Kommentar
17:45 Uhr, 08.03.2019

Milliardenstrafe für Autobauer? - Wirecard nach CEO-Tweet gefragt

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  • Handelsgespräche: Keine schnelle Einigung in Sicht
  • USA: Rege Bautätigkeit zu Jahresbeginn
  • USA: Arbeitslosenquote sinkt im Februar
  • USA: Löhne steigen stärker als erwartet
  • USA: Kaum neue Jobs im Februar
  • Widerstand in der SPD gegen eine Kanzlerin AKK
  • ifo Institut: EZB-Geldpolitik stößt an Grenzen
  • Deutscher Maschinenbau spürt die konjunkturelle Abflachung
  • Auftragseinbruch in der deutschen Industrie
  • Handelsstreit: Chinas Außenhandel kollabiert
  • US-Notenbankerin kann sich Leitzinssenkung vorstellen
  • PCA: Chinesischer Automarkt bricht im Februar ein
  • Bayern-Connection: BMW steigt beim FCB ein
  • Deutsche Bank und Commerzbank verhandeln
  • HB: Volkswagen plant neues Milliardensparprogramm
  • M. Spiegel: Tesla hat keine Zukunft
  • Airbus-Chef schließt Rückzahlung der A380-Darlehen nahezu aus

DAX

  • Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland, den USA und China haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag belastet. Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind zu Jahresbeginn unerwartet eingebrochen. Die US-Arbeitsmarktdaten fielen deutlich schwächer aus als erwartet. In China wiederum wurde nicht nur ein dramatischer Exporteinbruch um mehr als 20 Prozent verbucht, sondern auch die Autoverkäufe schwächelten. Dass die Aktienmärkte nicht noch stärker auf die Daten reagieren liegt womöglich daran, dass einige Stimmungsdaten, die als vorlaufende Indikatoren dienen, zuletzt eher eine Aufhellung gezeigt hatten. Außerdem sind da noch die Notenbanken: EZB, Fed und Co. könnten die Konjunkturschwäche zum Anlass nehmen, wieder mehr Geld in den Markt zu pumpen. Die EZB machte gestern bereits den Anfang mit der Ankündigung neuer Geldspritzen für die Banken. Der DAX beendete den Handel am Freitag mit einem Minus von 0,52 Prozent bei 11.457,84 Punkten. Auf Wochensicht beträgt das Minus 1,24 Prozent.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Den deutschen Autobauern BMW, Volkswagen und Daimler droht ein milliardenschweres Bußgeld der EU-Kommission wegen unerlaubter Absprachen bei der Abgasreinigung, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet. Die europäischen Wettbewerbshüter planen, in den nächsten Wochen Bußgelder von jeweils bis zu einer Milliarde Euro gegen jeden der drei Autobauer zu verhängen, heißt es. Die Autobauer sollen verbotenerweise die Größe von AdBlue-Tanks abgesprochen haben. Außerdem hätten die Autobauer vereinbart, keine Partikelfilter in Otto-Motoren einzubauen. Da Daimler und Volkswagen sich während des Verfahrens selbst belastet hatten, drohen diesen beiden Konzernen geringere Strafen als BMW.
  • Der norwegische Staatsfonds, der mit einem Anlagevolumen von rund einer Billion Dollar einer der größten Investoren der Welt ist, will seine Investitionen bei Erdöl- und Erdgasunternehmen reduzieren, um so den Fonds vor dauerhaft niedrigen Ölpreisen zu schützen. Wie die norwegische Regierung in einem Bericht an das Parlament empfiehlt, soll sich der Staatsfonds aus Unternehmen zurückziehen, die vom Indexanbieter FTSE als Explorations- oder Produktionsunternehmen von Erdöl bzw. Erdgas klassifiziert werden. Einen entsprechenden Schritt hatte die norwegische Zentralbank, die den Staatsfonds verwaltet, bereits 2017 vorgeschlagen. Bisher machen Öl- und Gasaktien rund 6 Prozent der Investitionen aus. Große Konzerne wie Total, Royal Dutch Shell und BP sind von der Entscheidung allerdings nicht betroffen, da sich diese Konzerne diversifizieren und inzwischen auch in Erneuerbare Energien investieren.
  • VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh fordert personelle Konsequenzen aus Managementfehlern bei Volkswagen. "Es kann nicht sein, dass hier Milliarden versenkt werden und das bleibt ohne Folgen", so Osterloh gegenüber der "Braunschweiger Zeitung".
