August war Krise und Chance zugleich
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München/ Frankfurt/ Stuttgart (BoerseGo.de) – Der August hatte es in sich, vor allem, was den ETF-Handel anging. „Der Monat August war für viele Investoren einer der unruhigsten und auch aufreibendsten Monate dieses Jahres - von Sommerloch keine Spur“, sagt Oliver Kilian, ETF-Experte des Market Makers UniCredit. Michael Görgens, Leiter des ETF-Handels an der Börse Stuttgart, sieht das ähnlich: „Insgesamt waren die Märkte im August extrem volatil. Die Umsätze im Handel stiegen auf ein Rekordniveau an. Ein Grund war, dass viele Anleger, die zuvor Stopp-Loss-Marken gesetzt hatten, ausgestoppt wurden.“ Die Börse-Frankfurt-Redaktion schreibt über den August: „In einer Woche sind die Umsätze über Monatsniveau. Massive Verkäufe bestimmen das Bild bei den an DAX, Euro Stoxx 50 oder Dow Jones gekoppelten Indexfonds, allerdings wagen sich auch immer mal wieder Käufer vor. Schwellenländer-ETFs können sich ebenfalls dem Abwärtsstrudel nicht entziehen. Bei den Sektoren-Produkten müssen vor allem Banken-ETFs nochmals deutlich Federn lassen.“
Auch in Stuttgart wurden vor allem Produkte auf die großen europäischen Indizes gehandelt. „Auf Monatsbasis wurden vor allem ETFs auf den DAX und den Euro STOXX 50 gehandelt. Viele Anleger haben die Kursverluste im DAX als Einstiegschance genutzt. Wir haben hier vor allem Käufe gesehen, als der DAX auf den Marken 6000 und zwischen 5400 und 5700 Zählern stand. Was wir beobachtet haben, ist, dass viele Trading orientierte Anleger ETFs für kurzfristige Engagements genutzt haben“, sagt Görgens. „Während in der ersten Monatshälfte die Umsätze von massiven, aber noch nicht panikartigen Verkäufen auf der Aktien-ETF-Seite geprägt war, wurden gegen Ende des Monats die ersten Investoren wieder etwas mutiger und nutzen die günstigen Einstiegsniveaus. Dennoch war der Kursverfall in den ersten beiden Wochen durchaus bemerkenswert und es erschien dem Anleger wie ein geordneter Niedergang“, sagt Kilian. Auffällig gewesen sei, dass viele Investoren verstärktes Interesse an Short-Produkten entwickelt hätten. „Allerdings waren durch entsprechende Restriktionen der Regulatoren hier die Investments künstlich begrenzt, lediglich in Short-Dax-Produkten konnte ungehemmt investiert werden“, sagt Kilian. „Bei Short-Rrodukten auf den DAX und den Euro STOXX 50 haben viele Anleger Gewinne realisiert und diese Produkte veräußert. Insgesamt lag das Verhältnis von Käufen und Verkäufen im ETF- und ETC-Handel im August bei fünf zu vier“, erläutert Görgen..
Auf der Verkaufsseite standen im August vor allem Schwellenländer-ETFs. „Dabei wurden ETFs, die einen Zugang zu den lateinamerikanischen Märkten liefern, überproportional veräußert. Auch Rohstoff-ETFs und ETCs wurden verkauft. Die einzige Ausnahme waren Gold-ETCs. Hier konnten wir sehr hohe Zuflüsse sehen“, sagt Görgens. Kilian nennt Gold ein typisches Ausweichinvestment. „Im dreistelligen Millionenbereich konnten wir hier Zuflüsse registrieren. Physical backed war dabei das Schlüsselwort für Investoren“, sagt Kilian.
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