Banken-Bonus von der Insel
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Lloyds TSB ist die fünftgrößte britische Bank mit rund 79.500 Mitarbeitern und weltweit mehr als 16 Millionen Kunden. Sie entstand erst 1995 aus der Fusion der Lloyds Bank und der Trustee Savings Bank (TSB). Neben dem klassischen Retail Banking ist das Unternehmen auch im Investmentbereich aktiv. Über die Töchter Scottish Windows und Abbey Life verfügt das Haus zudem über ein Standbein im heimischen Versicherungsmarkt. Hier sorgten in der jüngeren Vergangenheit einige neue Nachrichten für schlechte Stimmung in der Branche. Die britischen Assekuranz-Unternehmen mussten ihre Reserven aufstocken, nachdem die durchschnittlichen Lebenserwartungen überraschend stark gestiegen waren.
Gleichzeitig machte die Regierung neue Auflagen. So müssen sich die britischen Versicherer zu einem einheitlichen Risikostandard verpflichten und so genannte Stresstests über sich ergehen lassen, die einen Crash an den Kapitalmärkten simulieren. Hinzu kommt ein anhaltend harter Wettbewerb auf der Insel. Dies dürfte der Hauptgrund für die zuletzt enttäuschende Entwicklung der Aktie sein, die sich im Verhältnis zum Gesamtmarkt deutlich schwächer entwickelt hat. Die Aktie legte binnen der letzten zwölf Monate gerade einmal 5,8 Prozent zu, während der FTSE-100 um 19,9 Prozent klettern konnte. Denn die sonstigen Nachrichten des Unternehmens sind nicht negativ interpretierbar. So verkaufte man Töchter in Brasilien und Neuseeland, die nicht zum Kerngeschäft gehörten. Aus identischem Grund trennte man sich auch von der Kreditkarten-Tochter Goldfish, die Ende Dezember für eine Mrd. Pfund an Morgan Stanley veräußert wurde. Der Zeitpunkt für die Transaktion dürfte gut gewählt sein – noch brummt die Konjunktur in Großbritannien, doch wenn sich die Wirtschaft etwas abkühlen und die Luft aus den kreditfinanzierten Immobilienpreisen weicht, könnte es im zyklischen Geschäft mit den bunten Plastikkarten verstärkt zu Forderungsausfällen kommen.
Insofern ist Lloyds TSB nun deutlich defensiver aufgestellt als der gerade bei Kreditkarten europaweit stark exponierte Wettbewerber Barclays. Charttechnisch steht die Bank mit dem „Doppel-L“ jetzt vor der Entscheidung: Bei 510 Pence befindet sich ein Widerstand. Mit den Sprung über diese Marke generierte das Papier ein Kaufsignal, welches die Aktie schon bis 524 Pence klettern ließ. Aus technischer Sicht ist jetzt sogar der Weg bis 600 Pence frei. Fällt der Titel hingegen erneut – wie im Sommer 2005 – unter 500 Pence zurück, dürfte sich die Seitwärtsbewegung fortsetzen. Jedoch sichert eine konkurrenzlos hohe Dividendenrendite von 6,9 Prozent den Titel nach unten extrem gut ab. Zudem erklärte das Management bereits Mitte Dezember, dass man die Analystenschätzungen für das abgelaufene Jahr erreichen wird. Kurzfristig dürfte daher das Abwärtspotential sehr begrenzt sein.
Ideal in dieses Umfeld passt ein kurz vor Weihnachten aufgelegtes, nicht währungsgesichertes Bonus-Zertifikat der Deutschen Bank mit einer erfreulich kurzen Laufzeit bis Dezember 2007. Sofern die Aktie nicht unter die Schwelle bei 370 Pence abrutscht, erhalten Sie den Gegenwert von 590 Pence. Dies entspricht auf Basis der gegenwärtigen EUR/GBP-Relation einer Bonus-Chance von 15,1 Prozent oder 7,6 Prozent p.a., der ein Risikopuffer von 27,8 Prozent gegenüber steht. Diese Zahl sieht nicht nur komfortabel aus, sondern macht auch charttechnisch Sinn: Oberhalb der Schwelle, im Bereich zwischen 390 und 410 Pence, liegt eine sehr valide Unterstützungslinie, auf der die Aktie 2003 und 2004 mehrfach aufgesetzt hat; unterhalb von 370 Pence notierte Lloyds nur während der Depression vom März 2003. Die Währungskomponente bewerten wir neutral bis leicht positiv, weshalb Renditejäger jetzt mit einem maximalen Depotanteil von drei Prozent zugreifen.
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