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17:56 Uhr, 27.12.2010

Asiatische Investments auch 2011 attraktiv - Fundamentaldaten jedoch wichtig

München (BoerseGo.de) - Einen Ausblick auf die Marktentwicklung in Asien (ohne Japan) im kommenden Jahr 2011 gibt King Fuei Lee, Fondsmanager bei Schroders für asiatische Aktien, in seiner jüngsten Analyse. In Bezug auf Asien hebt Lee gerade die demografische Entwicklung hervor.

Im nächsten Jahrzehnt wird ein Großteil der asiatischen Erwerbsbevölkerung das produktive Alter erreichen, und diese Produktivitätssteigerung wird das Wirtschaftswachstum ankurbeln, so Lee. Laut den Prognosen der Weltbank werde das Privateinkommen in dieser Region in den nächsten zwei Jahrzehnten pro Jahr um ca. 3,5-5 Prozent steigen (verglichen mit nur 2 Prozent weltweit). Dies zeige die starke interne Dynamik, die diese Volkswirtschaften zunehmend präge. Allerdings werden die schwachen externen Kräfte eine Schub- und Sogwirkung auslösen, die nach Ansicht Lees ein wechselhaftes Jahr erwarten lässt.

Trotz des Rummels um die demografische Entwicklung in Asien sollten die Anleger sich davor hüten, "Traumrenditen" hinterherzujagen, und stattdessen lieber genau auf die Fundamentaldaten achten, mahnt Lee. Die asiatische Anlagelandschaft sei mit Stolpersteinen gespickt, unter denen wahrscheinlich im kommenden Jahr besonders die chinesischen und indischen Konsumgütertitel hervorstechen werden.

Dafür gibt es laut Lee einen simplen Grund, nämlich dass das asiatische Konsumthema das Interesse der Anleger in aller Welt auf sich zieht. Alle, die sich in der Region nicht so gut auskennen, würden zuerst fragen, welche asiatischen Länder die größte Bevölkerung hätten.

Die Antwort laute: "China und Indien". Daher werden dann chinesische Konsumgütertitel gekauft, ohne auf die Fundamentaldaten zu achten, erklärt Lee. Dies sei der Grund für die hohen Bewertungen, die derzeit in diesem Sektor zu beobachten wären. Nach Ansicht Lees und seines Teams birgt das Konsumthema gute Chancen, wobei die Anleger es jedoch unbedingt unorthodox und kreativ angehen sollten.

Davon abgesehen wird ihrer Einschätzung zufolge etwa die Hälfte der Aktien in der Region über ihrem Fair Value gehandelt. Glücklicherweise heißt dies im Umkehrschluss, dass für jemanden, der besonnen und diszipliniert vorgeht und sich die nötige Zeit nimmt die Herausforderungen des Marktes zu meistern, knapp die Hälfte der Aktien immer noch attraktiv erscheint, so Lee. Dies sei eine gute Nachricht für selektiv agierende Anleger mit Bottom-up-Ansatz, die bei ihrem Vorgehen auf dem asiatischen Markt beherzigen, dass jede gute Geschichte irgendwo eine Überraschung bereithalte, schließ Lee seine Einschätzung ab.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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