Asiatische Märkte stehen vor weiteren Herausforderungen, bieten langfristig aber gute Anlagemöglichkeiten
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Von Hugh Young, Aktienvorstand Aberdeen Asset Managers
Die asiatischen Aktienmärkte stehen weiterhin vor einigen Herausforderungen. Es dürfte ihnen daher schwer fallen, in der zweiten Jahreshälfte Fortschritte zu machen, doch die anhaltende Volatilität sollte auch ausgezeichnete Kaufgelegenheiten schaffen. Inflation ist zum Risiko geworden, denn asiatische Politiker sind vorwiegend auf Wirtschaftswachstum fixiert gewesen und haben wenig auf eine straffe Geldpolitik geachtet. Die Inflation schwächt sich kaum ab und wird immer noch nicht aktiv bekämpft. Es droht im schlimmsten Fall eine Stagflation, also ein langsameres Wachstum mit anhaltend hohen Preisen.
Einem zunehmenden Konsens zufolge werden die Probleme mindestens genauso stark von der Nachfrageseite genährt wie von der Angebotslage. Die Geldpolitik wird lax gehandhabt, Subventionen und Preiskontrollen verstärken diesen Effekt, was sich langfristig als schädlich herausstellen wird. Die asiatische Politik sollte sich stärker an einheimischen Perspektiven ausrichten. Negative Realzinssätze, wie sie heute in der Region zu beobachten sind, stammen aus der Adaption einer US-Geldpolitik, die für Asien nicht angemessen ist.
Kurzfristig dürften die Aktienmärkte der Region sich schwer tun: Die Gewinnspannen fallen in den kommenden Monaten enger aus, es könnte schwierig für die Unternehmen werden, Kosten weiterzugeben. In Bereichen wie dem Bauwesen und der Immobilienwirtschaft wird es bald offenbar werden, ob Firmen ihre Reserven angezapft haben, um die Anforderungen der Barmittelströme erfüllen zu können.
Bewertungen einzelner chinesischer Aktien sind skeptisch zu betrachten
Eine Verlangsamung der Nachfrage vor allem im Exportsektor wird sich in weiter fallenden Kursen reflektieren müssen. Bewertungen sind weiterhin zu hoch, der regionale Index ist in diesem Jahr weniger als zehn Prozent gefallen. Falls Investoren diese Entwicklungen ignorieren, wird die Volatilität weiterhin steigen.
China sollte weiterhin mit Vorsicht betrachtet werden: die Wirtschaft reagiert zwar positiv auf eine restriktive Vergabe bei Krediten, doch die Bewertungen einzelner Aktien sind weiterhin skeptisch zu betrachten, obwohl der Aktienmarkt bereits bei 50 Prozent seines letzten Höchststands notiert.
Chinas Problem ist größtenteils fundamentaler Natur: Unternehmensgewinne können aufgrund mangelnder Transparenz schlecht eingeschätzt und vorhergesagt werden. Außerdem sind einige Entwicklungen wie etwa das Niveau der Aktientransfersteuer, die Zahl der anstehenden Börsengänge, die Herausgabe nicht-handelbarer Aktien von der zukünftigen politischen Handhabe abhängig.
Trotzdem bleibt das langfristige Umfeld für asiatische Aktien intakt und positiv. Investitionen in Unternehmen mit guten Bilanzen und Kaufkraft werden sich weiterhin lohnen.
Quelle: Ostbörsen-Report
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