Kommentar
22:15 Uhr, 01.10.2020

ISM-Index für US-Industrie fällt überraschend zurück - Nikola um Schadensbegrenzung bemüht

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Einkommen der US-Haushalte sinkt im August
  • USA: Erneut Hunderttausende neue Arbeitslose
  • Brexit-Streit: EU-Kommission leitet Verfahren gegen UK ein
  • Markit: Stärkstes Wachstum der Industrie seit Jahren
  • Auf Deutschland rollt eine riesige Insolvenzwelle zu
  • Trump erklärt sich nach TV-Debatte zum Sieger
  • Südkorea: Erster Exportanstieg seit sieben Monaten
  • Bayer verschärft Sparkurs

DAX & Wall Street

  • Ein deutlicher Kursrutsch bei den Bayer-Aktien hat am Donnerstag den DAX belastet. Das Börsenbarometer beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,23 Prozent auf 12.730,77 Punkte, während die Kurse an der Wall Street zulegen konnten. Bayer hat gestern nach Börsenschluss eine Hiobsbotschaft verbreitet. Wegen der Corona-Pandemie laufen vor allem in der Agrarbranche die Geschäfte nicht mehr so rund. 2021 soll deshalb der Umsatz stagnieren. Beim Gewinn ist mit einem Rückgang zu rechnen. Bayer will nun noch mehr sparen. Die Aktien verloren ganze 13 Prozent. Es gab aber auch einen strahlenden Gewinner im DAX: den Chiphersteller Infineon. Der französisch-italienische Konkurrent STMicroelectronics hat nach starken Quartalszahlen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Viele Anleger sind nun davon überzeugt, dass es auch bei Infineon gut laufen muss.
  • Der S&P 500 konnte am Donnerstag 0,5 Prozent hinzugewinnen, wobei starke Tech-Titel die Schwäche bei zyklischen Aktien überkompensieren konnten. Der Optimismus bezüglich einem Stimulus-Deal nahm im Verlaufe des Handels ab und trieb Investoren in vermeintliche Sicherheiten wie die Amazon-Aktie, die zudem von einer Kursziel-Anhebung auf 4.500 Dollar durch Pivotal Research profitieren konnte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der Aufsichtsrat des unter Betrugsvorwürfen geratenen Leasinganbieters Grenke hat Jens Rönnberg interimistisch zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Jens Rönnberg ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer und seit November 2019 Mitglied des Aufsichtsrats, wie Grenke mitteilte. Er übernimmt das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden von Wolfgang Grenke, dessen Aufsichtsratsmandat seit dem 21. September 2020 ruht. Ein britischer Shortseller hatte zuvor Betrugsvorwürfe gegen das Unternehmen erhoben, die gegenwärtig von der Finanzaufsicht BaFin geprüft werden.
  • Die Aktie des US-Elektrofahrzeugherstellers Nikola Motor Company kann auch am Donnerstag weiter stark zulegen. Nach den massiven Vorwürfen gegen das Unternehmen ist Schadensbegrenzung angesagt: Der US-Elektrofahrzeughersteller hat angekündigt, Prototypen des Sattelschleppers Tre in Kürze fertigzustellen, offensichtlich, um die Betrugsvorwürfe zu entkräften. Fünf Nikola Tre sollen in den kommenden Wochen „im Wesentlichen fertiggestellt" sein, so Nikola. Derweil stellt der US-Autokonzern General Motors (GM) die angekündigte Beteiligung an Nikola nochmals zur Disposition. GM wollte elf Prozent an Nikola übernehmen: GM wollte dafür die Brennstoffzellen für die Sattelschlepper von Nikola liefern und den Pickup Nikola-Badger fertigen. Das Geschäft sollte in dieser Woche abgeschlossen werden, doch GM hält Nikola an der langen Leine. Das Geschäft wurde nicht wie beabsichtigt in dieser Woche abgeschlossen. Weitere Details wurden bisher nicht bekannt.
  • Das Amtsgericht München hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wirecard Retail Services GmbH (WDRS) eröffnet. Das Unternehmen musste im Zuge der Insolvenz der Wirecard AG am 8. Juli Insolvenzantrag stellen. Der Geschäftsbetrieb bei der Gesellschaf geht aber weiter, wie der Insolvenzverwalter mitteilte.
