Kommentar
16:56 Uhr, 04.03.2025

Auf Rally folgt Ausverkauf – Angst vor Handelskrieg kostet DAX 1.000 Punkte am Stück

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  • DAX
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Die Schlagzeilen rund um einen sich anbahnenden globalen Handelskrieg sind heute zu laut geworden, als dass man sie auf dem erfolgsverwöhnten Frankfurter Börsenparkett noch länger ignorieren konnte. Da die DAX-Unternehmen fast zwei Drittel ihrer Umsätze außerhalb der USA generieren und zyklische Sektoren wie Automobile und Industrie stark vertreten sind, ist der Index stark abhängig vom Welthandel und damit auch von den Verwerfungen, sollte es zu einem weltweiten Handelskrieg kommen.

Die Warnung von Continental vor einem mauen, von schwacher inländischer Autonachfrage und handelspolitischen Spannungen geprägten Jahr 2025 brachte die Probleme heute direkt vor die eigene Haustür. Der DAX verliert über drei Prozent und binnen 24 Stunden fast 1.000 Punkte von seinem Allzeithoch.

Ob jetzt andere Themen wie Künstliche Intelligenz, Preissetzungsmacht, eine wirtschaftsfreundlichere Regierung und Rheinmetall den Index vor einer größeren Korrektur schützen werden, bleibt abzuwarten. Jedenfalls kommen die handelspolitischen Einschläge immer näher und sind kaum noch zu überhören. Dabei hat Trump noch gar keine direkten Strafzölle gegen Deutschland oder die Europäische Union verabschiedet.

Auch die schlechte Stimmung an der Wall Street ist nachvollziehbar. Mehrere Indikatoren deuten ein schwächeres Wachstum der US-Wirtschaft an, und gerade jetzt treten die Strafzölle ausgerechnet gegen die wichtigsten Handelspartner der USA in Kraft. Einzelne Stimmen innerhalb der US-Notenbank Fed betonen öffentlich, dass Handelsstörungen nicht nur direkt zu höheren Importpreisen führen, sondern auch indirekt die Produktionskosten erhöhen, was langfristig das Wirtschaftswachstum dämpfen kann.

Der Ausverkauf in New York beschleunigt sich auch deshalb, da es nicht mehr wie erhofft in letzter Minute vor Inkrafttreten der Strafzölle zu irgendeiner Art von Zwischenlösung gekommen ist. Internationale Investoren suchen mittlerweile vermehrt Anlagechancen außerhalb der USA.

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