Kommentar
17:45 Uhr, 09.09.2020

Scholz: Wirtschaft erst 2022 wieder auf Vorkrisenniveau - LVMH/Tiffany-Deal droht zu scheitern

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • "Autogipfel": Keine Kaufanreize für Benziner und Diesel
  • Feuer im Flüchtlingslager Moria unter Kontrolle
  • EU schickt Warnung an London
  • Trump verlängert Verbot der Offshore-Ölförderung
  • ifo: Industrie will künftig weniger auf Messen ausstellen
  • EU will von BioNtech 300 Mio. Impfstoff-Dosen
  • Rückschlag: AstraZeneca stoppt Impfstofftest
  • Fortschritt: Qiagen bringt Corona-Blitztest auf den Markt
  • SAP signalisiert Anhebung von Cashflow-Ziel
  • Ex VW-Chef Winterkorn muss sich vor Strafgericht verantworten

DAX

  • Nach den Kursverlusten vom Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch erholt. Wichtigste Triebfeder dafür war, dass sich auch die Kurse an der Wall Street, insbesondere bei den stark unter Druck geratenen Technologiewerten, erholten. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 2,07 Prozent auf 13.237,21 Punkte. Für Gesprächsstoff sorgte die Ankündigung des Pharmaherstellers AstraZeneca, die Spätstudie zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffes zu unterbrechen, weil bei einem Teilnehmer eine ungeklärte Erkrankung aufgetreten ist. Der Konzern spricht selbst von einer Routinemaßnahme und die Sorge der Investoren scheint hier etwas nachzulassen. Der gestrige Autogipfel in Berlin, wo größtenteils nur Absichtserklärungen vereinbart wurden, hinterlässt an den Börsen keine erkennbaren Spuren.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Der fränkische Autozulieferer Schaeffler will bis Ende 2022 in Deutschland und Europa 4.400 Stellen abbauen, wovon 12 deutsche und zwei europäische Standorte betroffen sein sollen. Das Unternehmen will mit den Maßnahmen jährlich 250 bis 300 Mio. Euro einsparen. Die Aufwendungen für die Verschlankung sollen bei rund 700 Mio. Euro liegen.
  • Die Übernahme des Schmuckhändlers Tiffany durch den Luxusgüterkonzern LVMH droht zu scheitern. Die Franzosen sehen sich eigenen Angaben zufolge unter den gegenwärtigen Umständen nicht in der Lage, den 16 Mrd. US-Dollar schweren Deal durchzuführen. Tiffany besteht auf einen Abschluss der Übernahme und will diesen notfalls gerichtlich erzwingen.
  • General Motors kooperiert mit Uber, um für die Fahrer des Vermittlungsdienstes Sonderpreise für Elektrofahrzeuge und Zubehör anzubieten. Der US-Autobauer kündigte an, dazu berechtigten Fahrern von Uber in den USA und Kanada beim Kauf eines neuen Chevrolet Bolt EV den gleichen Rabatt zu gewähren wie seinen eigenen Angestellten.
  • Der Streit zwischen Apple und dem Spieleentwickler Epic Games setzt sich fort. Apple hat eine Gegenklage gegen Epic Games erhoben und diesen beschuldigt, einen Vertrag gebrochen zu haben, als dieser ein neues App-Zahlungssystem innerhalb des Spiels eingeführt habe. Apple forderte das Gericht auf, Schadensersatz auszusprechen. Zudem solle Epic die eingeschlagene Praxis unterlassen.
  • Der Bürokommunikationsdienst Slack hat starke Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Die Erlöse kletterten um überraschend hohe 49 Prozent auf 215,9 Mio. Dollar. Auch der Nettoverlust fiel mit 75 Mio. Dollar geringer aus als erwartet. Die Anzahl der zahlenden Kunden stieg auch dank des Trends zur Heimarbeit in der Pandemie gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent auf über 130.000.
  • Aktien aus dem Social-Media-, Internet-, Software- und Halbleiterbereich waren in den vergangenen Wochen immer weiter angestiegen. Zuletzt aber haben die Investoren Gewinne mitgenommen. Besonders deutlich ging es mit den durch den Börsenhype befeuerten Aktien von Tesla bergab. Fraglich ist, ob der Markt inzwischen einen Boden gefunden hat, oder sich die Korrektur fortsetzt.
  • Der japanische Technologieinvestor SoftBank hat sein neues Hauptquartier in Tokio vorgestellt. Die von WeWork gestalteten Büros lassen sich flexibel nutzen und sollen auch Tochterfirmen der Gruppe offenstehen, nachdem bis zu 70 % der SoftBank-Mitarbeiter derzeit von zu Hause aus arbeiten.