  • Google hat zusammen mit 20 Medienhäusern aus Deutschland ein Nachrichtenangebot mit Inhalten gestartet, für die der US-Konzern erstmals Lizenzgebühren bezahlt. Für Angebote in dem „Google News Showcase" werde man in den ersten drei Jahren weltweit mehr als eine Mrd. Dollar auszahlen, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an.
  • Der Getränkehersteller PepsiCo wagt nach wieder besser laufenden Geschäften im dritten Quartal wieder einen Ausblick für 2020. Demnach rechnet der Konzern nun mit einem Umsatzwachstum von rund 4 Prozent und einem bereinigten Gewinn je Aktie von rund 5,50 Dollar.
  • Der "Playboy"-Konzern will an die Börse zurück. Das Unternehmen soll unter dem Tickerkürzel "PLBY" an die New Yorker Nasdaq gebracht werden, wie die Eigentümer am Donnerstag mitteilten. Geschehen soll dies durch den Zusammenschluss mit einer bereits börsennotierten Zweckgesellschaft, die nach der Fusion umbenannt wird. "Playboy" wird bei dem Deal mit 415 Mio. Dollar bewertet.
  • Boeing kommt im Wiederzulassungs-Prozess des Krisenjets 737 Max voran. Am Mittwoch hat der Chef der US-Luftfahrtbehörde FAA einen Testflug absolviert. "Wir sind auf der Zielgeraden", sagte Steve Dickson, bei einer Pressekonferenz nach der Landung. Als Pilot sei es wichtig für ihn, sich selbst von der Sicherheit der Maschine zu überzeugen. Die Wiederzulassung sei jedoch noch nicht abgeschlossen und es könnten noch einige Schritte nötig seien, bevor die 737 Max wieder in Betrieb genommen werden könne.
  • Die stark von der Corona-Pandemie getroffene US-Fluglinie American Airlines beginnt mit der Zwangsbeurlaubung von 19.000 Mitarbeitern. Das ging am Mittwoch aus einem Schreiben von CEO Doug Parker hervor. In der Erklärung wird auf Washington und die stockenden Verhandlungen des Weißen Hauses und Vertretern des US-Repräsentantenhauses und -Senats verwiesen, die sich bislang nicht auf ein weiteres Hilfspaket im Zuge der Corona-Krise einigen konnten.
  • Google kündigte am Mittwoch in einem Online-Event den die fünfte Mobilfunkgeneration 5G für das neue Smartphone Pixel 5 sowie eine Neuauflage des Pixel 4a an. Google setzt beim Pixel 5 in diesem Jahr nicht auf den Chip von Qualcomm, sondern verwendet den Snapdragon 765G, der über ein integriertes 5G-Modem verfügt. Auf dem Event präsentierte Google außerdem einen neuen Chromecast mit Google TV.
  • Der E-Autobauer Tesla hat wie angekündigt die Einstiegspreise für das Model 3 in China gesenkt. Der neue Preis beträgt nun 249.900 Yuan, umgerechnet 36.805 Dollar und damit 8 % weniger als der bisherige Preis. Die neuen Preise beinhalten staatliche Subventionen und sind mit einer günstigeren Batterie aus chinesischer Fertigung ausgestattet.
  • Der US-Biotechkonzern Moderna wird vor der Präsidentsschaftswahl Anfang November keinen Antrag mehr auf eine Sonderzulassung für seinen Corona-Impfstoff einreichen können, wie die "Financial Times" berichtet. Die Zeitung zitiert CEO Stephane Bancel mit der Aussage, zu einer umfassenden Zulassung für alle Teile der US-Bevölkerung werde es wohl erst im kommenden Frühjahr kommen.
  • Nestlé erhöht seine Tiernahrungs-Produktion in den USA. In Eden, North Carolina, errichtet die Tierfutter-Marke Purina für rund 450 Mio. Dollar auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei eine Fabrik für hochwertige Tiernahrung. Mit dem Werk, das 2022 in Betrieb gehen und im Endausbau mehr als 300 Beschäftigte haben soll, erhöht sich die Zahl der Purina-Produktionsstätten in den USA auf 22.
