Kommentar
08:44 Uhr, 27.07.2008

Auf der sicheren Seite mit Rohstoff-Zwillingen

Erwähnte Instrumente

  • Twin WIN Zertifikat auf WTI
    Aktueller Kursstand:  
  • Twin WIN Zertifikat auf Rohs
    Aktueller Kursstand:  

Nicht Aktien, nicht Renten, nein Rohstoffe stellen derzeit die Asset-Klasse mit dem eingebauten Boom-Faktor dar, mit der sich auf der Longseite effektiv Geld verdienen lässt. Allerdings sind viele Segmente, wie z.B. der Ölsektor, schon so stark gelaufen, dass ein Einstieg auf dem ambitionierten Niveau nicht mehr ganz so gefahrlos erscheint.

Kein Wunder, dass verschiedene Emittenten mit immer neuen Twin-Win-Strukturen versuchen, unentschlossenen Investoren ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem sich sowohl in steigenden als auch fallenden Märkten positive Renditen erzielen lassen. Je nach Risikobereitschaft stehen dabei Produkte mit oder ohne Kapitalgarantie zur Disposition. So auch ganz aktuell, wo allein Barclays gleich zwei einschlägige „Twins“ mit vollständiger Kapital- (excl. Ausgabeaufschlag) und Währungsabsicherung auf Rohöl der Sorte WTI bzw. einen ganzen Rohstoffkorb bestehend aus je 20 Prozent Öl und Erdgas, Kupfer und Aluminium, sowie Agrargütern, ausgedrückt im S&P GSCI Agriculture Index, zur Zeichnung anbietet. Die voneinander abweichenden Basiswerte bilden allerdings noch nicht den einzigen Unterschied zwischen den beiden Protagonisten. So ermöglicht die fünfjährige Basket-Lösung eine lineare 1:1-Partizipation an einer steigenden Notierung des Rohstoff-Korbes bis maximal 150 Prozent des Ausgangsniveaus (Cap). Nach unten werden die „Miesen“ bis zu einem Verlust von 40 Prozent automatisch in entsprechende Gewinne umgewandelt, wobei hier als Gradmesser nur der Bewertungstag im August 2013 maßgeblich ist. Denn sollte die Schwelle an diesem Termin nach unten verlassen worden sein, verliert die Schmetterlings-Konstruktion ihren linken Flügel und dem Anleger bleibt dann nur noch der Nennbetrag als Rückzahlung übrig.

Damit es auch beim zweiten Produkt im „Worst-Case“ nicht am Ende heißen muss, „außer Spesen nichts gewesen“, ist dass „Öl-Only“-Papier schon vorsichtshalber einmal mit einer Mindestrückzahlung von 111 % des Nominals bei Fälligkeit ausgestattet. Allerdings soll es bei dieser Schnapszahl nach der vierjährigen Laufzeit natürlich auch nicht bleiben. Deshalb partizipiert der Anleger bis zu 200 Prozent nach oben und 50 Prozent nach unten 1:1 an der absoluten Wertentwicklung des Ölpreises. Im Gegensatz zu dem Rohstoff-Basket erfolgt hier aber eine permanente Überwachung der beiden Schwellen, was bedeutet, dass bereits bei einem einmaligen Verlassen des Korridors während der Laufzeit der Partizipations-Mechanismus deaktiviert wird und es bei Fälligkeit nur noch zur Mindestrückzahlung kommt. Der Investor kann dann bis zum Ende nicht mehr auf eine Rückkehr in die günstige Zielzone hoffen.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Beide Angebote richten sich an den sicherheitsorientierten Anleger, der noch auf den Rohstoffzug aufspringen möchte. Bei dem ausgewogeneren Basket-Produkt ist die Rendite-Chance bezogen auf die längere Laufzeit nur moderat. Diese kann allerdings gegenüber dem weitaus zugespitzteren reinen Öl-Zertifikat bis zum Ende aufrecht erhalten werden. Auf der anderen Seite bietet das „Öl Twin-Win“ relativ viel Luft nach oben und unten, um den Ölpreis weiterhin in beide Richtungen zu spielen.

Rohstoff Twin Win Garant Zertifikat

Emittent/WKN:

Barclays / BC1CUJ

Laufzeit:

15.08.2013

Preis: (in Zeichnung: 30.06.08-08.08.08)

Ausgabepreis: 100 % zzgl. 2,5 % Agio

Öl Protect Twin Win Anleihe II

Emittent/WKN:

Barclays / BC1CT8

Laufzeit:

07.08.2012

Preis: (in Zeichnung: 30.06.08-08.08.08)

Ausgabepreis: 100 % zzgl. 2 % Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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