Aroundtown auf dem Weg in die erste Liga
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Die Gewerbeimmobiliengröße Aroundtown zeigt sich anhaltend stark. Im Zuge der Fusion mit TLG Immobilien steht Aroundtown kurz davor, vom MDAX in den DAX aufzusteigen. Der in Deutschland gelistete Luxemburger Immobilieninvestor sicherte sich jüngst rund 78 Prozent an dem kleineren Konkurrenten TLG, der im SDAX notiert ist. TLG-Aktionäre erhalten für jeden ihrer Anteile 3,6 Aktien der Aroundtown SA.
Durch den Zusammenschluss wird Aroundtown zum größten europäischen Anbieter von Gewerbeimmobilien. Die beiden Immobilienunternehmen versprechen sich von der Fusion eine deutliche Gewinnsteigerung, etwa durch Kosteneinsparungen und anderweitige Synergieeffekte: das operative Ergebnis, im Branchenjargon „Funds From Operations“ (FFO) genannt, soll in den ersten fünf Jahren pro Jahr um 92 bis 117 Millionen Euro steigen. 2018 lag das FFO von Aroundtown und TLG zusammen bei 709 Millionen Euro. Das neue Unternehmen soll künftig in Berlin sitzen – Aroundtown will den CEO und TLG den Finanzchef stellen. Zusammen kommen die beiden Unternehmen in deutschen Städten und in den Niederlanden auf Büros, Hotels und andere Immobilien im Gesamtwert von 25 Milliarden Euro.
Kostbares Portfolio und sinnvolle Strategie
Aroundtown verfügt über ein ansehnliches Portfolio. Das Unternehmen investiert hauptsächlich in Gewerbeimmobilien mit starker Wertentwicklung. Der Großteil der Immobilien befindet sich in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Frankfurt und München. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Immobilienpreisrallye scheinen die Zeichen für Aroundtown daher auf Wachstum zu stehen. Für ein Andauern des Booms sprechen hohe Erwerbstätigkeit, reale Einkommenszuwächse, günstige Finanzierungsbedingungen sowie eine weiterhin hohe Zuwanderung in die Ballungsgebiete.
Experten halten die Fusion für strategisch sinnvoll. So hoben zuletzt die Analysten der Privatbank Berenberg das Kursziel für Aroundtown von 9,20 auf 10,00 Euro an. Sie rechnen mit einem beschleunigten Wachstum der Mieten und des Kapitalwertes. Für das Analysehaus Jefferies ist die Aktie ebenfalls ein Kauf. Die Analysten stuften das Kursziel von 8,50 auf 10 Euro hoch. Die Aktie sei vielversprechender als der Konkurrent Alstria Office und somit ein „Top Pick“ im Bereich der Gewerbeimmobilien, den die US-Investmentbank gegenüber Wohnimmobilien bevorzuge. Nachdem der Aktienkurs zwischen Juni 2018 und September 2019 bei rund 7,50 Euro stagniert war, ging es ab Herbst 2019 schnurstracks nach oben. Inzwischen notiert der Titel bei 7,85 Euro.
Nicht ohne Risiken
Garantien für einen anhaltenden Aufwärtstrend gibt es jedoch – wie generell an der Börse – keine. Einerseits hat sich die Immobilienbranche von der Konjunkturabkühlung der vergangenen Monate kaum beeindrucken lassen. Zudem verweisen Experten auf weiterhin positive Rahmenbedingungen wie steigende Mieteinnahmen und Immobilienpreise sowie niedrige Zinsen. Andererseits bestehen auch Risiken, falls sich diese Vorzeichen ändern sollten. Die Bundesbank hält die aktuellen Immobilienpreise in deutschen Top-Städten für überteuert. Dort seien die Preise für Wohnimmobilien „nach wie vor deutlich über dem Niveau, das durch die längerfristigen wirtschaftlichen und soziodemografischen Einflussfaktoren gerechtfertigt erscheint.“
Pessimisten könnten sich darüber hinaus durch die Statistik bestätigt fühlen. Historische Daten zeigen, dass die Kurse von angekündigten DAX-Aufsteigern im Voraus häufig kräftig steigen. Nach der Aufnahme in die erste Liga hinkten sie jedoch im Vergleich zu anderen Indexmitgliedern bei der Performance oft hinterher oder geben sogar einen Großteil der vorher realisierten Kursgewinne wieder ab.
Überdurchschnittlich mit Endlos Turbos partizipieren
Für risikobereite Anleger, die überproportional von den Kursbewegungen bei Aroundtown profitieren möchten, könnten Endlos Turbo Papiere interessant sein. Wer etwa auf steigende Kurse setzt, kann sich zum Beispiel ein Long-Papier (WKN: DD7A0J) ansehen, das mit einem Hebel von fast 4 ausgestattet ist. Die Knock-Out-Barriere liegt bei rund 6,00 Euro. Wer hingegen von fallenden Kursen ausgeht, für den könnte sich ein Short-Turbo (WKN: DF1ZSH) eignen, der einen Hebel von ungefähr 2 hat. Hier liegt die Knock-Out-Barriere bei grob 12,00 Euro. Sollte die unterlegte Aktie die Knock-Out-Barriere berühren, ist der komplette Kapitaleinsatz verloren und es kommt zum Totalverlust.
Aroundtown könnte bald vor dem gleichen Problem stehen wie jeder andere Bundesligaaufsteiger, reicht die Performance für den Klassenerhalt aus? Für Union Berlin sieht es momentan recht vielversprechend aus. Ob der Sponsor (Aroundtown) gleichziehen kann, bleibt abzuwarten – zumal auch der Aufstieg noch keine beschlossene Sache ist.
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