  • Der geplante Börsenrückzug von Rocket Internet nimmt Form an. Die Beteiligungsgesellschaft startete am Morgen ihr Angebot an die Aktionäre, ihnen die Rocket-Aktien zum Preis von jeweils 18,57 Euro abzukaufen. Die Anteilseigner können ihre Papiere noch bis zum 30. Oktober andienen, wie Rocket Internet mitteilte.
  • Angesichts der negativen Folgen der Corona-Krise will der schwedische Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) sein Filialnetz verkleinern. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Geschäfte unter dem Strich um rund 250 reduziert werden.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will nach Angaben von Mittwochabend ab 2024 zusätzlich mehr als 1,5 Mrd. Euro pro Jahr an Kosten einsparen. Dies sei nötig, um in einem herausfordernden Marktumfeld bestehen zu können. Die Einsparungen sollten zusätzlich zu den jährlichen Ergebnisbeiträgen ab 2022 in Höhe von 2,6 Mrd. Euro erreicht werden, die im November 2018 angekündigt worden waren. Das Geld sei für weitere Investitionen in Innovation und profitable Wachstumschancen sowie zum Schuldenabbau vorgesehen. Auch ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen sei möglich, hieß es. Für 2021 erwartet der Konzern einen Umsatz auf dem Niveau von 2020. Beim währungsbereinigten Ergebnis pro Aktie rechnet der Konzern mit einem Rückgang.
  • Der Halbleiterhersteller STMicroelectronics erhöht erneut seinen Ausblick auf das Gesamtjahr. Demnach rechnet der Konzern für 2020 nun mit einem Umsatz von mehr als 9,65 Mrd. Dollar. Bislang wurden 9,25 bis 9,65 Mrd. Dollar angepeilt. Im vergangenen dritten Quartal per 26. September erzielte das Unternehmen Erlöse in Höhe von 2,67 Mrd. Dollar und damit rund 28 Prozent mehr als im Vorquartal. Damit lag der Konzern eigenen Angaben zufolge um 6,9 Prozentpunkte über dem oberen Ende seiner ursprünglich erwarteten Spanne.
  • Für den Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing kommt eine Fusion mit einem Wettbewerber nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters frühestens im Jahr 2022 in Frage. Sewing habe bei einer Strategie-Sitzung des Aufsichtsrats in den vergangenen Tagen erklärt, eine Großfusion sei vor dem übernächsten Jahr kein Thema für die Bank, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur. Im kommenden Jahr werde die Deutsche Bank noch mit ihrem Umbau beschäftigt. Das Geldhaus wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
  • Der kriselnde britische Triebwerksbauer Rolls-Royce will sich am Kapitalmarkt neue Mittel in HÖhe von 5 Mrd. Pfund beschaffen - über die Ausgabe von Aktien und Anleihen. Die Emission neuer Anteile soll rund zwei Mrd. Pfund bringen, wie Rolls-Royce am Donnerstag mitteilte. Über die Platzierung einer Anleihe soll eine Mrd. Pfund reinkommen. Zudem will sich das Unternehmen neue Kredite über zwei Mrd. Pfund sichern. Das Unternehmen ist wie die gesamte Luftfahrtbranche stark von der Corona-Pandemie getroffen.
  • Nach einer bundesweiten Corona-Klagewelle gegen zahlungsunwillige Versicherungen hat können Kläger einen ersten Erfolg vermelden. Das Münchner Landgericht hat erstmals einem klagenden Gastwirt die geforderte Millionensumme zugesprochen. Laut Urteil muss die beklagte Versicherungskammer Bayern die Kosten der coronabedingten Betriebsschließung an den Pächter des Münchner Augustinerkellers in Höhe von 1,014 Mio. Euro zahlen. „Wir werden uns nach Vorliegen der schriftlichen Urteilsgründe sorgfältig mit diesen auseinandersetzen und die Möglichkeiten der Berufung nutzen", teilte die unterlegene Versicherungskammer mit.
