Kommentar
15:50 Uhr, 15.07.2009

Aufweitende Formationen - Wenn die Vola zunimmt - Wie kann sich das entladen ?

In einer sich aufweitenden Formation wird die Bewegungsspanne immer größer und die Kurse pendeln relativ wild hin und her. Neue Tiefs werden schnell wieder gekauft und neue Hochs schnell wieder verkauft.

Genau dies stellt auch das "Tradingproblem" dar, jedoch nur dann, wenn Sie Ausbrüche aus Hochs und Tiefs handeln. Geraten Sie bei dieser Tradingtaktik in eine sich aufweitende Formation, dann werden Sie ständig die Position drehen, die Stopps werden, da Sie diese auf dem anderen Ende platziert haben immer größer und damit das Chance-Risiko-Verhältnis immer kleiner. Sich aufweitende Formationen sind also kein guter Zeitpunkt, um Ausbruchstrading zu betreiben und diesem können Sie vorbeugen, in dem Sie direkte Durchläufer auf die Gegenseite nicht als Einstiegsorder nehmen. Zur Verdeutlichung habe ich das Schemata und die einzelnen Kursschwünge oben numeriert:

(1) - Der Markt macht innerhalb eines Abwärtstrends ein neues Tief

(2) - Nach diesem Tief kommt es zu einer normalen Korrektur. Der Markt erreicht bei 2 seinen Hochpunkt und fällt anschließend auf ein neues Tief zurück.

(3) - Der Markt erreicht innerhalb seinen Abwärtstrends ein neues Tief und bis dato ist die Welt der Bären in Ordnung. Der Ausbruch unter den Punkt (2) hätte durchaus getradet werden können, denn bisher zeigt sich ein normales Trendverhalten mit fallenden Hochs und fallenden Tiefs.

(4) - Nachdem der Markt ein neues Tief bei (3) markiert hat, kommt es relativ schnell wieder zu einer Gegenbewegung nach oben. Dabei wird das alte, letzte Hoch (2) relativ direkt nach oben durchbrochen. Mit diesem Ausbruch kippt der laufende Abwärtstrend, denn die Folge fallender Hochs und fallender Tiefs ist unterbrochen. Da der Markt aber direkt durch dieses Hoch ging, ist die erste Bedingung einer sich aufweitenden Dreiecksformation erfüllt. Das wissen Sie natürlich bereits ab dem Moment, wo der Markt bei (3) anfängt nach oben zu drehen. Ihr Gedankengang wäre dann folgender: "Ok, der Markt beginnt wieder zu drehen. Unter (2) ist der Abwärtstrend intakt, geht jedoch der Kurs relativ direkt über (2), dann ist der Abwärtstrend beendet und es folgt entweder ein Trendwechsel, oder eine sich aufweitende Formation. Da letztere für das direkte Ausbruchstrading keine guten Gelegenheiten darstellen, werden Sie zwar den Stopp für laufenden Shortpositionen auf das Hoch (2) nachziehen, die Position dort aber auf Long drehen. Sie warten zunächst ab, welche der beiden Varianten aufweitende Formation / Trendumkehr sich entwickelt. Kapitalschutz geht vor entgangenem Tradinggewinn, denn entwickelt sich wirklich eine aufweitende Formation, werden Sie beim Durchhandeln dieser mit großer Wahrscheinlichkeit mehr verlieren, als Sie durch den einen Gewinner erwirtschaften. Im Beispiel hätten Sie 4 Verlusttrades in Folge, die alle beim Anfangsrisiko ausgestoppt worden wären."

Richtig, wenn sich wieder eine klare Folge höherer Hochs und Tiefs oder tieferer Hochs und Tiefs bildet. Die beiden Grafiken veranschaulichen dies:

Dies sind zwei Beispiele, wie sich solche Formationen auflösen können. In der Praxis sollten Sie sich dabei immer die Frage stellen: "Ab welchem Ausbruch beginnt der Markt wieder zu tendieren?" oder in vorausschauender Denkweise: "Wenn dieses Hoch / Tief durchbrochen wird, liegt dann ein neue Trend im Sinne steigender / fallender Hochs und Tiefs vor?". Wenn Sie letztere Frage mit Ja beantworten können, dann können Sie auch das Ausbruchtrading als Taktik wieder in Betracht ziehen.

Das "Tradingverbot" sich aufweitender Formation bezieht sich also im engeren Sinn nur auf die Ausbruchstaktik. Gegen andere Taktiken, wie beispielsweise das antizyklische Positionieren, spricht natürlich nichts. So könnten Sie, sofern sich eine aufweitende Formation ausmachen lässt, neue Tiefs kaufen (Long handeln) und neue Hochs verkaufen (Short handeln). Ein Beispiel dazu haben wir im letzten Webinar gehabt und gehandelt:

Rene Berteit - Technischer Analyst und Coach bei GodomodeTrader.de

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Rene Berteit
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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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