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard erwartet nach dem Wirbel um angebliche Verfehlungen in Singapur eine baldige Rückkehr zum Tagesgeschäft. „Ich bin überzeugt, dass der Markt sich sehr bald wieder auf die starke operative Entwicklung und die Innovationen von Wirecard fokussieren kann“, schrieb Vorstandschef Markus Braun am Freitag auf Twitter.
  • Die Verkäufe der VW-Tochter Audi sanken im Februar noch stärker als im Januar. Der Absatz fiel um 8,5 Prozent auf 119.800 Einheiten. Seit Januar haben die Ingolstädter damit 264.500 Fahrzeuge ausgeliefert - ein Minus von 5,5 Prozent.
  • Nachdem Facebook-CEO Mark Zuckerberg in einem Blog-Beitrag über seine Vision über die Zukunft seiner sozialen Netzwerke geschrieben hat, wird er in den USA scharf dafür kritisiert. „Müssen wir ihn noch ernst nehmen?“, fragte die „New York Times“. Sein „Manifest“ sei allen wichtigen Problemen in Sachen Datenschutz ausgewichen und voll von nichtssagenden Plattitüden. Die wahre Absicht sei nicht der Schutz von Privatsphären, sondern das Abschieben von Verantwortung und das Umgehen des US-Kartellamtes.
  • Die US-Telekommunikationsaufsicht FCC nimmt sich für ihre Entscheidung über den geplanten Zusammenschluss von T- Mobile US mit dem US-Rivalen Sprint mehr Zeit. Nachdem die Unternehmen neue Informationen vorgelegt hätten, gebe es von nun an drei Wochen lang Gelegenheit zu öffentlichen Stellungnahmen, teilte die Behörde mit. Dafür sei die insgesamt 180-tägige Frist zur Überprüfung der geplanten Fusion am 122. Tag ausgesetzt worden.
  • Tesla CEO Elon Musk muss Bloomberg zufolge um eine wichtige Sicherheitsfreigabe des Pentagons fürchten, weil er vor laufender Kamera an einem Joint zog. Das US-Justizministerium prüfe, ob dem Unternehmer der "Secret-Level"-Status wegen illegalen Drogengebrauchs aberkannt werde, berichtete der Finanzdienst. 

  • Der Fahrdienst-Vermittler Uber muss in den Niederlanden eine Geldbuße von rund 2,3 Mio. Euro bezahlen. Dem Unternehmen sei die Strafe für den illegalen Betrieb des Handy-Dienstes UberPop auferlegt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Uber habe die Strafe akzeptiert.
  • Der Online-Ticketvermarkter Eventbrite übertraf mit seinem Quartalsumsatz zwar die Erwartungen, wies aber zugleich mit 13 Mio. einen höher als erwarteten Nettoverlust aus. Daneben fiel der Umsatzausblick enttäuschend aus. Hintergrund ist die länger als geplant dauernde Integration von Ticketfly, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental will seinen Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil auf den oberen Führungsebenen im Konzern auf 25 Prozent steigen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Sein 2015 gesetztes Ziel von 16 Prozent bis 2020 sieht der Konzern bereits fast erfüllt. „25 Prozent bis 2025 - das ist das neue Ziel", erklärte Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey will Unternehmen dazu zwingen, Frauen in Vorstandspositionen zu befördern. Es brauche „angemessene Sanktionen, die nicht nur symbolischen Charakter haben. Von allein bewegt sich zu wenig", sagte Giffey. 81 Prozent der von der Frauenquote betroffenen Unternehmen machen keine Angaben oder haben gemeldet, dass sie keine Frauen im Vorstand haben. Giffey will nun Bußgelder einführen, falls Unternehmen keine Ziel festlegen oder unbegründet die Zielgröße „null" nennen.
  • Die Deutsche Bank und die Commerzbank sprechen wieder über eine mögliche Fusion. Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing und sein Kollege von der Commerzbank, Martin Zielke, seien seit einigen Tagen wieder in intensiven Gesprächen, berichtete das Magazin unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen in Frankfurt. Zuvor hätten sich die beiden Manager vom ihrem jeweiligen Vorstand und Aufsichtsrat das Mandat für diese Gespräche geben lassen. Über eine Fusion beider Banken wird seit Monaten spekuliert. Offiziell wollte Sewing von solchen Gedankenspielen nichts wissen. Auch Zielke hatte betont, die Commerzbank komme bei ihrem Konzernumbau voran und sei auf Kurs.
