Kommentar
09:29 Uhr, 18.01.2008

Aufräumen im Zertifikate-Dschungel: Monatsmagazine bieten Transparenz und praktischen Anlegernutzen!

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

mein Name ist Armin Geier, ich bin neu bei Godmode-Trader.de und hier zuständig für den Aufbau der Zertifikate-Startseite. Schon seit Anfang des Zertifikate-Marktes in Deutschland habe ich mich intensiv mit dem Zertifikate-Markt beschäftigt und möchte dieses Wissen in regelmäßigen Kommentaren an dieser Stelle weiter geben. Gerade die zahlreichen Innovationen der Emittenten baten in den letzten Jahren neue Möglichkeiten, bergen aber auch Gefahren für den Anleger, der manch komplexe Konstruktionen einfach nicht mehr versteht. Neben den regelmäßigen Kommentaren an dieser Stelle biete ich daher auf der Zertifikate-Webseite auf http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview die Möglichkeit, dass Sie, wehrte Leser, mir Fragen zu Zertifikaten stellen können. Gehen Sie einfach auf die Webseite und stellen Sie Ihre Frage, in dem sie unter "Zertifikate - Sie fragen - wir antworten" auf Eigene Frage zusenden klicken. Ich beantworte die Frage dann sobald wie möglich - die Antwort wird dann umgehend auf der Zertifikate-Startseite veröffentlicht. Soweit, sogut, im heutigen Kommentar soll es zunächst aber um Monatsmagazine der Emittenten und dabei um ein ganz spezielles gehen, nämlich um ein Zertifikate-Jahrbuch.

Gerade der Zertifikatemarkt zeichnet sich durch seine besondere Flexibilität und Schnelligkeit aus. So bleibt dem Investor wie dem Berater während des Jahres nur wenig Zeit, um einmal zu verweilen, geschweige denn auf das Heer an neuen Produkten, Strukturen oder Regelungen zurückzublicken. Eine gewisse Hilfe bieten da mittlerweile die von zahlreichen Emittenten versandten Produktbroschüren, die jeweils im Monatsrhythmus interessierte Anleger über das Marktgeschehen informieren. Wie umfangreich das Produktangebot mittlerweile geworden ist, lässt sich allein schon an der mehrfachen Dicke der den Monatsmagazinen beigefügten Produktkataloge erkennen, die bei einigen Bankhäusern allein wegen ihres Gewichts bereits extra bestellt oder am besten gleich online abgerufen werden können. Aber auch der Trading-Orientierte muss inzwischen bei vielen Anbietern nicht mehr in die Röhre schauen, wird er doch täglich bereits früh morgens noch vor Handelsbeginn mit den aktuellsten Meldungen per Mail versorgt. So gehören Newsletter wie der in Zusammenarbeit mit Godmode-Trader.de erstellte DAX-, Aktien- oder neuerdings auch der Öl-Daily von BNP Paribas schon fast zum gelungenen Börsenfrühstück, zumindest wenn die Märkte die eigenen Erwartungen erfüllen.

Einen gänzlich anderen Weg in Sachen Informationskultur beschreitet indes die HypoVereinsbank, die bei ihrem kürzlich zum zweiten Mal erschienenen Z.perspektiven-Jahrbuch zum Thema strukturierte Anlageprodukte einen direkten Aktualitätsbezug gar nicht erst anstrebt, dazu dient ja schon das monatlich aufgelegte z.plus-Magazin. Auf ziemlich genau 100 Seiten wird dem Leser hier die Gelegenheit gegeben, fernab des täglichen Geschäfts sämtliche Aspekte des zurückliegenden Zertifikate-Jahres aus Sicht des Emittenten noch einmal auf sich wirken zu lassen. Eine durchaus spannende Lektüre, wenn man nur bedenkt, welche zum Teil auch unliebsamen Überraschungen das Jahr 2007 dem Zertifikate-Anleger bereitete. So wird einleitend im Rahmen einer kleinen Typologie versucht, den idealen auf strukturierte Produkte spezialisierten Investor zu charakterisieren. Die Wahl fällt dabei auf den sogenannten „Konservativen Optimisten“, der ausgehend von einem „neubürgerlichen“, keinesfalls aber spießigen Selbstverständnis - wie sich im Laufe des Buches noch zeigt– besonderen Wert auf Familie, Heim- und Garten legt und gerne auch mal Kochlöffel und Schlagbohrmaschine schwingt.

Ganz im hauseigenen „Z“-Stil verfasst, führt das Jahrbuch den Anleger in übersichtlicher Weise nacheinander durch die Bereiche Z.Markt, Z.Strategie, Z.Produkte und Z.Hintergrund. Im ersten Teil werden noch einmal die Entwicklungsgeschichte und die Hintergründe, sowie der Status Quo des Derivate-Marktes mit seinen mittlerweile rund 260.000 Einzelprodukten, davon allein 128.000 Anlage-Zertifikaten, beleuchtet.

Als Übergang zum strategischen Teil werden zuerst einmal Fragen nach geeigneten Börsenindikatoren und den richtigen Produkten für die jeweiligen Marktphasen aufgeworfen. Es folgt der eigentliche Produktteil, der die wesentlichen Zertifikate-Typen eingehend thematisiert, darunter die Express-Papiere, die sich egal ob Alpha, Best-In oder Reverse aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzgebiete zu wahren Börsenlieblingen entwickelt haben.

Der vierte Teil des Jahresrückblicks ist besonders informativ, erlaubt er doch dem Leser den Blick auf diverse Teilaspekte des Zertifikate-Business, wobei Jeder den gerade für sich passenden Themenbereich auswählen kann. So bekommt der an Strukturen Interessierte gleich einmal einen ersten, wenn auch nur kurzen Eindruck von der Produkterstellung. Finanzberater können mit dem auf den Internetseiten der HVB verwendeten fünfstufigen „Risikotacho“, der das Value-at-Risk-Konzept visualisiert und hier noch mal ausführlich erklärt.

Dass der Zertifikate-Markt doch nicht ganz so unreglementiert ist, wie gemeinhin angenommen wird, zeigen die Ausführungen zu den verschiedenen Prospektanforderungen, den Bestimmungen zum Börsenhandel, sowie der neuen EU-Finanzmarktrichtlinie, die europaweit für mehr Anlegerschutz sorgen soll.

Das HVB-Jahrbuch ist sicherlich schon allein von seiner Aufmachung her mehr als ein mit diversen Jahresrück- und –ausblicken aufgetuntes Monatsmagazin herkömmlichen Zuschnitts und bereichert damit sicherlich das auch jetzt schon sehr umfassende Informationsangebot vieler Emissionshäuser.

Ihr Armin Geier
Zertifikate-Spezialist Godmode-Trader.de

Besuchen Sie meine Seite auf http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten