Kommentar
12:25 Uhr, 02.12.2011

Auch Edelmetalle sind zum „Zocken“ da

Erwähnte Instrumente

  • StayLow-Optionsschein auf Go
    Aktueller Kursstand:  
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  • StayHigh-Optionsschein auf S
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Wer sagt, dass man Gold und Silber immer nur physisch im Tresor bunkern sollte? Genauso gut kann man bei diesen Basiswerten auch seinem mehr oder weniger stark ausgeprägten Spieltrieb frönen und ganz einfache digitale „Wetten“ auf das ein oder andere Edelmetall abschließen. Die Société Générale ist dabei als frühere Betreiberin der Internethandelsplattform „Click-Options“ besonders bemüht, dem „Zocker“ immer wieder „taufrische“ exotische Produkte zu liefern. So wurde erst vor kurzem eine neue Serie an sogenannten StayHigh- und StayLow-Optionsscheinen auf Gold, Silber und Öl mit Laufzeiten bis Dezember 2011 bzw. März 2012 emittiert.

Das Prinzip ist bei diesen digitalen Produkten ganz besonders simpel. Notiert der jeweilige Basiswert bis zum finalen Bewertungstag in knapp ein oder vier Monaten je nach Optionsscheintyp stets über (StayHigh) oder unter (StayLow) dem jeweiligen Knock-Out-Level, darf gefeiert werden. Der Anleger erhält in diesem Fall bei Fälligkeit zehn Euro glatt. Gelingt das nicht und kommt es auch nur einmal zu einer Schwellenberührung, ist für die nächste Zeit Schmalhans angesagt oder mit anderen Worten ausgedrückt, der Totalverlust eine ausgemachte Sache. Aus steuerlichen Gründen beträgt die „Rückzahlung“ in diesem Fall 0,001 Euro. Etwas dazwischen gibt es nicht und ein Irrtum kann hier ganz schön teuer werden. Einem Fluch, der sich mitunter auch als Segen erweisen kann, wird der Investor allerdings nicht ausgesetzt – den Wechselkursrisiken bzw. –chancen, die bei den Produkten von vornherein durch eine Währungssicherung eliminiert werden.

Dass es grundsätzlich auch noch etwas spekulativer geht, zeigen die Varianten „Duo StayHigh“ bzw. „Duo StayLow“, die sich gleichzeitig auf zwei Basiswerte beziehen und bei den Franzosen auf Einzelaktien bzw. Indizes angeboten werden. Allerdings gibt es mit den „EndHigh/Low-Papieren auch noch eine etwas zahmere Version, bei der „nur“ das Stichtagsprinzip gilt und zwischenzeitliche Barrierenverletzungen höchstens dem Nervenkostüm des Investors, nicht aber dem Depotkonto unmittelbaren Schaden zufügen können. Hier liegt aktuell aber kein Angebot vor.

Um bei den neuen einfachen StayHighs und –Lows auf Gold und Silber zu bleiben, hatte der Spekulant hier ursprünglich die Wahl zwischen jeweils drei Scheinen auf das gelbe Metall, sowie vier bzw. drei Produkten auf „das Gold des kleinen Mannes“, wie Silber auch ganz gerne genannt wird. Wer den schnellen Erfolg sucht, wird den 9. Dezember, den finalen Bewertungstag für die 1-monatige Ausstattungsvariante möglichst schnell herbeisehnen. Von den angebotenen noch existierenden Kurzläufer-Produkten dürfte nur noch ein StayHigh auf den Silberpreis (SG2LQM) in Frage kommen. Der „KnockOut“ liegt hier bei 30 US-Dollar. Diese Marke müsste „nur“ noch bis Ende nächster Woche verteidigt werden. Im Moment entspricht dies einem Puffer von knapp sechs Prozent, der über eine Rendite von fast 26 Prozent oder einen Totalverlust entscheidet. Die bis März 2012 laufenden Scheine sind noch allesamt aktiv. Bezogen auf den Silberpreis könnte auf dem aktuellen Niveau für Bullen ebenfalls ein StayHigh (SG2LQP) mit einer Knock-Out-Schwelle bei 23 US-Dollar interessant sein. Die Renditechance liegt hier ebenfalls bei gut 26 Prozent, allerdings für einen deutlich längeren Zeitraum. Wer dem silbernen Metall auf der anderen Seite keine großen Sprünge mehr nach oben zutraut, kann mit einem StayLow-Optionsschein (SG2LQY) auf Sicht von gut drei Monaten fast 30 Prozent verdienen. Ausgeknockt wird das Papier erst bei Erreichen der 40-US-Dollarmarke.

Gold-Bären könnten zu einem bis Anfang März laufenden StayHigh (SG2LQS) mit einem Knock-Out-Level bei 1.475 US-Dollar greifen. Renditechance hier über 27 Prozent. Auf der Gegenseite ließe sich mit einem ebenso lange laufenden StayLow auf die Krisenwährung (SG2LQ1) immerhin noch eine Rendite von gut 12 Prozent generieren, wenn die Schwelle bei 2.050 US-Dollar bis März 2012 unangetastet bleiben sollte.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Wegen der extrem hohen Gefahr des digitalen Totalverlusts, ist für die meisten Exoten-Scheine trotz ihrer relativ einfachen Funktionsweise ein hohes Maß an Börsenerfahrung vonnöten, wobei sich z.B. unter Absicherungsgesichtspunkten neben dem reinen „Zocken“ auf die eine oder andere Kursbewegung durchaus auch Kombinationen in Verbindung mit anderen Finanzinstrumenten anbieten können. Zum Teil lässt sich dabei auch ganz gezielt mit der Volatilität spielen. Wegen des extremen Risikos sollten bei der Spekulation aber nur geringe, jederzeit verkraftbare Summen eingesetzt werden. Für Sparfüchse hat der Discount-Broker Flatex in Abstimmung mit der Société Générale für seine Kunden auch noch immer die passende Freetrade-Aktion für den außerbörslichen Direkthandel im Programm. Allerdings muss der Investor dabei mindestens einen Betrag von 1.000 Euro „opfern“, da der Deal bei einer geringeren Orderhöhe ansonsten mit den üblichen Transaktionsgebühren abgerechnet wird.

WKN

Basiswert

KO-Level

Bewertungstag

Rendite

Geld

Brief

SG2LQM

StayHigh Silber

30

09.12.11

25,79%

7,75

7,95

SG2LQP

StayHigh Silber

23

16.03.12

26,26%

7,72

7,92

SG2LQS

StayHigh Gold

1.475

16.03.12

27,23%

7,66

7,86

SG2LQY

StayLow Silber

40

16.03.12

29,53%

7,52

7,72

SG2LQ1

StayLow Gold

2.050

16.03.12

12,36%

8,70

8,90

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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