Kommentar
22:25 Uhr, 26.02.2019

Fed-Powell: US-Wirtschaft drohen Risiken - May bietet Parlament Brexit-Verschiebung an

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  • Conference Board: US-Konsumstimmung im Aufwind
  • Lettischer Notenbankchef wohl zu Unrecht entlassen
  • US-Häusermarkt schwächelt
  • Yellen zweifelt Trumps Sachverstand an
  • Brexit: Deutsche Industrie befürchtet Milliardenbelastungen
  • EZB gibt sich kämpferisch
  • GfK-Konsumklima trotzt
  • ifo Beschäftigungsbarometer sinkt leicht
  • USA erlassen Sanktionen gegen Funktionäre in Venezuela
  • BASF erhöht Dividende trotz Gewinnrückgang
  • Tesla-Chef handelt sich mit Tweet neuen Ärger ein
  • Aixtron blickt vorsichtig auf das laufende Jahr
  • Trendwende bei PSA-Tochter Opel
  • Bayer hält Dividende stabil
  • Xing verwöhnt seine Aktionäre

DAX & Wall Street

  • Die verlängerte Verhandlungsfrist im US-chinesischen Zollstreit hat den deutschen Leitindex zum Wochenstart angetrieben. Der DAX legte in der Spitze bis auf 11.545 Punkte zu und setzte damit seinen Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen fort. Der mittelfristige Widerstand bei 11.575 Punkten konnte allerdings nicht getestet werden. Das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Plus von 0,31 Prozent bei 11.540,79 Punkten. Zum Handelsschluss setzten gestern leichte Gewinnmitnahmen ein, an die am heutigen Dienstag nahtlos angekünüpft wurde. Die Themen Handelskonflikt und Brexit bleiben im Anlegerfokus. Die britische Premierministerin Theresa May will das Parlament über eine Brexit-Verschiebung abstimmen lassen. Das sagte sie am Mittag bei einer Erklärung im Unterhaus. Sollte ihr Abkommen bis zum 12. März erneut abgelehnt werden, will May die Abgeordneten zunächst darüber entscheiden lassen, ob das Land die EU am 29. März ohne Abkommen verlassen soll. Sollten die Parlamentarier aber einen ungeregelten Brexit ablehnen, will May über eine Verschiebung des EU-Austritts abstimmen lassen. Noch am Montag hatte die Premierministerin erklärt, sie halte am Austrittsdatum 29. März fest. Die geringeren Sorgen um einen ungeordneten Brexit lassen die britische Währung heute auf ein Viereinhalb-Monats-Hoch steigen. Die Deutsche Industrie schlägt für den Fall eines Brexit ohne Deal dennoch Alarm. Der Branchenverband BDI fürchtet dann Milliardenschäden für die deutsche Wirtschaft.
  • US-Aktien hatten am Dienstag Schwierigkeiten eine Richtung zu finden und veränderten sich summa summarum kaum. Bei den Einzelaktien startete Home Depot im tiefroten Bereich, konnte sich dann aber im Tagesverlauf stark verbessern und schloß 0,9 Prozent im Minus. Caterpillar das zweite Sorgenkind verbuchte nach einem “Doppel-Downgrade” trotz Intraday-Erholung einen deutlicheren Verlust von 2,4 Prozent. Die heutige Anhörung von Powell vor einem Senats-Kommittee brachte wenig Neues. Der Fed-Chef blieb bei seinem bereits in der Vergangenheit kommunizierten Ansatz des Abwartens und verwies dabei mehrmals auf die Abwärtsrisiken in China und Europa. Anleihen wurden derweil bei sehr gemischten Wirtschaftsdaten (Häusermarkt Dezember: Flop, Verbrauchervertrauen Februar: Top) gekauft. Nachbörslich bricht Weight Watchers nach enttäuschendem Ausblick bis zu 30 Prozent ein.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Fiat Chrysler will 4,5 Milliarden Dollar in fünf Werke in Michigan investieren.
  • Mit der neuen Marke "Jetta" will Volkswagen noch in diesem Jahr den chinesischen Markt aufmischen und dort vor allem junge Käufer ansprechen. Der Verkaufsstart für eine Limousine und zwei SUV sei für das dritte Quartal geplant, teilte der Autobauer am Dienstag mit. Die Modelle sollen von dem Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen in Chengdu produziert werden.
  • Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) hat die Übernahme des US-Konzerns NxStage unter Dach und Fach gebracht. Mit dem milliardenschweren Zukauf profitiere FMC vom Trend zu Heimtherapien bei Patienten, die unter chronischen Nierenkrankheiten leiden, sagte Vorstandschef Rice Powell am Dienstag. FMC rechnet mit insgesamt 50 bis 75 Mio. Euro an positiven Synergieffekten in den nächsten drei Jahren.
  • Die US-Baumarktkette Home Depot hat im vierten Quartal 2018 Umsatz und Gewinn zweistellig gesteigert. Die Aktionäre sollen mit einer fast ein Drittel höheren Schlussdividende am Gewinn beteiligt werden. Die Quartalszahlen lagen jedoch unter den Markterwartungen und für das laufende Quartal stellte Home Depot ein geringeres Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis in Aussicht. Die Aktionäre sollen mit einer fast ein Drittel höheren Schlussdividende am Gewinn beteiligt werden.
  • Die Marke Merrill Lynch soll verschwinden. Die Bank of America, die das Wall-Street-Haus in der Finanzkrise übernommen hatte, will den Namen im Kapitalmarktgeschäft größtenteils tilgen. In der Vermögensverwaltung und Investmentsparte bleibe lediglich die Kurzform Merrill als Zweitmarke bestehen, teilte das Geldhaus mit.
  • Starinvestor Warren Buffett hat dem Medienunternehmer Michael Bloomberg seine Unterstützung zugesagt, sollte dieser als US-Präsident kandidieren. Wenn der frühere Bürgermeister von New York kandidiere, würde er sich für ihn aussprechen, kündigte Buffett an. „Ich glaube, er wäre ein guter Präsident (..). Ich denke, er weiß, wie’s läuft.
  • Das in der Krise steckende traditionsreiche US-Handelshaus Macy’s hat ein überraschend starkes Weihnachtsgeschäfte verzeichnet und im 4. Quadrat bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen geschlagen. Zugleich kündigte der Konzern eine Restrukturierung an, mit der jährlich 100 Mio. Dollar eingespart werden sollen.
  • Neben Apple Pay und Apple Wallet gibt es bald eine weitere Zahlungsmethode, die der Konzern anbieten will. In Zusammenarbeit mit der US-Investmentbank Goldman Sachs soll eine eigene Apple-Kreditkarte auf den Markt kommen.
  • Gleich zu Beginn des Rechtsstreits um mögliche Krebsgefahren glyphosathaltiger Produkte der Bayer-Tochter Monsanto hat der zuständige Bundesrichter Vince Chhabria der Klägerseite wegen angeblicher Verstöße gegen die Prozessordnung mit Sanktionen gedroht. Kläger Edwin Hardeman macht den Unkrautvernichter Roundup für seine Erkrankung an Lymphdrüsenkrebs verantwortlich und wirft Monsanto vor, die Risiken bewusst verschleiert zu haben.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hält die Dividende nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2018 stabil. Für 2018 sollen die Anleger mit 2,80 Euro je Anteilsschein so viel erhalten wie für das Jahr zuvor, teilte der DAX-Konzern am Dienstag mit. Analysten hatten eine kleine Erhöhung erwartet. An diesem Mittwoch wird Bayer die Geschäftszahlen für 2018 veröffentlichen.
  • Der Autobauer BMW hält wenig von einer möglichen Verschiebung des Brexits. „Ein scheibchenweise verschobener Starttermin wäre für uns kein gutes Szenario", sagte Einkaufsvorstand Andreas Wendt der „Automobilwoche". BMW habe sich mit seinen vier Werken in Großbritannien jetzt auf den EU-Austritt Londons am 29. März vorbereitet und die jährliche Wartung deshalb von Juli auf April vorgezogen. „Das gibt uns Spielraum für einen geordneten Übergang", sagte Wendt.
  • Das Karrierenetzwerk Xing will die reguläre Dividende um 27 Prozent auf 2,14 Euro je Aktie anheben. Außerdem winkt den Anlegern eine Sonderdividende von 3,56 Euro je Aktie, insgesamt also erfolgt eine Ausschüttung von 5,70 Euro.