  • Der Kinofilm 'Mulan' von Walt Disney ist einmal mehr in der Kritik, nachdem Zuschauer im Abspann eine Danksagung an chinesische Behörden gefunden haben, die im Zusammenhang mit Konzentrationslagern in der Provinz Xinjiang stehen. Der Film soll am kommenden Wochenende in China in die Kinos kommen.
  • Das Braunschweiger Landgericht hat die Betrugsanklage gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn sowie vier weitere aktuelle und ehemalige Mitarbeiter zugelassen. Gegen Winterkorn bestehe ein hinreichender Tatverdacht „wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs“, teilte das Gericht mit. Es gebe eine „überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit“. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Eröffnung des Hauptverfahrens zugelassen wurde. Die Ermittler hatten den Manager im April 2019 aufgrund seiner Rolle im Dieselskandal angeklagt. Es geht neben den Vorwurf des schweren Betrugs um den mutmaßlichen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb im Zusammenhang mit Manipulationen an den Abgaswerten von Millionen Fahrzeugen.
  • Der Softwarenanbieter SAP steigerte seinen Geldfluss zuletzt offenbar stärker als bis dato erwartet. Ende Juli hatte der Konzern seine Free-Cash-Flow-Prognose für 2020 von zuvor rund 3,5 Mrd. Euro auf rund vier Milliarden Euro angehoben. Nun gibt es womöglich weiteren Spielraum für eine Verbesserung, wie Finanzchef Luka Mucic am Dienstagabend auf einer von der Citigroup organisierten Online-Konferenz sagte. Dies hänge unter anderem mit den geringeren Investitionsausgaben zusammen. Der freie Cashflow gibt die Summe der Barmitteln an, die ein Unternehmen aus dem operativen Geschäft nach Abzug der Ausgaben für Investitionen erwirtschaftet.
  • Das neue VW-Elektroauto ID.3 ist bei einem Test eines Branchenmagazins sang- und klanglos durchgefallen. Das Modell habe zwar mit seinen Fahreigenschaften überzeugt, bei der Elektronik und der Verarbeitung gebe es aber erheblichen Nachbesserungsbedarf, berichtete "Auto, Motor und Sport“ vorab aus der aktuellen Ausgabe. „Obwohl der getestete ID.3 mit einem Preis von fast 49.000 Euro in der Liste steht, erfüllt das Auto nicht die bei VW gewohnten hohen VW-Ansprüche an Passgenauigkeit der Karosserieteile, minimale Spaltmaße, hochwertige Materialien und Details."
  • Der Online-Broker Flatex hat seine Ziele für das laufende Jahr bei der Vorlage der endgültigen Halbjahreszahlen erneut nach oben geschraubt. Vorstandschef Niehage rechnet zwar weiterhin mit über 1,2 Mio. Kunden. Allerdings soll die Zahl der Transaktionen statt auf 50 jetzt auf 70 Mio. steigen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. „Wir haben im ersten Halbjahr unsere Mittelfristplanung für 2022/23 übertroffen", sagte Niehage. Dabei hätten sich die starken Kursschwankungen an den Finanzmärkten sehr positiv auf das Tradingverhalten der Kunden ausgewirkt. Im laufenden Jahr habe die Gruppe mehr als 350.000 Neukunden gewonnen.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im August nur einen einzigen Flugzeugauftrag erhalten - es kam eine Bestellung für einen ACJ320neo-Jet ein. In den ersten acht Monaten des Jahres summierten sich die Aufträge damit auf netto 303, so der Konzern. Im August lieferte der Flugzeughersteller laut Mitteilung 39 Flugzeuge aus.
  • Die französische Wettbewerbsbehörde hat gegen die Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis eine Geldbusse von insgesamt 444 Mio. Euro verhängt. Die Behörde nannte missbräuchliche Praktiken der beiden Firmen im Bereich "Behandlungen für die altersbedingte Makula-Degeneration" als Grund für die Sanktion.
  • Der Billigflieger Ryanair wird wegen der Corona-Krise deutlich weniger Passagiere an Bord begrüßen können als vor einigen Monaten noch erwartet. Im Geschäftsjahr zu Ende März 2021 werde nun mit 50 Mio. Fluggästen gerechnet, sagte Firmenchef Michael O'Leary der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Das entspricht einem Drittel der im Vorjahreszeitraum transportierten Passagiere und noch mal zehn Mio. weniger als im Juli prognostiziert.
  • Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff ausgesetzt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Das sei eine Routinemaßnahme für solche Fälle, teilte das Unternehmen mit. Nun soll von unabhängiger Seite untersucht werden, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff ausgelöst wurden.
  • Das Diagnostik-Unternehmen Qiagen hat einen neuen Corona-Test entwickelt, der innerhalb von drei Minuten ein Ergebnis anzeigen soll und damit den Kampf gegen die Pandemie deutlich erleichtern könnte. Das mobile Schnelltest-System kann nach Firmenangaben zudem große Mengen an Proben gleichzeitig verarbeiten. Antigene gegen die Krankheit würden bei Menschen mit aktiven Infektionen innerhalb von drei Minuten erkannt, wenn der Test klar positiv ausfalle, also eine Ansteckung ausweise. „Negative Ergebnisse werden innerhalb von 15 Minuten angezeigt“, heißt es in der Pflichtmitteilung, die am Dienstag nach Börsenschluss verbreitet wurde.
  • Die Corona-Krise hat die Autobranche kräftig durchgerüttelt. Eine Analyse des Beratungsunternehmens EY hat nun aufgeschlüsselt, wie sehr die Pandemie der Branche geschädigt hat. Demnach summierten sich die operativen Verluste der 17 größten Autokonzerne im zweiten Quartal auf fast 11 Mrd. Euro, nach knapp 22 Mrd. Euro Gewinn im gleichen Vorjahresquartal. Sechs Hersteller schrieben keine roten Zahlen, aber nur Tesla konnte im Zeitraum April bis Juni besser abschneiden als im Vorjahr und ist zugleich der profitabelste Autokonzern. Beim Umsatz büßten die untersuchten Hersteller fast 177 Mrd. Euro ein, das ist ein Rückgang um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die drei deutschen Hersteller Volkswagen, Daimler und BMW verzeichneten Erlöseinbußen von 37 Prozent, 29 Prozent sowie 22 Prozent.
  • Eine höhere Steuerlast machte bei dem Arzneiunternehmen Dermapharm den Gewinnanstieg aus dem operativen Geschäft im ersten Halbjahr wieder zunichte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 39,1 Mio. Euro und damit knapp ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Dermapharm bestätigte aber die zuletzt angehobene Jahresprognose. Allerdings betonte der Vorstand, dass die Prognose wegen der Corona-Pandemie unter einer erhöhten Unsicherheit stehe. Für das laufende Jahr erwartet der SDAX-Konzern weiterhin ein Umsatzplus von 12 bis 15 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll um 8 bis 10 Prozent zulegen.
  • Der Immobilienverwalter Corestate Capital erwartet nun Erlöse in 2020 zwischen 185 und 210 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 55 und 80 Mio. Euro, wie der SDax-Konzern mitteilte. Das bereinigte Konzernergebnis soll zwischen 25 und 50 Mio. Euro liegen, hieß es. Damit liegt der neue Ausblick bei allen Kennziffern deutlich unter den im April zurückgenommenen Zielen und den Vorjahreswerten.
  • Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch zu Warnstreiks bei Mitarbeitern der Deutschen Post aufgerufen. Zum Auftakt legten Postbeschäftigte nach Gewerkschaftsangaben am Morgen an mehreren Standorten in Nordrhein-Westfalen und in München ihre Arbeit nieder. Man interpretiere das zuletzt unterbreitete Angebot als „Provokation (...)", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Nach Verdi-Angaben wollte die Post ihren Beschäftigten zuletzt 1,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate anbieten. Dagegen hält Verdi an einer Einkommenserhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten fest.

Konjunktur & Politik

  • Finanzminister Olaf Scholz erwartet, dass die deutsche Wirtschaft erst im Jahr 2022 wieder das Niveau vor der Corona-Krise erreichen wird. „Tatsächlich sind wir noch nicht da angelangt, wo wir sein wollen", sagte der Vizekanzler am Mittwoch im Bundestag. „Die Prognosen, die wir heute haben, sagen, dass wir Anfang 2022 möglicherweise erst an das Vorkrisenniveau anknüpfen können." Die Bundesregierung werde deshalb auch im kommenden Jahr mit Maßnahmen zur Konjunkturstabilisierung noch stark gefordert sein.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat erneut eine politische Einflussnahme im Cum-Ex-Skandal um die Hamburger Warburg Bank bestritten. Es habe keine politische Intervention auf die Entscheidung des Finanzamtes Hamburg gegeben. Von mir nicht und auch von anderen nicht, da bin ich mir sehr, sehr sicher", sagte der SPD-Politiker in einer Fragestunde des Bundestags. Gegen die Warburg Bank liefe ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung. Die Hamburger Finanzämter ließen später eine Mio.-Rückforderung verjähren. Scholz hat auch Vorwürfe der Opposition im Fall Wirecard zurückgewiesen. Der SPD-Politiker erneuerte am Mittwoch seine Kritik an einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die den Bilanzbetrug bei Wirecard zehn Jahre lang nicht erkannt hatte. Dies sei nicht begreifbar, sagte Scholz. Die Wirtschaftsprüfer von EY hatten die Jahresbilanzen bei Wirecard seit 2009 geprüft und testiert.