  • US-Investor Mark B. Spiegel bescheinigt Tesla wahrlich keine goldene Zukunft. CEO Elon Musk hätte immer wieder gelogen, sich auch finanziell in eine gefährliche Position begeben. Spiegel zweifelt daran, dass Tesla seine Prognosen einhalten kann. Musk hätte seine Anteile zudem hoch beliehen. Dies werde gefährlich, wenn die Aktien fallen. „Eines Tages wird das alles kollabieren“, sagte er dem Magazin „Focus“. „Je länger es noch geht, desto schlimmer wird der Absturz.“ Die Aktie sei extrem überbewertet. Die Autos hält der Investor sogar für unsicher. „Ich wundere mich, dass sie in Europa überhaupt eine Zulassung bekommen haben“. Spiegel ist seit Jahren als Tesla-Kritiker bekannt. Er hält seit 2013 Short-Positionen in großem Stil.
  • Die Marke BMW hat im Februar bei den Auslieferungen ein Minus von 4,7 Prozent auf gut 148.000 Fahrzeuge verzeichnet. Auf dem wichtigen Markt in China konnte sich BMW hingegen behaupten, hier legten die Verkäufe um 0,6 Prozent zu. „Wegen des Modellwechsels bei der BMW 3er Limousine startet dieses Jahr wie erwartet ein wenig verhaltener", sagte BMW-Vorstand Pieter Nota, zuständig für Vertrieb und Marke BMW laut Mitteilung.
  • BMW steigt laut „manager-magazin“ beim Fußball-Rekordmeister FC Bayern München ein. Der Münchener Autobauer und der Sportklub hätten sich geeinigt, spätestens ab 2025 eine strategische Partnerschaft einzugehen, berichtet das Wirtschaftsmagazin. „!Beide Seiten haben bereits im letzten Jahr eine Absichtserklärung unterschrieben", sagte FC-Bayern-Aufsichtsrat Edmund Stoiber dem Blatt. BMW wird in der Nachfolge von Audi den FC Bayern für zehn Jahre sponsern und Audis Beteiligung von 8,33 Prozent an der FC Bayern München AG übernehmen. Für Anteilskauf und Sponsoring über die gesamte Laufzeit zahlt BMW 800 Mio. Euro.
  • Airbus will die für den Bau des nun vor dem Ende stehenden Super-Fliegers A380 gewährten Staatskredite von Deutschland, Großbritannien und Frankreich offenbar nicht zurückzahlen. „Es ist Fakt, dass das eine Risikopartnerschaft ist, und die Darlehen basieren auf dem Versprechen der kreditgewährenden Regierungen, dass ihr Geld bei fehlendem Erfolg des Flugzeugs in Gefahr ist", sagte der scheidende Airbus-Chef Tom Enders der „Financial Times". Deutschland hatte Airbus Darlehen von 942 Mio. Euro gewährt, die erst zu rund einem Drittel zurückgezahlt wurden.
  • Für den Autozulieferer Continental ist einen Teilbörsengang seines mit dem Namen "Vitesco Technologies" versehenen Antriebsgeschäfts im zweiten Halbjahr weiterhin realistisch. Sollten die Marktbedingungen nicht stimmen, sei es kein Problem, das IPO zu verschieben, sagte Conti-Vorstandschef Elmar Degenhart.
  • In den Jahren bis 2023 will Volkswagen laut „Handelsblatt" zusätzlich 5.000 Stellen in der Verwaltung der Kernmarke VW abbauen. Das wären rund zehn Prozent der Stellen in dem Bereich. Der Einschnitt sei Teil eines Sparpakets, mit dem Vorstandschef Herbert Diess das Ergebnis um 5,9 Mrd. Euro verbessern wolle, hieß es unter Berufung auf Insider des Konzerns.

Konjunktur & Politik

  • Die Zahl der Baubeginne in den USA erhöhte sich im Januar im Vergleich zum Vormonat um 18,6 Prozent auf annualisiert 1,230 Mio., wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten eine Zunahme auf 1,180 Mio. erwartet. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent auf eine Jahresrate von 1,345 Mio. geklettert. Prognostiziert worden war ein Wert von 1,18 Mio.
  • Bei den Handelsgesprächen seiner Regierung mit China gibt es weiter unterschiedliche Positionen, die nach Einschätzung des amerikanischen Botschafters in Peking, Terry Branstad, weitere Gespräche notwendig machen. Bisher sei noch kein Termin für einen Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping festgelegt worden, sagte Branstad dem "Wall Street Journal".
