Attraktiver BASF-Deal selbst bei Konjunktur-Delle

Die Unsicherheit an den Finanzmärkten ist derzeit riesig. Jede auch nur ansatzweise schlechte Nachricht bzw. jedes Gerücht, wie kürzlich bezüglich einer möglichen Abstufung Italiens durch die Ratingagentur Moody’s versetzt die Anleger sofort in allerhöchste Panik und lässt die Börsen innerhalb nur weniger Minuten um mehrere Prozentpunkte abstürzen. So konnte es auch am Montag im DAX eigentlich nur abwärts gehen, nachdem wegen eines Feiertags auch die nötigen Impulse von der Wallstreet fehlten. Darüber hinaus werden die Argumente für eine schnelle Erholung immer dürftiger und ein DAX-Stand unter 4.000 bzw. vielleicht sogar unter 3.000 Punkten gilt für viele Marktteilnehmer, die von einer längeren Baisse ausgehen, schon fast als sicher, da die Abwärtsbewegung, wenngleich bereits ungewöhnlich stark ausgefallen, nach deren Ansicht erst am Anfang steht und eine gewisse Zeit benötigt wird, bis es wieder aufwärts gehen kann. So sieht es zumindest die Theorie vor, an die sich die Finanzmärkte allerdings schon lange nicht mehr zu halten scheinen. Vernünftige Prognosen sind deshalb auf dem aktuellen Niveau kaum möglich, auch wenn viele Spekulanten angesichts der großen Tagesschwankungen immer wieder versuchen, den einen oder anderen schnellen „Zock“ zu ihren Gunsten zu gestalten. Die Emittenten sind deshalb vor allem damit beschäftigt, dieser Klientel täglich neues „Futter“ zu liefern, während die Auflage neuer Zertifikate mit aktuelleren Ausstattungen dahinter etwas zurückbleibt.

Immerhin werden derzeit einige Produkte unter dem Label „Deep“ neu aufgelegt, was dem mutigen Anleger ein gewisses Sicherheitsgefühl vermitteln soll. So auch bei dem noch bis 22. September zeichenbaren ZinsStart-Deep-Express-Zertifikat der Landesbank Baden-Württemberg auf die BASF-Aktie. Vor kurzem noch Börsenliebling mit einer beeindruckenden Performance seit dem Frühjahr 2009 hat der Gewinner des Aufschwungs nach der letzten Finanzkrise in den vergangenen Wochen auch schon wieder deutlich mehr als 30 Prozent von seinem Hoch eingebüßt. Einige Analysten haben die Kursziele für das zyklische Papier zuletzt relativ stark zurückgenommen, auch wenn sie wie beispielsweise die Nord/LB ihre Kaufempfehlungen weiterhin aufrechterhalten.

Anleger können sich bei dem neuen maximal vier Jahre laufenden Papier der LBBW selbst bei weiteren Rückschlägen der BASF-Aktie noch relativ gut aufgehoben fühlen. Dies liegt an der bereits angedeuteten etwas defensiveren Ausstattung mit Tilgungsschwellen für eine vorzeitige Rückzahlung bei 90 Prozent des Startniveaus in den ersten beiden Jahren und nur noch 80 Prozent am dritten jährlichen Stichtag. Dabei wird bei dem Express-Zertifikat ähnlich wie bei einer Aktienanleihe nach dem ersten Jahr sogar ein fester Startzins von sechs Prozent gezahlt, egal wie sich der Chemie-Titel bis dahin entwickelt. Sollte die 90-Prozentmarke am ersten Stichtag nicht unterschritten werden, erfolgt gleichzeitig auch noch eine sofortige Fälligstellung. Ab dem zweiten Jahr wird die 6-prozentige p.a.-Rendite nur noch dann parallel ausgezahlt, wenn es auch zur Express-Tilgung kommt. Ansonsten verlängert sich die Laufzeit wie bei herkömmlichen Express-Papieren um weitere zwölf Monate, wobei sich auch die Extrazahlung in jedem Jahr um sechs Prozent erhöht. Sollte die BASF-Aktie auch am zweiten und dritten Stichtag an den dann aufgerufenen Tilgungsschwellen scheitern, bietet sich nach dem vierten Jahr die finale Möglichkeit für die Maximalrendite von 18 Prozent für die letzten drei Jahre. Die Hürde wird dabei noch einmal deutlich auf 55 Prozent des Ausgangsniveaus reduziert, so dass selbst bei einem Verlust in der Aktie von bis zu 45 Prozent noch der Höchstbetrag ausgezahlt wird. Auf dem aktuellen Niveau würde dies einem Wert von unter 25 Euro entsprechen. Erst bei einem noch höheren Kursrückgang würde eine Aktienandienung im Verhältnis Nennbetrag zu Startwert erfolgen, der den tatsächlichen Verlust an den Anleger weitergeben würde.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Papier auf die konjunktursensitive BASF passt in die Zeit der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Weltwirtschaft, da es selbst bei etwas stärkeren Kurseinbrüchen noch für eine attraktive Rendite sorgen kann. Aufgrund des Stichtagsbezugs ist zudem ein vorzeitiger Verlust des Teilschutzes aufgrund zwischenzeitlicher Marktturbulenzen ausgeschlossen. Wer dem Chemiewert ein weiteres Aufwärtspotential zubilligt, wäre allerdings mit einer etwas offensiveren Struktur bzw. Ausstattung besser bedient.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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