Auf und Ab nach Fed-Entscheid – Die Börse bekommt noch keinen Freifahrtschein
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Die von einigen Anlegern herbeigesehnte Absolution der US-Notenbank über ein Ende des laufenden Zinserhöhungszyklus ist gestern ausgeblieben. Der Fed ist es stattdessen gelungen, die zwei Baustellen Inflation und Bankenkrise auseinanderzuhalten und klarzustellen, dass für beide Probleme unterschiedliche Lösungen hermüssen.
Powell hat klargestellt, dass die Bankenkrise nicht automatisch ein Einknicken in der Inflationsbekämpfung bedeutet. Der Arbeitsmarkt in den USA ist so stark und das Wachstum so robust, das eigentlich noch ein oder zwei kleine Zinsschritte der Fed kommen könnten. Momentan preist der Markt gerade mal noch einen ein und könnte sich damit ein wenig zu sehr in einer Sicherheit wähnen, die es angesichts zu hoher Inflationsraten aber nicht gibt.
Auch die Europäische Zentralbank kann und wird in Zukunft an ihren Zinserhöhungen festhalten. Die Notenbanken können schnell wieder in die Spur zurückfinden und weitere Zinsanhebungen durchziehen, wenn die Inflation nicht nachlässt. Das Damoklesschwert steigender Zinsen dürfte damit noch so lange über dem Aktienmarkt schweben, bis die Inflation wieder dort gelandet ist, wo sie die Fed haben will: bei zwei und nicht bei 5,5 Prozent in der aktuellen Kernrate.
Zur Bankenkrise gab es gestern unterschiedliche Einschätzungen der aktuellen Lage. Erst bezeichnete Fed-Chef Powell die Einlagen bei den Banken als sicher, wenig später kündigte Finanzministerin Yellen an, die Einlagensicherung nicht bedeutsam ausweiten zu wollen. Die größte Angst der Investoren bleibt ein weiterer Bank Run. Die Fed hat gestern so getan, als ob sie im Dunkeln tappe und meinte, es sei zu früh, um die Situation der Banken abschließend einschätzen zu können. Mit dieser Strategie hat sie wohl den Versuch unternommen, weitere Fragen der Journalisten für den Moment abzuwiegeln.
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