  • Die US-Regierung strebt trotz des jüngsten Rückschlags eine Vereinbarung über die atomare Abrüstung Nordkoreas bis zum Ende der ersten Amtszeit von Präsident Trump 2020 an. Dies sei der Zeitplan, auf den man hinarbeite, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Außenministeriums. „Wir sind nicht so weit, wie wir sein wollten, aber wir machen Fortschritte.“
  • In den USA überprüft die Börsenaufsicht SEC die Handelsgebühren der Finanzplatzbetreiber. Nach Reuters-Informationen geht es um die Frage, ob große Wertpapierhändler auf Kosten der kleinen bevorzugt werden. Das aktuelle Preissystem sieht für die Wall-Street-Banken erhebliche Rabatte vor. Diese richten sich danach, wie viel Geschäft die Händler den Börsen bringen. Dies kann dazu führen, dass große Nutzer am Ende gratis handeln, während kleine Broker mitunter hohe Gebühren zahlen.
  • Im Februar sind in den USA kaum neue Stellen geschaffen worden. Außerhalb der Landwirtschaft lag der Beschäftigungsaufbau bei lediglich 20.000 Stellen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Analysten hatten mit 185.00 neuen Jobs gerechnet. Schwächer war der Beschäftigungsaufbau zuletzt im September 2017. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde um 12.000 nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote sank im Februar überraschend deutlich auf 3,8 Prozent. Im Januar hatte die Quote bei 4,0 Prozent gelegen. Analysten hatten einen Rückgang auf 3,9 Prozent erwartet. Die Stundenlöhne stiegen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Hier hatten Analysten einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet.
  • Der Automarkt in China ist im Februar deutlich eingebrochen. Der chinesische Branchenverband PCA wies einen Absatzrückgang um 18,5 Prozent auf rund 1,2 Mio. Fahrzeuge aus. Damit ergibt sich in den ersten beiden Monaten des Jahres ein Absatzminus von um rund zehn Prozent.
  • Der deutsche Maschinenbau hat einen schwachen Jahresauftakt verzeichnet. Die Bestellungen sanken im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat bereinigt um Preiserhöhungen um 9 Prozent, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Ein deutliches Minus von 11 Prozent gab es dabei bei den Aufträgen aus dem Ausland. Die Bestellungen aus dem Inland sanken um 5 Prozent. Der Maschinenbau spüre die konjunkturelle Abflachung, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
  • Die Bundesregierung unterstützt viele Reformvorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag erklärte. Deutschland unterstütze zum Beispiel eine stärker gemeinsam ausgerichtete Verteidigungspolitik und den stärkeren Fokus auf Innovationen als Grundlage für den Wohlstand, so Seibert. Auch sei Deutschland wie Frankreich zu Änderungen der EU-Verträge bereit, falls diese nötig seien. Kritik gab es von der AfD. „Je größer die Probleme in Frankreich werden, desto mehr gibt Macron den Weltstaatsmann. Statt immer neue Visionen für die EU zu entwerfen und anderen Staaten Vorschläge zu machen, sollte Herr Macron sich zunächst lieber um Frankreich kümmern", erklärte AfD-Parteichef Alexander Gauland.
  • Die chinesische Regierung hat sich hinter die Klage von Huawei gegen die USA gestellt. „Wir begrüßen es, dass Huawei juristische Mittel zur Verteidigung seiner Rechte einsetzet“, sagte Außenminister Wang Yi am Rande des Nationalen Volkskongresses in Peking. Den USA warf er politische Unterdrückung vor. Huawei hatte gestern Klage eingereicht. Sie richtet sich gegen ein Gesetz, das US-Regierungsbehörden den Erwerb von Huawei-Technologie untersagt.
  • Die französische Industrie hat ihre Gesamtproduktion zu Jahresbeginn deutlich gesteigert. Wie das Statistikamt Insee mitteilte, lag die Erzeugung im Januar um 1,3 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Das ist der deutlichste Anstieg seit knapp einem Jahr. Auch die italienische Industrie konnte ihre Gesamtherstellung im Januar merklich steigern. Wie das Statistikamt Istat mitteilte, lag die gesamte Produktion 1,7 Prozent über dem Vormonatsniveau. Das ist der stärkste Zuwachs seit vergangenen August.
  • Ifo-Präsident Clemens Fuest sieht die Geldpolitik der EZB an ihre Grenzen gekommen. „Die Reaktion der EZB auf die Abschwächung der Konjunktur in der Eurozone ist angemessen, vor allem die Ankündigung ausgedehnter Refinanzierungsoperationen für die Banken und das weitere Hinausschieben möglicher Zinserhöhungen“, lobt Fuest in einer aktuellen Einschätzung. Es zeige sich aber, dass die Geldpolitik ihr Pulver weitgehend verschossen habe. „Falls die Eurozone in eine Rezession schlittert, hat die EZB kaum noch Optionen, wirksam dagegenzuhalten“, kritisiert der ifo Präsident. EZB-Präsident Mario Draghi habe die Mitgliedstaaten erneut zu Strukturreformen und einer wachstumsfreundlicheren Struktur der Staatsausgaben aufgefordert. „Konsumtive Ausgaben senken, Investitionen steigern, keine Ausweitung der Staatsschulden in den bereits hoch verschuldeten Mitgliedstaaten. Die Politik sollte auf ihn hören.“
  • Der Auftragseingang im deutschen Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts im Januar saison- und kalenderbereinigt um 2,6 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg von 0,5 Prozent im Vormonatsvergleich gerechnet. Allerdings wurde der Auftragseingang im Dezember stark nach oben revidiert. Aufgrund von nachgemeldeten Großaufträgen ergibt sich für Dezember 2018 in korrigierter Rechnung ein Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber November 2018 (vorläufiger Wert: -1,6 %). Ohne Berücksichtigung der Großaufträge lag der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Januar 2019 saison- und kalenderbereinigt um 2,5 Prozent niedriger als im Vormonat.
  • Chinas Exporte sind im Februar überraschend stark zurückgegangen. Wie die Zollbehörde am Freitag mitteilte, brachen die Ausfuhren in US-Dollar berechnet um 20,7 Prozent ein. Die Importe verringerten sich um 5,2 Prozent. Experten hatten mit weitaus besseren Zahlen gerechnet. Die wegen des Handelsstreit besonders in Blick stehenden Ausfuhren in die USA sackten in den ersten beiden Monaten des Jahres in US-Dollar berechnet um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Die Importe aus den USA fielen im Januar und Februar sogar um 32,2 Prozent. Gleichwohl verkaufte China in den beiden Monaten 290 Mrd. US-Dollar mehr Waren auf den US-Markt als es von dort einführte.
  • In den USA denken Notenbanker über eine langsamere geldpolitische Gangart nach. „Der beste Weg, um die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt und bei der Inflation zu sichern, ist ein vorsichtiges Navigieren bei den Zinsen", sagte die US-Währungshüterin Lael Brainard am Donnerstag in einer Rede an der US-Universität Princeton. Zwar habe sich die Prognose der Wirtschaftsentwicklung grundsätzlich nicht geändert. Jedoch hätten Konjunkturrisiken zugenommen, während sich zugleich ein Rückgang der Ausgaben von Unternehmen und Verbrauchern abzeichne. Die Fed kommt am 19. und 20. März zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. Ann Markt wird in nächster Zeit nicht mit einer Zinserhöhung in den USA gerechnet, eher sogar noch mit einer Zinssenkung. Brainards Äußerungen lenken den Fokus nun ganz sachte in diese Richtung.
  • Japans Wirtschaft ist im vergangenen Quartal stärker gewachsen als zunächst ermittelt. Laut einer zweiten Schätzung der Regierung legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um annualisiert 1,9 Prozent zu. Der Zuwachs sei auf höhere Investitionen in Reaktion auf die Schäden vorangegangener Naturkatastrophen zurückzuführen. Eine erste Schätzung hatte für das Schlussvierteljahr 2018 noch ein BIP-Plus von 1,4 Prozent ergeben.
  • Mehrere SPD-Politiker haben ausgeschlossen, die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerin zu wählen, sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel noch vor Ende der Legislaturperiode abtreten. „Wenn Frau Merkel versuchen sollte, ihre Kanzlerschaft an Frau Kamp-Karrenbauer zu übergeben, gäbe es sofort Neuwahlen", sagte SPD-Politiker Johannes Kahrs, Chef des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, dem „Spiegel". Ähnlich äußerte sich, wenig überraschend, auch Kevin Kühnert, Juso-Vorsitzender und ein Vertreter des linken Parteiflügels. Ein Rücktritt Merkels wäre aus seiner Sicht „quasi die Aufkündigung der Geschäftsgrundlage dieser Regierung“. Deshalb könne die SPD bei einer Übertragung der Kanzlerschaft von Merkel an Kramp-Karrenbauer „definitiv nicht mitmachen“.
  • Im Dezember waren die Umsätze im Bauhauptgewerbe um 5,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Zugleich waren im Dezember im Bauhauptgewerbe 2,9 Prozent mehr Beschäftige tätig als im Vorjahresmonat.
  • Der ehemalige Wahlkampfleiter von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, ist wegen Banken- und Steuerbetrugs zu einer Haftstrafe von 47 Monaten verurteilt worden. Manafort soll Millionenbeträge, die er als Berater der früheren pro-russischen Regierung der Ukraine verdient hatte, vor US-Behörden versteckt haben.
Termin des Tages: 14:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Februar

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