  • Der Kraftwerksbetreiber Steag will voraussichtlich fast 30 Prozent seiner 3.500 Arbeitsplätze in Deutschland ersatzlos streichen. Der Stellenabbau soll die Kraftwerksstandorte im Ruhrgebiet und Saarland, die damit im direkten Zusammenhang stehenden Aktivitäten, die Verwaltungsbereiche sowie die übrigen operativen Geschäfte in Deutschland, betreffen. „Wir streben einen möglichst fairen und sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau an", sagte Andreas Reichel, Mitglied der Geschäftsführung, laut einer Mitteilung. Allerdings stünden dafür aufgrund der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens begrenztere finanzielle Mittel zur Verfügung als in der Vergangenheit.
  • Das Biotechunternehmen Morphosys verliert seinen Finanzchef. Jens Holstein verlässt das Unternehmen vorzeitig zum Jahresende, wie die Firma am Mittwochabend mitteilte. Ursprünglich sollte Holsteins Amtszeit bis 2023 dauern. Der Manager erklärte, es sei an der Zeit, sich neuen Herausforderungen zu widmen.

Konjunktur & Politik

  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex, der die Geschäftstätigkeit in der US-Industrie anzeigt, hat sich im September unerwartet verschlechtert. Der Indikator ermäßigte sich um 0,6 Punkte auf 55,4 Zähler, wie das Institute for Supply Management mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Anstieg auf 56,0 Punkte erwartet. Zuvor war der ISM-PMI viere Monat in Folge gestiegen.
  • Britische Finanzunternehmen haben wegen des Brexit einer Studie zufolge schon mehr als 7500 Stellen in die Europäische Union verlagert. Zahlreiche Unternehmen planten zudem die Verschiebung von Vermögenswerten, teilte die Wirtschaftsberatung EY am Donnerstag mit. Ihren Angaben zufolge sind es 24 Unternehmen.
  • In den USA sind die Bauausgaben im August im Monatsvergleich um 1,4 Prozent und damit deutlich stärker als erwartet gestiegen, teilte das US-Handelsministerium mit. Analysten hatten im Schnitt einen halb so starken Zuwachs erwartet.
  • EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sieht die Beziehungen zur Türkei am Scheideweg. Entweder eskaliere die Lage, oder die Spannungen nehmen ab. Für beide Fälle habe die EU die nötigen Instrumente zur Hand.
  • Die US-Konsumausgaben sind im August im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent gestiegen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet. Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Rückgang von 2,7 Prozent. Die Einkommen sanken zum Teil aufgrund eines Rückgangs der staatlichen Hilfen für arbeitslose Arbeitnehmer. Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß PCE stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 1,4 Prozent.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 26. September um 36.000 auf 837.000 abgenommen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 850.000 erwartet. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 873.000 von ursprünglich 870.000. 

  • Das aggressive Auftreten Donald Trumps und seine Weigerung, die Ideologie einer „weißen Vorherrschaft“ zu verurteilen, haben innerhalb der Republikanischen Partei zu Ärger geführt. Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, und weitere Senatoren kritisierten entsprechende Äußerungen Trumps in der Fernsehdebatte zur Präsidentschaftswahl.
  • 
Die US-Notenbank Fed hält angesichts der ungewissen Aussichten wegen der Corona-Pandemie an weitreichenden Auflagen zur Schonung der Kapitalausstattung der Geschäftsbanken im Land fest, wie sie mitteilte. Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen bleiben für die größten Banken auch im vierten Quartal untersagt.
  • Die USA, Russland und Frankreich haben in einer gemeinsamen Erklärung die Gewalt in der Konfliktregion Berg-Karabach verurteilt. Die EU formuliert derzeit noch eine abschließende Erklärung, wie aus einem Entwurf hervorgeht wird sie sich jedoch Washington, Moskau und Paris anschließen.
  • In der Eurozone hat die Arbeitslosenquote im August den höchsten Stand seit Juli 2018 erreicht. Die Quote habe um 0,1 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Außerdem wurde die Quote für Juli nach oben revidiert, von zuvor 7,9 Prozent auf 8,0 Prozent.
  • In der Eurozone sind die Erzeugerpreise im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, um 0,1 Prozent.