  • Der bekannte US-Virologe Anthony Fauci hält es für unwahrscheinlich, dass es bis zum 3. November einen Covid-19-Impfstoff in den USA geben wird. Fauci rechnet eher damit, dass es frühestens Anfang kommenden Jahres einen Impfstoff geben wird.
  • US-Abgeordnete fordern vom Weißen Haus eine eigene Untersuchung der Vergiftung des russischen Kremlkritikers Alexej Nawalny, die neue Sanktionen gegen Russland auslösen könnte. Der Ausschuss für Außenpolitik im Repräsentantenhaus verwies dabei auf ein US-Gesetz, das Strafmaßnahmen beim Einsatz chemischer oder biologischer Waffen vorsieht.
  • Der demokratische US-Senator Chuck Schumer glaubt, dass der Kongress mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Stimulus-Paket verabschieden wird. Die Republikaner könnten sich nicht sperren gegen Hilfen für die Bürger. Nach Meinung des republikanischen Senators Ted Cruz wird es dazu vor den Wahlen allerdings nicht kommen.
  • Die EU-Kommission hat mit der Mainzer Firma BioNtech eine Lieferung von bis zu 300 Mio. Einheiten eines Corona-Impfstoffs vereinbart. Dies teilte die Kommission am Mittwoch mit. Der Impfstoff ist noch nicht zugelassen, derzeit laufen klinische Tests. Die EU-Kommission verfolgt die Strategie, mit möglichst vielen Pharmafirmen Vorverträge abzuschließen, um bei einem erfolgreichen Impfstoff rasch Zugriff zu haben.
  • Die britische Regierung will am Mittwoch dem Parlament einen Gesetzesentwurf für Änderungen am bereits bestehenden Brexit-Abkommen vorlegen. Nordirland-Minister Brandon Lewis hatte am Dienstag im Unterhaus den Abgeordneten bestätigt, dass das sog. Binnenmarktgesetz nicht nur einen Teil des Abkommens aushebeln, sondern sogar internationales Recht verletzen würde. Dies war auf heftige Kritik gestoßen. Inhaltlich geht es um umstrittene Vertragsklauseln zu Nordirland. Sie sollen verhindern, dass zwischen dem britischen Landesteil Nordirland und dem EU-Staat Irland eine feste Grenze entsteht.
  • Italien erwägt ebenfalls wie Frankreich eine verkürzte Quarantänezeit für Corona-Infizierte. „Wenn wir die Quarantäne verkürzen sollten, würden sich auch die sozialen und wirtschaftlichen Kosten reduzieren", sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Verkürzung der Quarantäne von 14 auf sieben Tage sei eine wichtige Perspektive.
  • In der deutschen Elektroindustrie nimmt die Zuversicht wieder zu. „Wir sehen, dass es inzwischen wieder aufwärts geht", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Branchenverbandes ZVEI, Wolfgang Weber. „Das Tief scheint überwunden, die Branche erwartet für die kommenden Monate jedoch eine wenig dynamische Erholung.“
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) muss sich am Mittwoch im Bundestag kritischen Fragen zu seiner Rolle bei Finanzskandalen stellen. Am Vormittag wird Scholz hinter verschlossenen Türen im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften der Hamburger Warburg Bank befragt. In einer Bundestagsdebatte am Nachmittag will er sich dazu später offen äußern. Zuvor könnte es dann zusätzlich um seine Rolle im Bilanzskandal beim Zahlungsabwickler Wirecard gehen.
