Fundamentale Nachricht
16:34 Uhr, 11.09.2015

„Attraktive Long-Chancen zwischen 7.500 und 8.100 Punkten im DAX“

Der deutsche Leitindex wird von Chinas Konjunkturschwäche nicht wenig in Mitleidenschaft gezogen. Als Alternative für engagierte Anleger könnte der Devisenmarkt einen Blick wert sein.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/CHF
    ISIN: EU0009654078Kopiert
    Kursstand: 1,1020 Fr (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/CHF
    ISIN: GB0009534727Kopiert
    Kursstand: 1,5051 Fr (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Seit den Aprilhochs im DAX haben sich die deutschen Standardwerte mit hoher Volatilität seitwärts konsolidiert, um im August im Zuge der zutage tretenden Konjunkturschwäche Chinas kräftig einzubrechen. Der Leitindex hat sich von seinem Rutsch von rund 12.400 Punkten im April auf unter 10.000 Punkte Ende August bislang nicht so recht erholen können: Aktuell notiert der DAX bei rund 10.200 Punkten und bewegt sich seitwärts fort.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich der DAX in einer hochinteressanten Situation: „Nach dem gescheiterten Ausbruch über 10.525 Punkte laufen wir an die Unterstützung bei 10.093 Punkten zurück“, erläutert Thomas May, charttechnischer Analyst bei GodmodeTrader.de. „Natürlich ist der übergeordnete Abwärtstrend weiter intakt und die Lage für mittelfristige Investments brandgefährlich.“ Kurzfristig könne sich der Rücklauf bis 10.000 – 10.093 Punkte als antizyklische Einstiegschance für eine zweite Aufwärtsbewegung bis 10.525 und darüber ggf. bis 10.780 Punkte anbieten, meint May. Unbedingt sollte dabei jedoch das Setzen von engen Stopps beachtet werden. Wie die Charttechnik zeigt, könne unterhalb von 9.950 Punkten ein scharfer Einbruch bis an das Augusttief einsetzen.

Das Jahrestief von 9.300 Punkten ist Dreh- und Angelpunkt der weiteren Entwicklung

Sollten Anleger auf neue Rücksetzer warten oder lohnt sich angesichts dieser charttechnischen Lage schon der Einstieg in den DAX? „Das ist eine schwierige Frage“, meint Jens Klatt, Chefanalyst bei Daily FX / FXCM, den die Redaktion von GodmodeTrader.de heute auf der FXCM Trading Tour getroffen hat. „Der Markt steht zum Jahresschluss am Scheideweg und es hängt vieles davon ab, ob wir die 9.300er Marke, also den Bereich um das Jahrestief verteidigen können. Falls nicht, droht ein Fall in Richtung 8.300 Punkte, dem Bereich um das 2014er Jahrestief“, führt Klatt aus und ergänzt: „Die Frage, ob sich ein Einstieg aktuell lohnt, erübrigt sich.“

Klatt als ausgewiesener Kenner der Märkte sieht die Wahrscheinlichkeit stärkerer Rücksetzer angesichts der aktuellen wirtschaftspolitischen Lage durchaus gegeben. Ein stürmischer Herbst könnte die Grundlage schaffen. Seiner Meinung nach habe „die FED durch ihre ultralockere und beibehaltene Nullzinspolitik, trotz deutlicher Aufhellung der US-Konjunktur viel Vertrauen unter den Marktteilnehmern eingebüsst“. Neues Ungemach könnte auch aus China drohen: „Weil auch die People’s Bank of China den Turbulenzen am chinesischen Finanzplatz nur schwer etwas entgegen zu setzen zu haben scheint, würde ich den Bereich zwischen 7.500 und 8.100 für mittel- bis längerfristige Long-Engagements als attraktiv erachten.“

Für Klatt steht vor diesem Hintergrund eines fest: „An deutschen Aktien kommt man mit Aussicht auf die weiter aggressiv-expansive EZB-Geldpolitik und die infolgedessen noch lange im Nullzinsbereich verharrenden Zinsen im europäischen Vergleich nicht vorbei.“

Der Devisenmarkt als lukrative Alternative und intellektuelle Herausforderung

Wem Aktien aktuell zu unsicher sind, könnte sich mit dem Devisenmarkt näher beschäftigen. Innerhalb dieses Anlageuninversums ist 24 Stunden am Tag, fünf Tage in der Woche ein im Vergleich zu anderen Märkten hochliquider Handel in nahezu allen Währungspaaren möglich. Das derzeit durchschnittlich gehandelte Devisenvolumen beträgt pro Tag 5 bis 6 Billionen US-Dollar. Auch Jens Klatt ist vom Forex-Markt und seinen Möglichkeiten begeistert. „Mich faszinieren die globalen, wirtschaftlichen Verflechtungen, die die Analyse der Devisenmärkte einzigartig und spannend werden lassen“, schwärmt Klatt. Für ihn stellt das Trading „eine regelrechte intellektuelle Herausforderung“ dar. Darüber hinaus seien die politischen Einblicke und Verflechtungen, die sich im Rahmen der Beschäftigung mit den Mechanismen des Devisenmarkts ergeben, hoch interessant. Klatt weist insbesondere darauf hin, dass die ausgeprägte Markttiefe in vielen Devisenmärkten für eine hohe Trendstabilität sorge, die sich mit der entsprechenden Strategie kapitalisieren lasse – ein striktes Risiko- und Money Management vorausgesetzt.

Wie Thomas May, GodmodeTrader-Chartanalyst, weiß, sind zwei Währungspaare aktuell besonders interessant. „Aus meiner Sicht sind EUR/CHF und GBP/CHF die Favoriten. Ersteres erreicht aktuell nach einer schönen Aufwärtsbewegung den Widerstand bei 1,100 CHF. Darüber hätte EUR/CHF Potenzial bis 1,200 CHF. Und bei GBP/CHF ist fast der gesamte Verlust des SNB-Crashs vom Januar wieder aufgeholt worden.“ May betont: „So ein Reversal sieht man nicht alle Tage. Kurzfristig hat der Wert die 1,550 CHF-Marke im Visier.“

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