  • Das Wachstum des Eurozone-Industriesektors hat sich im September zum dritten Mal hintereinander beschleunigt. Dies signalisiert der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanagerindex, der gegenüber August um zwei Punkte auf 53,7 Zähler gestiegen ist und so den höchsten Wert seit über zwei Jahren erreicht hat. Die Vorabschätzung wurde damit bestätigt. Sämtliche erfassten Industriebereiche vermeldeten Wachstum, allen voran der Investitionsgüterbereich. Doch auch im Konsum- und Vorleistungsgüterbereich ging es im September aufwärts. Deutschland war diesmal Spitzenreiter, hier liefen die Geschäfte so gut wie seit 26 Monaten nicht mehr. Ohne Deutschland, das für rund 50 Prozent des Wachstums verantwortlich war, wäre die Erholung allerdings weitaus schwächer ausgefallen. Markit-Chefökonom Williamson: „Infolge der anziehenden Nachfrage wiesen auch die Auftragsbücher und das Exportneugeschäft höhere Zuwächse aus als zuletzt. Außerdem schwächte sich der Beschäftigungsrückgang abermals ab, was vor allem am positivsten Geschäftsausblick seit Beginn der globalen Handelskonflikte Anfang 2018 lag“.
  • Die EU-Kommission hat im Konflikt um das britische Binnenmarktgesetz ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Großbritannien eröffnet. „Dieses Gesetz stellt in sich einen Bruch mit der Verpflichtung zur loyalen Zusammenarbeit dar, die im Rückzugsabkommen festgelegt worden ist“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Wenn das Gesetz in seiner derzeitigen Form beschlossen werde, stehe „es in vollem Widerspruch zum Protokoll über Irland und Nordirland“. Die Kommission hatte London ein Ultimatum bis Ende September gesetzt, um die umstrittenen Passagen beiseite zu legen. Doch ins London wurde das Gesetz am Dienstagabend vom Unterhaus stattdessen angenommen; es wird nun im Oberhaus behandelt. Die britische Regierung hat nun einen Monat Zeit, auf den Schritt Brüssels zu reagieren.
  • Nach dem erbittert geführten TV-Duell mit seinem Herausforderer Joe Biden hat sich US-Präsident Donald Trump zum Sieger der Debatte erklärt. „Wir haben die Debatte nach jedem Massstab mühelos gewonnen", sagte der Republikaner am Mittwoch. Mit Blick auf Biden sagte Trump: „Ich denke, dass er sehr schwach war. Er sah schwach aus, er jammerte." Trump betonte, er habe „ungefähr sechs“ Umfragen gesehen, die ihn als Sieger bei der Debatte gesehen hätten.
  • Die Firmen- und Privatinsolvenzen sind in Deutschland trotz der Rezession aufgrund der Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten des Jahres auf ein historisches Tief gesunken. Bis Ende September haben knapp 12.200 Unternehmen eine Insolvenz angemeldet und damit 14,7 Prozent weniger als noch im letzten Jahr, wie die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel mitteilte. Ein Grund dafür sei, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen seit dem 1. März ausgesetzt sei. „Die wirtschaftlichen Probleme vieler Unternehmen durch die Corona-Krise zeigen sich bislang nicht in einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen", stellte Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein mit Blick auf die Zahlen der ersten neun Monate 2020 fest. „Die Hilfszahlungen verschleiern derzeit aber die wahre finanzielle Struktur einiger Unternehmen. Derzeit haben über 300.000 Unternehmen in Deutschland finanzielle Probleme." Ab dem 1. Oktober sei in Deutschland deshalb mit einem Anstieg der Firmeninsolvenzen zu rechnen, denn ab diesem Stichtag gelte für zahlungsunfähige Unternehmen wieder die Insolvenzantragspflicht. Die Insolvenzwelle werde „noch weit ins Jahr 2021 hineinreichen", prognostizierte Crifbürgel. Für das Gesamtjahr 2020 rechnet Crifbürgel mit bis zu 18.000 Firmenpleiten in Deutschland. Besonders gefährdet seien Unternehmen aus den Branchen Gastronomie, Touristik, Entertainment sowie Messebauer.
