Ausblick: Wie wird das Börsenjahr 2003?
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Wenn die Vergangenheit Aufschluss auf die Zukunft gibt, dann sollte das Jahr 2003 ein sehr gutes für den Aktienmarkt werden.
Kurz vor Jahresende kann schon gesagt werden: Die größten US-Indices, der Standard & Poor's 500, der Dow Jones Industrial und der Nasdaq Composite, werden das dritte Jahr in Folge im negativen Bereich schließen.
Laut Tony Kolton, dem Präsidenten von MarketHistory, war es zuletzt im Jahr 1896, dass der Markt vier Jahre in Folge im negativen Bereich schloss. Das letzte Mal, dass die Aktienmärkte drei Jahre in Folge im Minus schlossen, war von 1901-1903, 1929-31 und 1939-41.
Der geschichtliche Vergleich ist verblüffend, so Kolton. Wie 1903 ist das Jahr 2003 das vierte Jahr im neuen Jahrtausend. Wie in den 30er Jahren folgen die Kursrückgänge einem starken Zusammenbruch der Aktienmärkte. Und wie 1941 droht ein Krieg.
Wunschdenken?
Können sich Investoren auf die Vergangenheit verlassen?
"Es ist ein Puzzleteil, ein Mosaiksteinchen," sagt John Bollinger, der Präsident von Bollinger Capital Management und der Entwickler der Bollinger Bänder, einem Indikator für die technische Chartanalyse. Wie Kolton rechnet auch Bollinger mit einer Kurserholung in Teilen des Jahres 2003. Doch zeigt er sich skeptisch gegenüber dem ersten Halbjahr. Investoren sollen allerdings keine Kursanstiege wie in den späten 90er Jahren erwarten, ein neuer Bullenmarkt sei noch Jahre entfernt.
Auch wenn die Aktienmärkte im Jahr 2003 im grünen Bereich schließen, bedeute dies nicht, dass der Bärenmarkt vorbei sei. Nach einer großen Spekulationsblase tendiere der Markt laut Bollinger dazu, über ein Jahrzehnt hin zu konsolidieren. Um einen neuen Bullenmarkt zu beginnen, muss der Markt die Exzesse abbauen und sich "normalisieren."
Bis das beendet sein wird, tendiere der Markt eher zu einer Seitwärtsbewegung, was Tradern eher zu Gute kommen dürfte, als Buy-and-Hold Investoren.
David Briggs, der Chef der Global Equity Trading Abteilung von Federated Investors, rechnet mit einem richtungslosen Aktienmarkt im Jahr 2003. Im ersten Halbjahr werde die Performance schwach sein, während die Kursanstiege sich im zweiten Halbjahr in Grenzen halten werden, so Briggs.
"Die Schieflage wird uns eine Weile lang begleiten," sagt er.
Während zwar viele Investoren an die Märkte zurückkehren werden, seien die Bewertungen zu hoch und es bestehen geopolitische Risiken. Zumindest hätten die zahlreichen Zinssenkungen der US-Zentralbank einen Zusammenbruch der Wirtschaft wie einst im Jahre 1987 verhindert, so Briggs weiter. Dies bedeute, dass der Markt sich auf eine langsame Fahrt der Wirtschaft einstellen müsse.
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