  • Der Chemieriese BASF taumelt. Seit Monaten spürt der Konzern Gegenwind. Nach Niedrigwasser im Rhein wird die schwache Nachfrage aus der Autoindustrie sowie der Zollstreit zwischen den USA und China zunehmend zum Problem. Im Dezember hat BASF deshalb die Jahresprognose nach unten korrigiert. Die schwache Tendenz bestätigen jetzt die Zahlen zum Schlussquartal 2018. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel im Jahresvergleich um knapp 60 Prozent auf 630 Mio. Euro zurück. Auch das Geschäft mit Basischemikalien lief schlechter. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente BASF 348 Mio. Euro und damit fast um 70 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz legte um gut zwei Prozent auf knapp 15,6 Mrd. Euro zu. Die Dividende für 2018 soll dennoch um 10 Cent auf 3,20 Euro je Aktie steigen. Experten hatten damit gerechnet. Um das Unternehmen profitabler zu machen, setzten die Ludwigshafener ein neues Sparprogramm auf, das ab Ende 2021 jährlich zwei Milliarden Euro zum operativen Gewinn (Ebitda) beisteuern soll. Der Umsatz soll 2019 bis zu 5 Prozent zulegen, nach 62,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll leicht den Vorjahreswert von 6,4 übertreffen
  • Die US-Börsenaufsicht SEC ist Tesla-Chef Elon Musk wenig wohlgesonnen. Die Behörde forderte gerichtliche Maßnahmen gegen Musk, weil dieser gegen Auflagen eines Vergleichs verstoßen habe, berichtete Bloomberg am Montag nach Börsenschluss. Die SEC beantragte bei einem Richter, Musk der Missachtung des Gerichts für schuldig zu befinden. Es geht um einen Tweet von vergangener Woche. Darin machte Musk Angaben zu Teslas möglicher Jahresproduktion 2019. Er schrieb: „Tesla baute 0 Autos 2011, aber wird 2019 rund 500.000 bauen". Das wertet die Börsenaufsicht als Verstoß gegen die Auflagen, auf die man sich vor Gericht geeinigt hatte. Denen zufolge müsse Tesla jegliche Kommunikation Musks an die Kapitalmärkte vorher prüfen und genehmigen. Einem Anwalt von Tesla zufolge hat Musk lediglich die Aussagen von Ende Januar wiederholt.
  • Der französische Autobauer PSA hat im vergangenen Jahr auch dank Opel bei Umsatz und Ergebnis deutlich zugelegt. Auch Opel selbst hat nach vielen verlustreichen Jahren wieder einen operativen Gewinn erzielt. Der Umsatz der Gruppe stieg um 18,9 Prozent auf rund 74 Mrd. Euro. Der Nettogewinn schnellte um 40,4 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro nach oben. Damit lag die Gewinnmarge lag bei 7,7 Prozent. Das Finanzergebnis zeige „die Fähigkeit unserer Gruppe, ein profitables und wiederkehrendes Wachstum zu erzielen, sagte PSA-Chef Carlos Tavares.
  • Der Spezialanlagenbauer Aixtron schaut mit etwas Wehmut zurück und mit Skepsis nach vorne „2018 war ein hervorragendes Geschäftsjahr für Aixtron", sagte Vorstand Bernd Schulte am Dienstag. „Wir blicken jedoch vorsichtiger in das Jahr 2019, da wir aktuell in der Optoelektronik eine gewisse Investitionszurückhaltung auf Seiten unserer Kunden spüren." Beim Umsatz erwartet er allenfalls eine leichte Steigerung, und das operative Ergebnis dürfte sogar sinken.
  • Der Werbevermarkter Ströer hat im vergangenen Jahr einen Umsatzplus von 23 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro erzielt. Das operative Ergebnis Ebitda stieg um 14 Prozent auf 543 Mio. Euro. Unterm Strich stand ein Überschuss von 200 Mio. Euro. Für das erste Quartal rechnet Ströer mit Ergebnissen „deutlich am oberen Ende des eigenen Erwartungskorridors“.
  • Der Südzucker-Konzern will fünf Werke schließen, zwei davon in Deutschland. So soll der traditionsreiche Standort im südbrandenburgischen Brottewitz sowie in Warburg in Nordrhein-Westfalen geschlossen werden, wie das Unternehmen nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates mitteilte. Dazu zwei Werke in Frankreich der dortigen Tochter Saint Louis Sucre und eine Fabrik in Polen. Man wolle die Auswirkungen der starken Preisschwankungen an den globalen Märkten und in der EU auf das Segment Zucker verringern und das Unternehmen so sichern, begründete der Zuckerproduzent die Entscheidung.
  • Der Autobauer Volkswagen will seine Marktanteile in China ausweiten. Am Dienstag stellt das Unternehmen Pläne vor, wie weitere Käufer auf dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt gewonnen werden sollen. Über Details berichten Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann und Chefdesigner Klaus Bischoff ab dem frühen Nachmittag.

