Bahn wirft GDL wegen Streik Egoismus und Schädigung des Eisenbahnsystems vor
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL aufgrund ihres Verhaltens im Tarifkonflikt Egoismus und eine Gefährdung des deutschen Eisenbahnsystems vorgeworfen. "Weil die Lokführergewerkschaft nicht ihre Maximalforderungen bekommt, streikt sie wieder. Das ist stur und egoistisch", sagte DB‑Personalvorstand Martin Seiler. Viele Millionen Menschen könnten in Deutschland nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens sei, Kompromisse einzugehen. "Viele Millionen Euro werden vernichtet, weil einige Wenige für ihre Partikularinteressen streiten. Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. Die Maximalforderungen der GDL sind jedoch unerfüllbar und gefährden massiv das Eisenbahnsystem", kritisierte Seiler.
Zuvor hatte GDL-Chef Claus Weselsky die Tarifgespräche für gescheitert erklärt und einen 35-stündigen Streik ab Donnerstag 02:00 Uhr angekündigt. Der Güterverkehr soll bereits ab Mittwoch, 18:00 Uhr streiken. Die Deutsche Bahn erwartet massive Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb und kritisierte die GDL dafür, weitere Streiks angekündigt zu haben, ohne darüber mindestens 48 Stunden vorher zu informieren.
"Wir appellieren an die GDL, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und Lösungen zu finden, die im Interesse aller sind: unserer Mitarbeitenden, unserer Kundinnen und Kunden und des gesamten Eisenbahnsystems. Ein gemeinsamer Konsens ist für eine Starke Schiene in Deutschland unerlässlich", so Seiler.
Einer der Hauptkritikpunkte in der Tarifauseinandersetzung ist die von der GDL geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/jhe
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