Kommentar
08:01 Uhr, 27.01.2010

Attraktive Seitwärtschance bei Salzgitter

Erwähnte Instrumente

  • PROTECT-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Wo geht es hin mit der Stahlbranche? Zuletzt hörte man wieder zahlreiche positive Berichte aus dem durch die Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark betroffenen Sektor. Die Talsohle sei bereits Mitte 2009 durchschritten worden, Auftragslage und Auslastung hätten sich wieder deutlich stabilisiert. So vermeldete kürzlich auch Deutsche Bank Analyst Bastian Synagowitz in seiner Studie, dass die europäische Stahlproduktion vor einer kräftigen Erholung stehe. Aufgrund der wieder steigenden Nachfrage seien die Unternehmen nun wieder in der Lage, Preissteigerungen an ihre Kunden weiter zu geben. Auch die Wirtschaftsvereinigung Stahl rechnet für 2010 mit einer langsamen Erholung der Produktion, geht für 2011 sogar wieder von einer Rückkehr zu alten Wachstumsraten aus. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters ist die weltweite Rohstahlproduktion im November gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 24,2 Prozent auf insgesamt 107,5 Millionen Tonnen angestiegen. Damit kletterte die weltweite Stahlproduktion den dritten Monat in Folge. Allerdings stehe die Erholung Experten zufolge mit einer Kapazitätsauslastung im November von 75 Prozent gegenüber noch 76,9 Prozent im Oktober immer noch auf wackeligen Beinen. Zudem sehen die Analysten von Goldman Sachs auch in der kürzlich aufgekommenen Straffung der chinesischen Geldpolitik einen Risikofaktor für die Stahlpreisentwicklung und damit auch für den entsprechenden Aktiensektor. Danach hätten Investoren laut einer Researchstudie „historisch betrachtet diesen High Beta Sektoren abgeschworen, wenn Sorgen über die chinesische Nachfrage aufkamen."

Grünes Licht kommt für die deutschen Hauptvertreter der Branche ThyssenKrupp und Salzgitter von der Deutschen Bank, die in ihrer Studie beide Aktien von „Hold" auf „Buy" mit einem Kursziel von 35 (vormals 25) Euro bzw. 90 (60) Euro hochgestuft hat. Für Salzgitter, das gerade wie erhofft mit seinem Gemeinschaftsunternehmen Europipe den Auftrag für die Ostseepipeline Nord Stream erhalten hat, gab es zuletzt auch von Sal. Oppenheim eine Anhebung der Einschätzung von „Reduce" auf „Neutral", wobei der faire Wert bei 67,30 Euro gesehen wird. Aus charttechnischer Sicht würde nach den letzten Kursrücksetzern allerdings erst ein Anstieg über 74,32 Euro für einen Stimmungsumschwung sorgen. Die nächste Unterstützung liegt bei 60,06 Euro.

Anleger, die dem „Braten" noch nicht so recht trauen, könnten die Salzgitter über eine PROTECT-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim spielen. Das bereits im Dezember dieses Jahres fällige Papier bietet dabei eine Maximalrendite von 13 Prozent bzw. 14,24 Prozent p.a. Allerdings beträgt der Sicherheitspuffer auf dem aktuellen Niveau gerade einmal noch 20 Prozent, wobei die Barriere bei 53 Euro fixiert wurde. Sollte dieser Wert zwischenzeitlich nicht ausreichen und die Kursschwelle berührt werden, besteht jedoch immer noch die „zweite" Chance, dass die Aktie im Zuge einer weiteren Konjunkturerholung bis zum Laufzeitende wieder an ihren Basispreis bei 71 Euro heranläuft und damit doch noch die vollständige Rückerstattung des Nennwerts sicherstellt.

12,00 % p.a. Salzgitter 53 PROTECT-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1GH9

Laufzeit:

27.12.2010

Preis: (26.01.2010)

Geld / Brief: 97,86 % / 98,06 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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