Analyse
10:32 Uhr, 01.04.2021

ARTNET - Micro Cap mit NFT-Fantasie

Lange Zeit tat sich die Aktie schwer. Doch inzwischen hat der NFT-Hype auch dieses Papier erfasst. Heute meldete Artnet die Zahlen für 2020 sowie einen Ausblick für 2021.

Erwähnte Instrumente

  • artnet AG
    ISIN: DE000A1K0375Kopiert
    Kursstand: 9,200 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • artnet AG - WKN: A1K037 - ISIN: DE000A1K0375 - Kurs: 9,200 € (XETRA)

Es war zugegebenmaßen schwer zu handeln und bedurfte wieder einmal etwas Geduld. Schlussendlich hat die Artnet-Aktie den Zielbereich aus der Analyse Anfang Dezember 2020 zwischen 8,70 EUR und 9,20 EUR aber erreicht.

Heute meldete das Online-Portal zum Thema Kunst die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2020. Diese fielen durchwachsen aus. Nach einem guten Januar und Februar war auch hier Corona das beherrschende Thema. Luxushändler, treue Anzeigenkunden von Artnet News, schlossen ihre Läden und kürzten ihre Werbebudgets. Alleine in den USA sank das Verkaufsvolumen von Auktionen um 35 %. Erfreulich: Der Traffic auf den Artnet-Webseiten stieg im Jahresvergleich um 38,4 % auf 60 Mio. Besucher. Die Provisionserlöse im Segment Artnet Auctions legten um 26 % auf 4,9 Mio. USD zu. Nach dem Einbruch im März stellte der Mai einen neuen Rekordmonat dar, was die Verkaufserlöse anbelangt. Ende Oktober hatte Artnet den Vorjahreswert bereits übertroffen. Dennoch, der wichtigste Bereich Price Database verzeichnete auf Jahressicht einen Rückgang um 3 %, die Werbeeinnahmen gingen um 17 % auf 4,5 Mio. USD zurück. Unterm Strich blieb der Umsatz mit 21,6 Mio. USD nahezu konstant. Das Betriebsergebnis fiel mit 217.000 USD leicht positiv aus, lag ebenfalls etwas über dem Vorjahreswert. Hier hatte das Management einen Verlust in einer Spanne zwischzen 0,5 und 1,0 Mio. USD prognostiziert.

2021 will Artnet wieder zulegen. Der Umsatz soll auf eine Spanne zwischen 23,5 und 24,5 Mio. USD klettern. Auf der anderen Seite bleibt das Thema mangelnde Profitabilität bei Artnet bestehen. Für das Betriebsergebnis rechnet das Management mit einem Verlust zwischen 0,1 bis 0,8 Mio. USD. Somit ist hier keine Verbesserung, sondern eher eine Verschlechterung in Sicht.

Warum wurde die Aktie zuletzt dennoch gespielt? Meiner Ansicht nach liegt der Grund in einer Pressemitteilung, die vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Demnach will Artnet im aktuell völlig gehypten NFT-Markt mitspielen und 2021 erste Auktionen mit Non Fungible Tokens anbieten. Auch will Artnet in Zukunft Bezahlungen via Kryptowährungen anbieten. Ob sich das auch positiv auf das Ergebnis auswirken wird, muss das Management aber erst noch zeigen.

Aus charttechnischer Sicht geht es derzeit um einen möglichen Big-Picture-Ausbruch. Ein Anstieg aus dem flachen Trendkanals seit Herbst 2020 mit zweistelligen Kursen könnte mittelfristig Potenzial in Richtung 14 EUR freisetzen. Scheitert die Aktie dagegen an der Kanalbegrenzung, werden Rücksetzer in Richtung der 8,00 EUR-Marke möglich.

Anleger, die die Idee aus dem Dezember 2020 gehandelt haben, sollten über Teilgewinnmitnahmen nachdenken. Eine Restposition könnte man laufen lassen, um das Thema NFTs im Aktienbereich etwas abdecken zu können.


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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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