  • Die Ertragssituation der deutschen Industrie verbessert sich nur langsam. Das hat die neueste Konjunkturumfrage des ifo Instituts ergeben. Im September zeigte der Indikator minus 32 Punkte. Er hat sich nach minus 43 im Mai nur leicht verbessert. „Die Coronakrise schlägt immer noch direkt durch auf die Erträge der Industriefirmen“, sagt ifo-Experte Simon Litsche. Schon vor Corona war der Indikator während der Industrie-Rezession gesunken, im September 2019 auf minus 7 Punkte, nach plus 1 Punkt im Mai 2019. Jeweils im Mai und September befragt das ifo Institut in seiner monatlichen Konjunkturumfrage die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe nach ihrer derzeitigen Ertragssituation. Der Saldo wird aus den Meldungen „gut“ und „schlecht“ gebildet.
  • Die Bundesregierung hat wegen hoher Corona-Infektionszahlen neben Belgien auch Island und einzelne Regionen in neun weiteren europäischen Ländern als Risikogebiete eingestuft. Das Robert Koch-Institut (RKI) aktualisierte seine Risikoliste entsprechend und nahm mit Wales und Nordirland erstmals auch Teile Großbritanniens auf. In Frankreich kamen die Regionen Pays de la Loire und Burgund hinzu. Damit ist nur noch die Grenzregion Grand Est von der Einstufung als Risikogebiet ausgenommen.
  • In der Corona-Pandemie sind in Deutschland künftig auch Tests für Zuhause möglich. Man werde in den nächsten Monaten immer mehr Ergänzungen der Testmöglichkeiten sehen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Es wird - ich kann Ihnen nicht genau sagen wann, aber absehbar, weil die Unternehmen daran arbeiten - auch den Heimtest geben können."
  • Nach vorläufigen Ergebnissen der Wanderungsstatistik gab es in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 529.000 Zuzüge und 455.000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Daraus resultiert eine Nettozuwanderung von 74.000 Personen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im ersten Halbjahr 2019 waren noch 748.000 Zuzüge, 581.000 Fortzüge und eine Nettozuwanderung von 167.000 Personen registriert worden. Damit sind im ersten Halbjahr 2020 rund 29 Prozent weniger Personen zu- und 22 Prozent weniger fortgezogen als im Vorjahreszeitraum.
  • Die Gemeinden und Gemeindeverbände (ohne Stadtstaaten) wiesen im ersten Halbjahr ein Finanzierungsdefizit von 9,7 Mrd. Euro auf. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte das Defizit knapp 0,3 Mrd. Euro betragen, wie das Statistische Bundesamt auf Grundlage der vierteljährlichen Kassenstatistik mitteilte. Starke Einnahmen-Ausfälle der Kommunen wäre infolge der Corona-Pandemie im zweiten Quartal ausschlaggebend für diese Entwicklung.
  • Wie aus der Quartalsumfrage ("Tankan") der Bank of Japan hervorgeht, stieg der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum September von minus 34 auf minus 27. Ein negativer Index bedeutet allerdings, dass die Pessimisten weiterhin in der Mehrheit sind. Es ist jedoch das erste Mal seit elf Quartalen, dass sich die Stimmung besserte.
  • Südkorea profitiert von einer langsamen Erholung der weltweiten Nachfrage und hat im September erstmals seit sieben Monaten wieder einen Exportanstieg verzeichnet. Die Ausfuhren hätten sich um 7,7 Prozent auf 48 Mrd. Dollar erhöht, teilte das Handelsministerium mit. Es war zugleich der höchste Monatsanstieg seit Oktober 2018. Die Autoexporte kletterten um 23,2 Prozent. Die Importe legten im September um 1,1 Prozent auf 39 Mrd. Dollar zu. Zu den wichtigsten Exportgütern des Landes zählen Halbleiter, petrochemische Produkte, Autos, Schiffe, Maschinen sowie Smartphones und Flachbildschirme.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Halbjahr 90 Mrd. Franken für Interventionen am Devisenmarkt aufgewendet, wie die Notenbank mitteilte. Aufgrund der Corona-Krise hatten sich viele Anleger vor allem im März und April aus riskanteren Anlagen wie Aktien verabschiedet und sichere Häfen wie den Franken angesteuert. Für die Wirtschaft führt eine starke heimische Währung jedoch zu Problemen.

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten