marke zurückführten und auch charttechnisch ziemlich negativ beurteilt wurden. Allerdings konnte der Chemiewert in den letzten Tagen wieder deutlich Fahrt bis über 42 Euro aufnehmen. Das lag wohl nicht zuletzt auch an den Aussagen aus der Firmenzentrale, in denen von wieder anziehenden Geschäften in Asien und Südamerika und damit einem ersten Schritt aus der Krise berichtet wurde. So liege die durchschnittliche Auslastung laut Vorstand Harald Schwager jetzt wieder bei 70 Prozent nach einem Rückgang von ursprünglich 80 auf bis unter 60 Prozent noch vor einem Jahr. Vor diesem Hintergrund musste die Produktion nach Angaben von dpa-AFX weltweit in ca. 100 Anlagen heruntergefahren und 80 Werke sogar ganz geschlossen werden. Rund 4.000 Mitarbeiter wurden dadurch zu Kurzeitbeschäftigten. So erfreulich sich die Nachfrageerholung in Asien allen voran in China und auf dem südamerikanischen Kontinent aktuell wieder darstellt, so groß seien jedoch die Probleme immer noch in Europa und den USA. Um eine weitere Restrukturierung werde man im Chemiebereich aber auch in der gesamten produzierenden Industrie, nicht herumkommen, so Schwager weiter. Branchen wie die Automobil- und Stahlindustrie, die zu den Kunden der BASF zählen, würden an strukturellen Überkapazitäten leiden. Deshalb sei an ein Volumen wie noch vor der Krise kurzfristig nicht zu denken, auch wenn aktuell nur noch wenig Beschäftigte kurz arbeiten würden.

Einen Bereich will man bei dem Chemieriesen aber auch künftig in keinem Fall vernachlässigen. Das sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die mit 1,38 Mrd. Euro in etwa auf dem Niveau der Vorjahre gehalten werden sollen, wie von Vorstandsmitglied Andreas Kreimeyer in der vergangenen Woche zu hören war. Um die Wettbewerbsvorteile weiterhin konsequent nutzen zu können, will man dadurch im laufenden Jahr mit neuen und verbesserten Produkten sechs, bis zum Jahr 2015 sogar bis zu acht Mrd. Euro umsetzen.

Im Zuge der konjunkturellen Erholung und gestiegener Prognosen für den Ölpreis hat Analystin Sophie Jourdier von der Citigroup den Chemietitel zuletzt von „Sell" auf „Hold" heraufgestuft und dabei auch das Kursziel von 35 auf zumindest 40 Euro angehoben. Wesentlich positiver zeigten sich zuvor schon die Deutsche Bank mit der Bestätigung ihrer „Buy"-Einschätzung und der Zielmarke von 49 Euro, sowie die Unicredit mit einer Erhöhung ihres „Buy"-Ratings auf sogar 51 Euro.

Kurz- bis mittelfristig orientierte Anleger könnten die Erholungstendenzen bei der BASF statt über ein Direktinvestment mit einer Aktienanleihe nutzen und dabei selbst von einer nur seitwärts bis leicht abwärts gerichteten Entwicklung profitieren. Sal. Oppenheim bietet hier ganz aktuell einen Kurzläufer bis Juli 2010 mit einem Basispreis bei 37,50 Euro, was einem Sicherheitspuffer von über 11 Prozent entspricht. Notiert die Aktie bei Fälligkeit also mindestens auf dieser Marke, wird immer noch der vollständige Nennbetrag zurückgezahlt. Als „Lohn" winkt hier eine Maximalrendite von 3,96 Prozent bzw. 8,69 Prozent p.a. Wer sein Investment noch bis Februar 2011 ausdehnen möchte, findet bei dem Emittenten ein ähnliches Produkt mit etwas längerer Laufzeit. Der Basispreis liegt hier bei 38 Euro. Der Abstand zum aktuellen Kurs der Aktie beträgt dabei noch zehn Prozent. Die erzielbare Rendite beläuft sich bei dieser Ausstattungsvariante auf 7,78 Prozent bzw. 7,32 Prozent p.a. Sollte der Basiswert am Ende unter der jeweiligen Ausgangsbasis notieren, erhält der Anleger statt des Nennbetrages eine Aktienandienung entsprechend den Verhältnissen bei Emission des Papiers.

11,50 % p.a. BASF CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GPW

Laufzeit:

23.07.2010

Preis: (03.01.2010)

Geld / Brief: 101,13 % / 101,33 %

8,75 % p.a. BASF CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GN2

Laufzeit:

25.02.2011

Preis: (03.01.2010)

Geld / Brief: 101,11 % / 101,31 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten