Kommentar
13:02 Uhr, 08.10.2004

Auftrieb an den Börsen

USA: Sowohl positive Unternehmensmeldungen und Konjunkturdaten als auch der etwas gesunkene Ölpreis gaben den US-Börsen zum Wochenauftakt Auftrieb. Der Einkaufsmanagerindex, dessen Beschäftigungskomponente deutlich angewachsen ist und damit auf ein Ende des Beschäftigungspessimismus und eine Fortsetzung des US-Konjunkturaufschwungs hindeutet, positive US-Absatzzahlen der Autobauer und ein Anstieg der US-Auftragseingänge haben die optimistische Stimmung der Investoren zu Wochenbeginn gestärkt. Doch der ab Wochenmitte von Rekordhoch zu Rekordhoch gestiegene Ölpreis hat den Aufwärtstrend der US-Börsen gebremst. Die weiterhin anhaltende Produktionsbehinderung im Golf von Mexiko und weniger stark angestiegene Rohölvorräte in den USA haben die Preise trotz Rekordförderung durch die OPEC auf ein neues Allzeithoch getrieben. Vom Rekordölpreis profitierten einerseits die Ölkonzerne, andererseits zehren die hohen Energiekosten an den Gewinnmargen der Unternehmen und könnten zudem die Konsumausgaben bremsen. Für nächste Woche werden daher weiterhin der Ölpreis, sowie der Arbeitsmarktbericht für September im Blickfeld der Investoren stehen.

Europa: Durchwegs positive Unternehmensmeldungen sowie der zu Wochenbeginn noch gesunkene Ölpreis ließ die europäischen Märkte mit einem fulminanten Start in die neue Börsenwoche gehen. So konnten vor allem Technologiewerte von optimistischen Signalen aus der US-Chipbranche, Autowerte von den guten US-Absatzzahlen für September und Aktien von Energiekonzernen vom ab Wochenmitte wieder deutlich gestiegenen Ölpreis, profitieren. Nachdem der DAX die 4000er Marke zu Wochenbeginn deutlich nach oben durchbrochen hatte, konnte er dieses Niveau - trotz Rekordölpreises - über den Rest der Woche halten und ein neues 3-Monatshoch erklimmen. Analysten führen die Seitwärtsbewegung der europäischen Börsen in der 2. Wochenhälfte auf die Zurückhaltung der Investoren vor der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten, wie z. B. dem US-Arbeitsmarktbericht für September, und den Beginn der Berichtssaison für das 3. Quartal in den nächsten Tagen, zurück. Angesichts dessen sehen wir für die nächste Woche eine Prüfung der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung, der wir leicht positiv gegenüberstehen. Im Wochenvergleich konnten alle europäischen Indizes deutliche Gewinne verbuchen: DAX +3.86%, FTSE100 +2.96%, CAC40 +3.24%.

Asien: Die asiatischen Märkte folgten zu Wochenbeginn ganz dem Trend der US-Märkte, wobei vor allem die positiven Unternehmensmeldungen aus der US-Chipbranche für frischen Wind bei asiatischen Technologiewerten sorgten. Der Nikkei 225 konnte damit im Wochenverlauf den höchsten Stand seit Mitte Juli erreichen. Nach den kräftigen Kursgewinnen zu Wochenbeginn hat die Aktienbörse in Tokio zur Wochenmitte eine Verschnaufpause eingelegt und konnte trotz des Rekordölpreises zum Wochenschluss gut behauptet in ein verlängertes Wochenende - am Montag ist Feiertag in Japan - gehen. Händler begründeten dies mit der zunehmenden Widerstandsfähigkeit der US-Börsen gegen einen Rohölpreisanstieg, sowie die Verbesserung des Geschäftsklimas, die sich als Stütze für den asiatischen Leitindex zeigte.

Anleihemärkte & Währungen

Der auf ein Allzeithoch gestiegene Ölpreis und die vereinzelt negativen Konjunkturdaten konnten sich als nur bedingte Unterstützung für die US-Anleihen erweisen. Gegen Wochenschluss setzte sich nach Ansicht der Analysten die Meinung durch, dass sich die Beschäftigungssituation im vergangenen Monat gebessert hat - Aufschluss darüber gab die deutlich angewachsene Beschäftigungskomponente des US-Einkaufsmanagerindexes. Allerdings ist noch nicht klar, inwieweit die Hurrikane den Arbeitsmarkt beeinflusst haben. Die Investoren richten daher ihren Blick auf den US-Arbeitsmarkt für September, der am Freitag veröffentlicht wird. Zum Wochenschluss konnten die Renditen in allen Laufzeiten zulegen.

Der Ausbruch aus der mehrmonatigen USD/EUR-Range 1.195 - 1.245 zeigte sich als nicht nachhaltig. Der EUR musste zu Wochenbeginn deutliche Abschläge hinnehmen. Da die in dieser Woche veröffentlichten Konjunkturdaten in Europa und den USA keine neuen Aufschlüsse zur weiteren Konjunkturentwicklung gebrachten haben bewegte sich der Kurs in einer engen Bandbreite seitwärts. Die EZB-Zinsentscheidung - wie erwartet blieb der Leitzins bei 2% - hatte Händlern zufolge keinen Einfluss. Einen nächsten Test der Range sehen die Analysten in den US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, die wieder für größere Kursbewegungen sorgen könnten.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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