Kommentar
15:02 Uhr, 08.11.2004

Auf einen schwächeren Dollar einstellen

Die laufende Woche dürfte sich nach den positiven Vorzeichen der vergangenen Tage freundlich entwickeln. Der hohe Ölpreis als Belastungsfaktor verliert zunehmend an Bedeutung. Seit den Höchstständen am 25. Oktober hat der West Texas Intermediate um bis zu 17% eingebüßt. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob es sich hierbei nur um eine kurzfristige technische Reaktion oder um eine nachhaltige Trendwende handelt. Die Gründe für ein erneutes Erreichen alter Höchststände scheinen aus heutiger Sicht nicht gegeben. Weitere positive Impulse kommen von den guten Arbeitsmarktzahlen aus Amerika. Die "Politik Bush" scheint sich langsam zu einer wahren "Jobmaschine" zu entwickeln. "Der stetig steigende Euro könnte allerdings die Gewinnerwartungen exportabhängiger Unternehmen belasten", sagt ADIG-Experte Christoph Berger. Am Freitag erreichte die Gemeinschaftswährung ein Rekordhoch bei 1,2950 Dollar. "Mittelfristig werden sich die Unternehmen auf einen schwächeren Dollar einstellen müssen", so Berger.

In den USA wird am Mittwoch die Handelsbilanz für September veröffentlicht. Volkswirte erwarten ein Defizit von 54 Milliarden Dollar, was einem Fehlbetrag in Höhe des Vormonates entspräche. Am Freitag werden schließlich noch die Einzelhandelsumsätze für Oktober verkündet. Die Quartalssaison in Amerika neigt sich nun spürbar dem Ende. In der kommenden Woche berichten noch Cisco Systems am Dienstag, Cable & Wireless am Mittwoch und Dell am Donnerstag.

In Deutschland wird am Dienstag der ZEW-Indikator für den Monat November veröffentlicht. Analysten gehen von einem Wert um 30 Punkte aus. Am Ende der Woche werden BIP-Schätzungen für das dritte Quartal bekannt gegeben. Bei den Unternehmensdaten liegt der Fokus insbesondere auf dem deutschen Aktienmarkt. Es berichten in der kommenden Woche die Hälfte aller im Dax enthaltenen Unternehmen. Den Auftakt machen British Airways, die Deutsche Börse, der Haushaltswarenkonzern Henkel sowie der Rückversicherer Münchner Rück. Am Dienstag werden sowohl die Quartalsberichte von RWE und Société Général als auch die Zahlen der Commerzbank veröffentlicht. Zur Wochenmitte hin erwarten Analysten die Quartalsergebnisse von Fraport, Beiersdorf und ProSiebenSat.1. "Insgesamt sind die Vorzeichen für weiter ansteigende Aktienkurse eher günstig", sagt Aktienexperte Berger. Am Donnerstag wird eine wahre Flut an europäischen Unternehmensberichten über die "News-Ticker" an den Markt gelangen. Aegon, AWD, BASF, Deutsche Lufthansa, Hannover Rückversicherung, HSBC Trinkaus & Burkhardt, Linde, Siemens und TUI, um nur die großen zu nennen. Zum Wochenende hin könnte der Finanzriese Allianz für Bewegung an den Märkten sorgen.

In Japan wird das Verbrauchervertrauen am Mittwoch und das BIP am Freitag der Öffentlichkeit präsentiert.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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