Banken parken Liquidität bei EZB
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Anscheinend wissen manche Geldinstitute derzeit nicht mehr wohin mit all der Liquidität. Diesen Schluss legt die Nutzung der Einlagenfazilität der EZB nahe, die auf ein neues Rekordhoch gestiegen ist. Insgesamt 315,956 Milliarden Euro seien am 5. Juli auf diese Weise bei einer Verzinsung von 0,25 Prozent durch die Banken geparkt worden, teilte die EZB am Montag mit. Der neue Rekordwert ist wohl auch auf den vorangegangene Rekordtender der EZB zurückzuführen, bei dem die Banken sich 442 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 1 Prozent auf die Dauer eines Jahres aushändigen ließen.
Die neuen Zahlen kommen angesichts der Diskussion um eine mangelhafte Kreditversorgung der Wirtschaft zu einer unguten Zeit für die Kreditinstitute. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte der EZB-Präsident Jean Claude Trichet die Banken aufgefordert, die zugeteilte Liquidität nicht zu horten. Auch der Bundesbankpräsident Axel Weber hat sich unlängst in diesem Sinn geäußert. Aus Politik und Wirtschaft waren gar Rufe nach „Zwangskrediten“ zu vernehmen.
Allerdings gilt es als umstritten, ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Nutzung von Refinanzierungsfazilitäten und der Kreditvergabe besteht. Vor allem Bankvolkswirte äußern Zweifel an dieser Vermutung. Einig ist man sich jedoch darin, das der Markt derzeit geradezu in Liquidität schwimmt.
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