Konjunktur & Politik

  • Nach Einschätzung des US-Notenbankchefs Jerome Powell haben die konjunkturellen Risiken zugenommen. Die grundsätzlich gesunde US-Wirtschaft sei zuletzt „einigem Gegenwind und entgegengesetzten Signalen" ausgesetzt gewesen, sagte Powell vor Vertretern des US-Senats. Die Notenbank habe mit Blick auf mögliche künftige Leitzinserhöhung eine geduldige Haltung eingenommen.
  • Der Conference Board-Indikator zur Verbraucherstimmung in den USA ist im Februar im Vergleich zum Vormonat um 9,7 auf 131,4 Zähler gestiegen, wie das private Marktforschungsinstitut mitteilte. Der Wert für den Vormonat wurde zudem von zuvor 120,2 auf 121,7 Punkte nach oben revidiert.
  • Wie das Handelsministerium in Washington mitteilte, gingen die Baubeginne in den USA im Dezember um 11,2 % gegenüber den Vormonat zurück. Das ist der stärkste Rücksetzer seit einem halben Jahr. Der Anstieg im Vormonat wurde von 3,2 auf 0,4 % korrigiert. Die Baugenehmigungen erhöhten sich um 0,3 %. Analysten hatten hingegen einen Rückgang um 2,6 % erwartet. Allerdings wurde auch hier der Zuwachs im Vormonat nach unten korrigiert.
  • Der Preisauftrieb am US-Immobilienmarkt hat im Dezember weiter nachgelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Häuserpreise um 4,18 Prozent, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Das ist der schwächste Anstieg seit September 2012. Analysten hatten im Mittel einen deutlich stärkeren Zuwachs um 4,50 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Häuserpreise um 0,19 Prozent und damit ebenfalls schwächer als erwartet. Einen schwächeren Preisanstieg indiziert auch der FHFA-Hauspreisindex, der sich im Dezember zum Vormonat um 0,3 Prozent erhöhte, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg wie im Vormonat um 0,4 Prozent erwartet.
  • Die britische Regierungschefin Theresa May will den Abgeordneten die Wahl zwischen einem ungeregelten Brexit oder einer kurzen Verlängerung der Austrittsfrist anbieten, sollte sie bis zum 12. März mit ihrem Brexit-Abkommen erneut scheitern. Noch am Montag hatte May erklärt, sie halte am Austrittsdatum 29. März fest.
  • Die ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hat Zweifel an den wirtschafts- und geldpolitischen Kenntnissen von US-Präsident Trump geäußert. Es sei zu bezweifeln, dass Trump überhaupt wisse, dass die Ziele der Fed maximale Beschäftigung und Preisstabilität seien, sagte Yellen in Interview mit dem US-Radiosender „Marketplace".
  • Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ist zu seinem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Vietnam eingetroffen. Das weltweit viel beachtete Treffen dreht sich um Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas und mögliche Gegenleistungen Washingtons.
  • Die britische Premierministerin Theresa May will offenbar einen EU-Ausstieg am 29. März ohne Abkommen offiziell ausschließen und erwägt einen Brexit-Aufschub. Damit wolle sie gegen Widerstände im Parlament und in der eigenen Regierung vorgehen, berichteten die Zeitungen "The Sun" und "Daily Mail“. May wolle die Pläne zunächst dem Kabinett vorlegen und dann den Parlamentariern am Mittag ausführlich erläutern. Die oppositionelle Labour-Partei hatte zuvor angekündigt, sich hinter die Forderung nach einem zweiten Brexit-Referendum zu stellen.
  • Nach Bewertung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat Lettland in der Korruptionsaffäre um Zentralbankpräsident Ilmars Rimsevics gegen EU-Recht verstoßen. Das Land habe keine Beweise für angebliche Verfehlungen vorgebracht und Rimsevics, der auch Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) ist, unerlaubterweise des Amtes enthoben, heißt es in dem Urteil mit den Az. C-202/18, C-238/18.
  • Laut dem Kandidaten für die Nachfolge von Peter Praet als EZB-Chefvolkswirt, Philip Lane, reicht das geldpolitische Instrumenarium der Europäischen Zentralbank aus, um auf eine begrenzte Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten adäquat zu reagieren. „Der Markt erwartet, dass die Abwärtsrevisionen der Daten einen langsameren Weg der Normalisierung bedeuten - die aktuelle Strategie kann damit umgehen", sagte der Ire am Dienstag im Europäischen Parlament in Brüssel. Zuletzt war immer wieder diskutiert worden, ob die Notenbank noch ausreichend Schlagkraft aufweist, sollte die Eurozone in eine Rezession rutschen.
