Automobilsektor im Fokus

Die VW-Tochter Audi meldete heute einen Gewinnrückgang. Ein erhöhter Investitionsbedarf hat im Geschäftsjahr 2013 das Ergebnis belastet und auch weiterer Druck auf die Profitabilität sei nicht auszuschließen. Damit reiht sich Audi in die Reihe der anderen Premiumhersteller wie Daimler und BMW ein. Hintergrund sei das schwierige Marktumfeld in Europa sowie Investitionen in die Zukunft, wenngleich sich diese ja mittel- bis langfristig auszahlen dürften. Doch richten wir den Blick weg von den fundamentalen Rahmendaten und widmen uns der einzigen Wahrheit in Form des unverfälschten Kurscharts.

Zur allgemeinen Lage:

Um einen generellen Überblick zu gewinnen, dient uns die Plattform Guidants in Perfektion. Anhand der nachfolgenden Grafik sowie Realtime hier (klicken), erfassen wir im direkten Vergleich, wie es um die Entwicklung der einzelnen Aktien im Vergleich steht. Auch der Vergleich mit dem DAX-Automobil-Index gegenüber dem DAX-Performanceindex selbst gibt unmittelbaren Aufschluss über die bisherige Outperformance dieser Werte.

Die einzelnen Autowerte im Blickpunkt

Nicht nur in der Gesamtheit, sondern auch anhand der einzelnen nachfolgenden Chartstrukturen wollen wir uns hier einen Überblick verschaffen. Dabei fällt sogleich auf, dass die Entwicklung durchaus unterschiede aufweisen. Im vergangenen Jahr noch war hierbei eher ein Gleichlauf festzustellen, doch dieser herrscht gegenwärtig nicht mehr vor und so muss man durchaus selektiv bei der Auswahl bzw. einem Investment im Automobilsektor vorgehen.

Einschätzung BMW: Im Anschluss an ihren Höchststand vom 17. Januar bei 86,88 EUR zeigt sich die Aktie schwächer und nähert sich in diesem Kontext einer ersten maßgeblichen Unterstützungszone im Bereich um 80,00 EUR. Dort, also in Kürze, sollten die Käufer wieder aufsatteln. Ein Tageschlusskurs unterhalb von 78,67 EUR wäre nämlich durchaus negativ zu werten und dürfte weitere Verluste bis in den Bereich um 76,00 EUR zur Folge haben.

Aufhellen würde sich die charttechnische Perspektive bei einem Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend seit Ende Februar. Ein Ausbruch über 83,40 EUR könnte hierbei als Startschuss neuerlicher Kaufimpulse bis 85,50 EUR und ggf. bis über das Allzeithoch bei 86,88 EUR hinaus dienen.

Einschätzung zu Continental: Dieser Rally-Kandidat kennt offenbar unverändert keine Grenzen und so zieht es die Aktie nahezu wöchentlich auf neue Höchststände. Der Trend ist stark und intakt. Wenngleich der Anstiegswinkel der Aktie durchaus steil anmutet, so bleiben die Aussichten für weitere Zugewinne bei Kursen oberhalb von 164,00 EUR ungetrübt. Rücksetzer bis in den Bereich von 165,00 bis 166,00 EUR könnten hierbei als Akkumulationschance dienen, um im Anschluss abermals neue Hochs über 183,40 EUR auszuloten.

Kommt es dementgegen zu einem Ausbruch unter 164,00 EUR, müsste man sich mitsamt Bruch des Aufwärtstrends seit Ende Oktober 2013 auf einen recht deutlichen Rückgang bis rund 140,00 EUR einstellen.

Einschätzung zu Daimler: Ist nach wie vor weit entfernt von den Höchstständen zum Ende des letzten Jahrhunderts. Im Mai 1998 erreichte die Aktie bei 110,95 EUR ihr Allzeithoch und entfernte sich seither recht deutlich von diesem. Die Erholung seit Anfang 2009 bzw. Mitte 2012 führte jedoch erst vor wenigen Tagen zu einem neuen Mehrjahreshoch bei 69,59 EUR. Aktuell konsolidiert der Titel diesen Anstieg und bleibt über der Marke von 61,00 EUR dennoch unverändert positiv ausgerichtet. Eventuell zieht es die Aktie sogar bereits wieder über 67,00 EUR nach oben und so wäre eine direkte Fortsetzung des Aufwärtsimpulses bis zum Oktoberhoch des Jahres 2007 bei 78,85 EUR einzuplanen.

Abgaben unter 60,00 EUR würden das Chartbild hingegen prompt ins negative wandeln und so die Bären wieder auf die Agenda rufen. Verluste bis rund 50,00 EUR sollten in der Folge ihre Berücksichtigung finden.

Einschätzung zu VW: Abschließend und zugleich das Schlusslicht unter den betrachteten Charts. Der Ausbruch unter den Aufwärtstrend seit Sommer 2013 lastet weiterhin auf der Aktie und Kurse oberhalb der Widerstandszone um 188,00 EUR scheinen kaum denkbar. Vielmehr erscheinen weitere Verluste bis 170,00 EUR und ggf. tiefer bis 165,00 EUR möglich.

Eine Art Rettung für diesen Titel wäre nur mit einem Anstieg über 190,00 EUR gegeben. Sodann bestünde die Chance einer Erholung zur Abwärtstrendlinie seit Anfang Januar, welche im Bereich um 200,00 EUR zu finden ist. Ein Ausbruch dürfte den Hochpunkt vom Januar bei exakt 205,00 EUR auf die Agenda führen. Doch fehlen derzeit die Tendenzen für ein solches Szenario.

Charts erstellt mit Guidants

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Good trades @ all

Christian Kämmerer

Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany

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