  • Beim "Autogipfel" per Video-Übertragung von Regierung und Industrie zur Lage der angeschlagenen Automobilbranche sind am Dienstagabend keine Entscheidungen über weitere Hilfen für Autohersteller und Zulieferer getroffen worden. Stattdessen setzen Politik und Branche auf indirekte Hilfen, die den schwierigen Wandel in der deutschen Schlüsselindustrie unterstützen soll. Dabei soll es unter anderem um eine Kapitalstärkung für die Zuliefer-Industrie gehen. Eine Arbeitsgruppe soll untersuchen, ob und wie ein „marktwirtschaftliches Konzept" entwickelt werden könnte. Die von der CSU geforderte Kaufprämie auch für PKW mit modernen Verbrennungsmotoren wird in dem Ergebnispapier nicht erwähnt. Deutschland soll zudem eine „Führungsrolle beim autonomen Fahren" einnehmen. Ein entsprechendes Gesetz wird vorbereitet. Deutschland wolle damit „das erste Land weltweit sein, das fahrerlose Kraftfahrzeuge im Regelbetrieb sowie im gesamten nationalen Geltungsbereich erlaubt". Bis 2022 sollen Autos mit autonomen Fahrfunktionen im Regelbetrieb unterwegs sein.
  • EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat Grossbritannien vor „ernsten Konsequenzen" gewarnt, sollte die Regierung in London den EU-Austrittsvertrag aushebeln. „Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind entscheidend", sagte Sassoli in Brüssel. Zuvor hatte der britische Nordirland-Minister Brandon Lewis Gesetzespläne bestätigt, die den Brexit-Vertrag teilweise aushöhlen würden. Sassoli sagte, er sei „sehr, sehr besorgt" über den Stand der derzeit laufenden Verhandlungen mit London. Dabei geht es um einen für 2021 geplanten Handelsvertrag, der die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen regeln soll.
  • Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos steht nach dem Ausbruch mehrerer Brände weiter in Flammen, angefacht von Winden mit bis zu 70 Stundenkilometern. In der Nacht begannen die Behörden laut griechischen Medienberichten mit der Evakuierung des Lagers. Mittlerweile ist der Brand nach Regierungsangaben weitgehend unter Kontrolle. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis habe für den Vormittag ein Krisentreffen in Athen einberufen, sagte Regierungssprecher Stelios Petsas dem staatlichen Fernsehsender ERT.
  • Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im August saison- und kalenderbereinigt um 1,2 Prozent gegenüber Juli 2020 gestiegen. Im Vorjahresvergleich zu August 2019 war die kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistung im August um 0,2 Prozent höher. Da die Lkw-Fahrleistung in engem Zusammenhang mit der Industrieproduktion in Deutschland steht, gibt der Index frühe Hinweise zur Konjunkturentwicklung im August.
  • Die Corona-Pandemie hat im Dienstleistungsbereich im zweiten Quartal deutliche Spuren hinterlassen. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, lagen die Umsätze in ausgewählten Dienstleistungsbereichen im Zeitraum April bis Ende Juni kalender- und saisonbereinigt um 12,4 Prozent niedriger als im Auftaktquartal 2020. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der bereinigte Umsatz um 12,5 Prozent gesunken. Gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem Quartal vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen, lag der Umsatz kalender- und saisonbereinigt 13,8 Prozent niedriger.
  • 
Die Messegesellschaften müssen sich nach Corona auf ein schwierigeres Geschäft einstellen. 39 Prozent der deutschen Industriefirmen, die bislang auf Fachmessen ausgestellt haben, wollen ihre Teilnahme verringern. Das geht aus der ifo Konjunkturumfrage im August hervor. Nur zwei Prozent wollen künftig an mehr Messen teilnehmen, 59 Prozent wollen ihr Engagement nicht verändern. „Messen bleiben weiter wichtig für die Unternehmen, aber sie werden sich verändern müssen“, sagt ifo-Messeexperte Horst Penzkofer.
  • US-Präsident Donald Trump hat das bisher bis Mitte 2022 geltende Verbot der Vergabe neuer Bohrrechte im Golf von Mexiko um zehn Jahre verlängert. Zudem weitete er den Stopp der Offshore-Ölförderung auf die Atlantik-Küste Floridas sowie der Bundesstaaten Georgia und South Carolina aus. Gerade in Florida gibt es starken Widerstand gegen Offshore-Ölförderung angesichts der Angst vor möglicher Umweltverschmutzung.
  • Japanische Firmen haben massenhaft staatliche Hilfen beantragt, um sich aus China zurückzuziehen. Im Juni waren noch 90 Anträge eingegangen, im Juli bereits 1.670. Tokio hat rund 2 Mrd. Dollar zurückgestellt, um Unternehmen die Rückkehr nach Japan zu erleichtern.

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