Banken: Drohen neue Milliardenabschreibungen?
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Hamburg (BoerseGo.de) - Bei deutschen Großbanken könnte es im Zuge der Finanzkrise zu weiteren Abschreibungen in Milliardenhöhe kommen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf eine Studie von Merrill Lynch. Der Korrekturbedarf könnte demnach bei 60 Milliarden Euro liegen. Insgesamt seien in den Bankbilanzen Aktiva in Höhe von 650 Milliarden Euro als "problematisch" einzuschätzen.
"Deutsche Banken scheinen bei strukturierten Kreditportfolien noch beträchtlichen Aufholbedarf bei Wertberichtigungen zu haben sowohl im internationalen Vergleich als auch mit Hinblick auf derzeit erzielbare Werte", heißt es in der Studie laut "Spiegel". Die Commerzbank bewertet laut Bericht ihre Risikopapiere noch immer mit 74 Prozent des Nominalwerts. Bei der Landesbank Baden-Württemberg stünden die toxischen Wertpapiere noch mit 89 Prozent ihres Nennwertes in der Bilanz. Die WestLB habe ihre riskanten Assets mit einem Volumen von 30 Milliarden Euro sogar erst um vier Prozent und damit rund eine Milliarde Euro abgeschrieben.
Auch nach Einschätzung von Hans-Werner Sinn, Chef des Münchener ifo-Instituts, ist die Bankenkrise noch lange nicht ausgestanden. In einem Gastbeitrag für die "WirtschaftsWoche" verwies er vor rund einer Woche auf die Warnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach den westeuropäischen Banken das Schlimmste erst noch bevorstehe. Bis zum zweiten Quartal 2009 seien in Westeuropa erst gut 40 Prozent der erforderlichen Abschreibungen in den Bankbilanzen realisiert worden, moniert der IWF. Da bisher 69,4 Milliarden Euro auf Finanzprodukte abgeschrieben worden seien, komme man auf einen restlichen Abschreibungsbedarf von 93,4 Milliarden Euro, erklärte Sinn. Im Mai hatte Sinn gewarnt, wenn man die tatsächlich notwendigen Wertberichtigungen vornehme, seien die deutschen Banken "im Durchschnitt pleite".
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