  • Die deutsche Industrie würde im Falle eines geordneten Brexits aufatmen. Sollte Großbritannien ohne Abkommen mit Brüssel aus der EU ausscheiden, drohen Milliardenbelastungen für Deutschland. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet dann mit einem Rückschlag für die deutsche Wirtschaft in der Größenordnung von mindestens einem halben Prozent des Bruttoinlandsprodukts. „Das wären rund 17 Milliarden Euro weniger Wirtschaftskraft allein in diesem Jahr", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Großbritannien will die EU bereits am 29. März verlassen. Die britische Premierministerin Theresa May wird aus der eigenen Partei aber dazu gedrängt, falls das Brexit-Abkommen nicht bis Mitte März verabschiedet ist, das Austrittsdatum zu verschieben.
  • Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist zu seinem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Hanoi eingetroffen. Im Fokus des zweiten Treffens der beiden Staatsmänner stehen am Mittwoch und Donnerstag in der vietnamesischen Hauptstadt die Bemühungen um eine atomare Abrüstung Nordkoreas und mögliche Gegenleistungen der USA.
  • Die deutschen Unternehmen werden etwas zurückhaltender bei der Mitarbeitersuche. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Februar auf 102,9 Punkte gefallen, nach 103,0 Punkten im Januar. Trotz abkühlender Konjunktur sei der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin intakt, kommentierten die Münchner Forscher. Die Zahl der Beschäftigten werde weiter steigen. Verantwortlich für den Rückgang des Beschäftigungsbarometers waren der Handel und das Verarbeitende Gewerbe. Hier hat sich in den letzten Monaten die Dynamik abgeflacht. Der Anteil der Unternehmen, die neue Mitarbeiter einstellen wollen, hat kontinuierlich abgenommen. Im Bauhauptgewerbe und dem Dienstleistungssektor ist das Beschäftigungsbarometer hingegen gestiegen. Dies gilt auch für die längerfristige Perspektive. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre hat die Beschäftigungsdynamik kontinuierlich zugenommen.
  • Die Stimmung der Verbraucher zeigt im Februar laut der Gesellschaft für Konsumforschung GfK ein gemischtes Bild. „Während die Einkommenserwartung stabil bleibt, verliert die Anschaffungsneigung ihre Vormonatsgewinne wieder. Die Konjunkturerwartung setzt dagegen ihre steile Talfahrt fort“. Da auch die Sparneigung weiter sinkt, prognostiziert GfK für das Konsumklima im März einen gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 10,8 Punkten.
  • Indische Flugzeuge haben am frühen Dienstagmorgen den pakistanischen Teil der Provinz Kaschmir bombardiert. Die Luftwaffe habe Luftangriffe auf Terror-Lager geflogen und diese komplett zerstört, teilte ein indischer Staatssekretär mit. Das pakistanische Militär hat der indischen Luftwaffe eine Verletzung seines Luftraumes vorgeworfen. Um rund 4 Uhr morgens seien Flieger über die De-Facto-Grenze geflogen, teilte der pakistanische Armeesprecher Asif Ghafoor über Twitter mit. Pakistanische Kampfflieger hätten „rechtzeitig und effektiv" darauf reagiert. Verluste oder Schäden habe es nicht gegeben. Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan hatten in den vergangenen Wochen zugenommen, nach einem Anschlag auf indische Soldaten in Kaschmir mit 40 Toten. Indien machte Pakistan für den Anschlag verantwortlich und kündigte eine "gebührende Antwort" an. Die Regierung in Islamabad wies den Vorwurf zurück.
  • Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen Funktionäre aus dem Dunstkreis des venezolanischen Staatschefs Nicolás Maduro verhängt. Das kündigte US-Vizepräsident Mike Pence bei dem Treffen der Lima-Gruppe in Bogotá an. Von den Strafmaßnahmen betroffen sind vier Gouverneure, die die US-Regierung zum Teil für die Gewalt am Wochenende verantwortlich macht.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Baubeginne Dezember
15:00 Uhr - US: Case Shiller Hauspreisindex Dezember
16:00 Uhr - US: Verbrauchervertrauen Conference Board Februar
16:00 Uhr - US: Anhörung von Fed-Chairman Powell vor dem Bankenausschuss des Senats

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    Wer je an Frau Yellen gezweifelt hat, wird eines Besseren belehrt. Gut gemacht!

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  • WD GANN
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    16:50 Uhr, 26.02. 2019

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